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Lansk Exzellente saisonale Küche am Fasanenplatz

Samstag, 10. Januar 2015
Karte

Öffnungszeiten

Das Restaurant wurde geschlossen!

Adresse

Lansk
Meierottostr. 1
10719 Berlin-Wilmersdorf
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Kontakt

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+49 30 88 70 88 60
.lansk-restaurant.com

Preisniveau

Der Werdegang des erst 33jährigen Küchenchefs und Inhabers des Lansk, Benjamin Rüdiger, liest sich wie das Who’s who der renommierten Köche. Er lernte in den Berliner Gourmetküchen von Franz Raneburger, arbeitete in Zürich bei Horst Petermann in den „Kunststuben Küsnacht“, auf Sylt im „Söl´ring Hof“ bei Johannes King und in Baiersbronn in der „Traube Tonbach“ bei Harald Wohlfahrt. Er kochte unter Tim Raue, bei Miguel Maestre in Sydney und zuletzt im Fischers Fritz unter Christian Lohse. - Nun war es Zeit für etwas eigenes.

Die ersten vier Monate hat die Küche mit Bravour bewältigt. „Heimisches Kochen“ nennt Rüdiger das, was sie dort machen. Lobende Worte gab es von Anfang an. Gestern nun war ich in der Meierottostraße, um mir den Neuzugang am Fasanenplatz selbst anzuschauen. In einem schlichten, angenehm ausgeleuchteten Ambiente servieren Servicechef Marc Hanke und sein Team feinste saisonale Gerichte, die uns Gang um Gang zutiefst begeistern werden und uns am Ende eine Entscheidung für eine beste Kreation unmöglich machen.

Schon der Gruß aus der Küche – ein Gänse-Rillette nebst Kräutersaitling und Balsamico-Reduktion – ist ein Gedicht. Die Vorspeise „Schweinebauch. Schwarzer Rettich. Aubergine“ beeindruckt uns nicht zuletzt Dank einer zarten zuckrigen Kruste, die eine gebührende Fortsetzung mit dem ersten Zwischengang „Forelle. Apfel. Meerrettich. Dill“ findet. Der Fisch butterzart, lediglich leicht temperiert und mit etwas Zitrone mariniert. Euphorie macht sich breit!

Den Namen Lansk verdankt das Restaurant übrigens dem Vater von Rüdiger, den Recherchen für ein Buch einst in die ehemals gleichnamige Landgemeinde in Ostpreußen führten. Heute gehört die Gegend allerdings zu Polen und heißt Rybaki. Die tiefblauen Seen und grünen Wälder der Umgebung beeindruckten ihn damals so nachhaltig, dass er fortan zu sagen pflegte, er brauche „mehr Lansk“.

Auf den Fisch folgen „Wachtel. Sellerie. Rotwein. Birne“, die für mich persönlich noch am ehesten das Rennen um den besten Gang machen. Aber wir reden hier tatsächlich von winzigen Nuancen, denn auch der Hauptgang „Hirschkalbsmedaillon. Pastinake. Rosenkohl. Vanille.“ ist wieder perfekt und rund. Das Fleisch wunderbar rosig und zart, das Gemüse fein zubereitet, mit einer aromatischen Reduktion.

Auch die Weine, die Hanke zu jedem Gang kredenzt gefallen uns ausgesprochen gut. Der 31-jährige Sohn einer Holländerin und eines Spaniers spricht fünf Sprachen und bezieht die angebotenen Weine allesamt von zwei der besten Händler der Stadt: „Wein & Glas“ sowie „Viniculture“. Auch die Brennerei Birgitta Rust konnte das Lansk als eine der kreativsten Brennerinnen des Landes für seine erlesene Karte gewinnen.

Mein persönliches Highlight unter den Weinen und Bränden war ein Moscatel Especial aus der Chipiona, der aufgrund seiner Herkunft nicht Sherry genannt werden darf. Für mein Empfinden schmeckt er aber ähnlich, ist nur mild süß und hat mich vor allem mit seiner feinen malzigen Note überzeugt. Genial zu den Petit Fours ganz am Ende!

Das Pré-Dessert „Ziegenkäse mit Honigeis“ ist so simpel wie gut und versetzt uns erneut in totale Begeisterung. Es hinterlässt bei mir einen nicht minder guten Eindruck, als das optisch deutlich aufwendigere eigentliche Dessert „Valrhona Schokokugel. Birne. Estragon. Bisquit“. Aber so gut die Schokokugel von Pâtissier Leray Pierrick gefüllt mit Estragonsorbet und geschmorter, marinierter Birne auch ist, am Ende muss doch ein Teil auf dem Teller zurück bleiben. So viel fantastisches Essen!

Aber nichts desto trotz freue ich mich schon jetzt auf meinen nächsten Besuch im Lansk. Dann werde ich die an der Deutschen Bucht gefangenen und dort auch gepulten Krabben kosten und von meiner Kindheit in Schleswig-Holstein träumen...

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