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Berliner Lieblingsorte von Food Kuratorin Alexandra Laubrinus

Dienstag, 19. Juni 2018

Die Orte im Überblick

Karte (10)

Alexandra Laubrinus ist zunächst einmal schön. Sehr schön. Groß, schlank, mit langen dunklen Haaren sitzt sie mir im Princess Cheesecake in der Knesebeckstraße gegenüber. Vor uns je ein gigantisches Stück Käsekuchen. Zum Frühstück wohlgemerkt. Denn die gebürtige Ost-Berlinerin liebt Kuchen zum Frühstück.

Ost-Berlin! Das ist ihr sehr wichtig. Auch wenn sie bei der Wende gerade mal eine siebenjährige Jungpionierin war. "Das Leben war für uns Kinder auch in der DDR schön", betont sie, "und ich habe absolut gar nichts entbehren müssen. Viele Dinge waren einfach anders, aber davon wusste ich ja nichts."

Bei Alexandra Laubrinus waren es die Großeltern, mit denen sie erste kulinarische Erinnerungen verbindet. „Die hatten ein Grundstück im Norden von Berlin. Im Garten wuchsen Obst und Gemüse und wenn ich mit meinen beiden Schwestern dort war, konnten wir zum Abendessen frische Karotten aus der Erde ziehen.“

Eingebrannt hat sich auch die Erinnerung an eine damals populäre Süßspeise: Leicht verquirltes Ei mit Zucker. Sonntagsmorgens ging es schon in aller Frühe zum Bäcker. Den Duft habe sie noch heute in der Nase, erzählt sie mit kindlich leuchtenden Augen. Wenn jedes der Kinder sich dann ein Brötchen aussuchen durfte, hieß es fast immer Splitterbrötchen oder Schusterjunge.

Unabhängig vom Essen ist Alexandra Laubrinus schon immer sehr zielstrebig gewesen. Sie ist die Älteste von drei Kindern und daher schon früh strukturiert und verantwortungsvoll gewesen. Schon ab der Oberstufe machte sie jeden Sommer ein Praktikum. Zunächst in einer Dresdner Manufaktur für Künstlerpuppen, wo sie Nähen lernte, um eventuell Modedesign zu studieren. Dann in einer Berliner Event-Agentur.

Dort blieb sie nach dem Abitur auch für ein duales Studium und betreute schon während der Ausbildung eigene Kunden. Mit dem Abschluss in der Tasche machte sie sich zunächst als Event-Managerin selbständig und sammelte beim Media.net Berlin-Brandenburg weitere Erfahrungen.

Seit über sechs Jahren ist sie nun schon in der Berliner Agentur Schröder+Schömbs im Bereich „Live Kommunikation“. Seit 2013 ist diese Veranstalter der 2012 von Alexander von Hessen initiierten Berlin Food Week und Alexandra Laubrinus im Organisationsteam. Seit 2017 sogar als Geschäftsführerin des Food-Events.

Zu Beginn recherchierte sie viel. Gemeinsam mit Michael Hetzinger, dem Geschäftsführer von Schröder+Schömbs und Pressesprecher der Berlin Food Week, trafen sie zahllose Akteure der Food-Branche, suchten Sponsoren und legten das Fundament für die heutige Netzwerkplattform rund um das Thema Essen.

Denn neben der Kulinarik, gilt die zweite Leidenschaft der Food-Kuratorin dem Vernetzen von Menschen und Unternehmen. Dabei komme ihre erste Leidenschaft in der Hochphase der zweiten, also der Zeit vor der Berlin Food Week, meist viel zu kurz. So teile sich ihr Jahr aktuell in sechs Monate Genuss und sechs Monate Stress. "Positiver Stress!" wie die 35-jährige betont.

Vom 17. bis 23. September 2018 geht die Berlin Food Week nun schon in die 5. Runde und Alexandra Laubrinus steckt entsprechend wieder in der extrem durchgetakteten Jahreshälfte. Wo sie in der genussvollen Phase am liebsten ihre Zeit verbringt, hat sie uns bei den letzten Krümeln ihres Käsekuchens dann auch noch verraten...

Tipp. Zu den Details der einzelnen Orte gelangen Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Du Bonheur. Wie bereits erwähnt, liebt Alexandra Laubrinus Kuchen zum Frühstück. Ein festes Sonntagmorgen-Ritual ist es daher, ein Stück Kuchen im Bett zu frühstücken. Den holt ihr Freund frisch aus der renommierten Patisserie in der Brunnenstraße. Hoch im Kurs stehen dort die Törtchen "Nadja" mit Pistazienmus, einem Nussnougatkern und Biskuit oder "Lucy Knox" aus einem Walnussteig mit Vanillekern und Heidelbeeren.

Rutz Weinbar. In die Weinbar des 2-Sterne-Restaurants Rutz geht sie oft und gerne. Auf ein gutes Glas Wein. Ein Stück exzellenten Fisch mit Kartoffeln und Butter. Oder auch mal ein Stück hervorragendes Dry-Aged Fleisch. Als "deutsche Klassiker auf höchstem Niveau" beschreibt sie schwärmerisch die feine Küche. Ganz nebenbei sei Marco Müller von Beginn an bei der Food Week dabei und ein Besuch im Rutz somit stets wie ein Besuch bei Freunden.

Luisa kocht. Luisa Giannitti hat 2013 als eine der Ersten auf der Food Week gekocht. Seither ist Alexandra Laubrinus ein Fan von ihr. "Ich liebe ihre Arancini!" Die gefüllten und frittierten Reisbällchen gibt es meist nur am Wochenende, aber sie seien so unfassbar gut, schwärmt sie, dass sich das Warten lohne. Auch der Pizzateig, den man in Luisas Geschäft auf der Danziger Straße fix und fertig kaufen kann, sei einfach genial.

Marsano. Der vermutlich renommierteste Blumenladen Berlins, ist auch ihr liebstes Blumengeschäft. "Ein wahres Paradies!" Neben einer gigantischen Vielfalt an Blumen, gibt es auch Interior Design und Vintage Möbel. "Ich gehe hier nie nur mit Blumen raus", gesteht sie. Besonders gefährlich sei es in der Weihnachtszeit!

Peking Ente. Das alteingesessene chinesische Restaurant an der Mohrenstraße hat die Inhaberin Mengling Tang bereits von ihren Eltern übernommen. Der typische China-Restaurant Charme mit Neonlicht und gelben Wänden ist geblieben. "Die Dumplings hier sind die besten der Stadt", schwärmt Alexandra Laubrinus. "Vor allem die Schweinefleisch-Dumplings mit Chiliöl und Knoblauch!" Aber auch saisonale Gerichte aus Peking und der Region Szechuan stehen neben vielen weiteren Klassikern auf der Karte.

Muret la Barba. Das Restaurant auf der Torstraße ist ihr „klassischer Feierabend-Italiener“. Für ein Glas Wein – alle Weine werden hier auch im Glas ausgeschenkt! – oder eine Portion der "fantastischen" hausgemachten Ravioli mit Salbeibutter. Im Übrigen sei der Inhaber Antonio einfach ein wundervoller Gastgeber, betont sie.

Nadine Andres. Bei der Kosmetikerin in Prenzlauer Berg kann die stressgeprüfte Geschäftsführerin sich ganz wunderbar entspannen. "Nadine Andres ist eine ruhige, ausgeglichene Frau mit Zauberhänden", schwärmt sie. "Und ihr Studio ist eine echte Entspannungs-Oase." Sie arbeite ausschließlich mit naturnahen und nachhaltigen Produkten und reinige besonders sanft aus, erzählt sie begeistert. "Nach einer ihrer Kosmetikbehandlung mit Kopf- und Gesichtsmassage bin ich wieder geerdet!"

Volt. Das Restaurant in einem alten Umspannwerk am Paul-Linke-Ufer in Kreuzberg biete eine fantastische Küche auf gutem Preisniveau. "Hier gab es auch eines der ersten gleichwertigen vegetarischen Menüs der Stadt." lobt Alexandra Laubrinus. Überhaupt sei die Küche sehr zugänglich. "Im Sommer ist die Terrasse ein toller Ort, aber auch im Innern sind die hohen Räume wirklich imposant und der Service sehr angenehm locker."

Rogacki. Vor der Wende brachte ihre Tante Erika aus dem Westen immer ein Schälchen Langustensalat von Rogacki mit, wenn sie zu Besuch kam. So hat die Berliner Institution mit eigener Fischräucherei bereits seit Alexandras Kindheit eine Rolle gespielt. Auch heute geht der Foodie noch gern dorthin. Neben der großen Auswahl an Fisch vor allem der klassischen Bouletten wegen und für die "Forelle Müllerinart".

KaDeWe. Hierher kommt sie meist für zwei Dinge: Schuhe und Feinkost! Dabei versucht sie die 3. Etage stets nur kurz zu besuchen: "Die Schuhabteilung ist einfach zu gefährlich! Es ist günstiger, sich in der Feinkostabteilung glücklich zu machen", lacht sie. Ihre Highlights? Noch relativ neu, aber aktuell ihr Favorit: das klassisches Alabama Style Barbecue von Pignut Barbecue. Zu der klassischen Südstaaten Küche gibt es, ganz wie sich das für’s KaDeWe gehört, ein Gläschen Champagner. Wirklich niemals gehe sie ohne etwas Süßes nach Hause. Hoch im Kurs stehen dabei die heiße Schokolade von Angelina Paris oder die kandierten Orangenstäbchen von Teuscher.

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