Dienstag bis Samstag 12-24 Uhr
Küchenschluss 22 Uhr
Mittagstisch 12-16 Uhr
Bruderherz
Leonhardtstraße 6
14057 Berlin-Charlottenburg
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Einladend und gemütlich, so ist unser erster Eindruck vom Restaurant Bruderherz in der Leonhardtstraße 6 in Charlottenburg. Die Tische auf der Sonnenterrasse vor dem kleinen Italiener sind ebenso einladend, wie Chefkoch Tomek Sokolowski, der uns mit sonnigem Gemüt in Empfang nehmen. Das macht sofort Freude.
Vor viereinhalb Jahren hat Tomek sein Restaurant eröffnet, nachdem er sich jahrelang, nur wenige Häuser weiter, für die Pasta-Produktion bei Mani di Fata verantwortlich zeichnete. Die Manufaktur für handgemachte, frische Nudeln, Ravioli und Tortellini, die nun seit einigen Jahren ein Schuhgeschäft beheimatet, galt auch bei renommierten Gastro-Kritiker:innen als eine der wirklich besten der Stadt.
Auch im Bruderherz gehört der Produktion der italienischen Teigwaren Tomeks ganze Leidenschaft. Dabei hat der gebürtige Berliner weit mehr im Repertoire. Acht Jahre lernte und arbeitete er einst im legendären Restaurant Schwarzenraben in der Alten Schönhauser in Mitte, bevor es ihn nach Charlottenburg verschlug. Dort lernte er die feine, bisweilen auch mal frei interpretierte, italienische Küche kennen und lieben.
Neben gegrilltem Oktopus mit Erbsencreme, Mango und Avocado kann man im Bruderherz daher durchaus auch mal eine Vorspeise wie Königsberger Klopse mit Kartoffelpüree, Trüffel und Rote Bete auf der Karte finden. Pak Choi erweist sich als ebenso stimmige Beilage zur gebratenen Entenbrust, wie der traditionellere Blattspinat und zum Dessert erfreut statt Tiramisu eine Crème Brûlée mit Tonkabohne. "Hauptsache es ist stimmig", so der Chefkoch.
Einmal im Monat wechselt die Abendkarte und passt sich der Saison an. Dauerbrenner, wie die allseits hochgelobte Lasagne mit Fenchel, Büffelmozzarella und Neuland-Salsiccia von der Metzgerei Bünger gibt es allerdings immer. "Das gäbe sonst Ärger mit den Stammgästen", lacht Tomek.
Nach dem bereits erwähnten, perfekt gegrillten Oktopus und einem herausragenden Rote-Bete Tatar mit Avocado und kleinen Blüten, wird uns endlich die heiß ersehnte Pasta serviert: himmlische, hausgemachte frische Spaghetti mit schwarzen Trüffeln und Parmesanchip sowie berauschend gute Tortellini mit Lamm, Kardamom, Rosinen und Salbeibutter – Ein Ereignis, das uns auch als Hauptgericht getaugt hätte.
Doch so können wir uns noch an einem ebenfalls sehr feinen Risotto mit Großgarnelen, Bio-Artischocken und Basilikum erfreuen, das erneut große Freude bereitet. Die begleitenden, vorwiegend deutschen und italienischen Weine kommen wahlweise vom Weinladen Schmidt oder direkt vom Winzer, das Olivenöl aus Kreta und wenn es gar nicht anders geht, hält die Küche sogar glutenfreie Pasta aus Italien parat.
Bei einer wunderbar cremigen Crème brûlée mit dulce de leche und Tonkabohne erfreuen wir uns an dem Gedanken, dass das Bruderherz von Dienstag bis Samstag zwischen 12 und 16 Uhr auch einen Mittagstisch anbietet. Oder wie wäre es mit einem Aperitivo auf der Terrasse in der Sonne – La Dolce Vita in Charlottenburg!