Montag bis Donnerstag 17-22 Uhr
Freitag + Samstag 17-23 Uhr
acht&dreissig
Oranienburger Straße 38
10117 Berlin-Mitte
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Etwas skeptisch hatte ich mir die Website des Acht&Dreißig in Mitte angesehen, als ich zum ersten Mal von dem neu eröffneten Restaurant zwischen Synagoge und ehemaligem Tacheles erfuhr. Auf der Oranienburger Straße, so dachte ich, gibt es doch nur Touristen-Gastronomie. Aber wider Erwarten machten Interieur und Speisekarte gar keinen schlechten Eindruck. Das Ambiente im gemütlichen Industrial Look, die Karte klein aber fein der Deutschen Küche verschrieben. Einen Versuch war es also wert und so machten wir uns auf den Weg...
Strahlend kommt uns Inhaber Duc Anh Tran bereits entgegen, als wir noch überlegen, ob wir uns an einem der sonnigen Tische auf der Oranienburger Straße oder doch lieber im Inneren niederlassen sollten. Der gebürtige Vietnamese, der seine Ausbildung im Hotel Hyatt Berlin machte, dort eines der Restaurants leitete und später gleich mehrere Restaurants des Hyatt Regency Danang in Vietnam während der Eröffnungsphase auf den Weg brachte, ist ein perfekter Gastgeber. Formvollendet, locker und vor allem sehr sympathisch.
In Charlottenburg hat er, gemeinsam mit seiner italienischen Frau, bereits die äußerst beliebte "Salumeria Rosa" in der Neuen Kantstraße auf Erfolgskurs gebracht und möchte hier im Acht&Dreißig nun ein Statement für die Deutsche Küche setzen. “Ich ärgere mich seit Jahren darüber, dass die klassische Deutsche Küche in der Gastronomie so vernachlässigt wird“, sagt er. Gemeinsam mit Küchenchef Stefan Schaarschmidt, der auch schon im Hyatt wirkte, hat er daher eine angenehm übersichtliche Karte aus Deutschen Klassikern mit modernem Twist zusammengestellt, die regelmäßig saisonal verändert wird.
Ein Spargelsalat mit Senfschinken und der Marktsalat mit Gemüse sind wunderbar frisch, das Dressing hervorragend abgeschmeckt. Der auf den Punkt gegarte Spargel zum Hauptgang kommt mit einer feinen Sauce Hollandaise und einer ganzen, sehr schön kross auf der Haut gebratenen Forelle. Für meine Begleitung mit einem Wiener Schnitzel, perfekt nach alter Schule zubereitet.
Zum Dessert beglücken uns Topfenmus mit Apfeleis, eingelegter Rhabarber und Minzschaum sowie eine spiegelblanke, hohle Schokoladenkugel, die aufgegossen mit einer hinreißenden Vanille-Karamel-Soße, ihren Kern aus hausgemachtem Vanilleeis auf Erdbeerragout preisgibt. Wir strahlen!
"Gutes Essen gibt es in der Gegend nur hier" ruft in dem Moment ein Passant herüber, der schon öfter zu Gast war und nach einer ebenso guten Alternative in der Nähe fragt. "Recht hat er", denken wir und beschließen ganz bald für eines der ebenfalls ganz hervorragend klingenden Tagesgerichte zum Lunch wieder zu kommen.