Nächste Woche ist es soweit. Die Berlin Food Week 2022 startet und mit ihr tischen rund 50 Restaurants in der Hauptstadt ein Stadtmenü auf. Nicht nur irgendein Menü erwartet Sie in diesem Jahr. Die Initiator:innen Alexandra Laubrinus und Michael Hetzinger setzen ihre Mission fort, nachhaltige, klimafreundliche und köstliche Genusserlebnisse zu bieten.
Daher lautet das diesjährige Motto der Stadtmenüs „Vom Rinde verweht“. Der Fokus liegt hierbei auf „New Meat“, sprich Fleischersatzprodukten. Nach eigener Interpretation sind diese in die Stadtmenüs der einzelnen Restaurants verwoben. Sei es das Ersatzfleisch des Food-Week-Partners Redefine Meat oder Eigenkreationen der teilnehmenden Köch:innen.
Besonders relevant bei Fleischersatz sind nach wie vor die Inhaltsstoffe der Produkte. Während weit verbreitete fleischfreie Erzeugnisse regelmäßig mit allerlei Konservierungs- und Zusatzstoffe auffallen, haben sich Anbieter wie Redefine Meat das Ziel gesetzt, authentische und klimafreundliche Geschmackserlebnisse ohne Sorgen um versteckte Zutaten zu kreieren.
Passend zum Thema Klimaschutz wird in diesem Jahr erneut ein Prozent des Umsatzes aus den Stadtmenüs an die Non-Profit-Organisation Zero Foodprint gespendet, die sich für gesunde Böden einsetzt. Nachhaltigkeit ist vielseitig und involviert Erzeuger:innen genauso wie Verbraucher:innen. „Schlemmen und Spenden“ ließe sich konstatieren.
Einige Gastronom:innen verrieten uns bereits, dass die Vorgabe, ein klimafreundliches Menü zu kreieren, sie durchaus herausgefordert habe. Selten jedoch haben wir einen Koch oder eine Köchin getroffen, die sich nicht gern immer wieder einer kreativen Herausforderung stellt. Dementsprechend demonstrieren die klimafreundlichen Stadtmenüs ein für alle Mal, dass Klimaschutz und Genuss Hand in Hand gehen können.
Steak aus dem 3D-Drucker, gegrillte Aubergine, Schnitzel aus Kohl, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Wir durften einige Menüs probieren und haben im Folgenden unsere Liebsten aufgelistet. Eins ist sicher: Qualitativ hochwertiger Fleischersatz wird Jahr für Jahr raffinierter und ist aus modernen Küchen nicht mehr wegzudenken.
Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!
© Foto: Ole Zimmermann
Durch und durch vegetarisch gibt sich das Stadtmenü im Heritage und präsentiert seine ganz eigenen fleischfreien Kreationen. Das Restaurant im nahe der Friedrichstraße gelegenen Hotel Luc bietet ein durchdachtes Vier-Gänge-Menü im edlen und dennoch gemütlichem Ambiente. Vegetarisches Tartar, knusprige Aubergine, ein Schnitzel aus Weißkohl und ein nahezu sündhaft schokoladiges Dessert locken hier zu lcichtem, nachhaltigem und klimafreundlichem Genuss.
Das 4-Gänge-Menü gibt es für 69,00 €
Heritage |
Charlottenstraße 52 | 10117 Berlin Berlin
© Ole Zimmermann
Das Redefine Meat wird viel diskutiert. Braucht es Fleischersatz? Reichen nicht einfache Gemüsegerichte oder sollte man beim Wunsch nach fleischiger Kost nicht eher bewusst und in Maßen hochwertige Fleischerzeugnisse genießen? Arne Anker jedenfalls stellt sich mit seinem Stadtmenü im Brikz der Herausforderung. Der aus Erbsenprotein bestehende Fleischersatz wird einem Stück Rinderrücken gegenübergestellt und stellt die Gäste vor die Qual der Wahl: To Beef oder not to Beef? In jedem Fall gehört das ausgeklügelte Vier-Gänge-Menü zu unseren Favoriten der diesjährigen Food Week.
Das 4-Gänge-Menü gibt es für 85,00 € (möchte man Rind und Redefine Meat zusammen, kostet der zusätzliche Gang 20€ extra)
Brikz |
Grolmanstraße 53/54 | 10623 Berlin-Charlottenburg
© Ole Zimmermann
Nachhaltigkeit liegt ebenfalls im maßvollen Konsum. Wer also nicht gleich ein ganzes Menü möchte, sondern sich lieber mit einem Tellergericht begnügen mag, wird beim Stadtmenü von The Cord fündig. Der Edel Grill am EUREF-Campus in Schöneberg bietet zur Berlin Food Week eine Eigenkreation der Spitzenklasse: Eine geschmorte Aubergine lackiert mit fermentierter Sojabohne aus dem Schwarzwald, Artischocke sowie Chips aus Topinamburknolle un Radicchio ist 100 % vegan und 100 % lecker.
Das Gericht gibt es für 23.00 €
The Cord |
EUREF-Campus 23-24 | 10829 Berlin-Schöneberg
© Meatballery
Den Genuss eines Stadtmenüs zum Lunch oder für Zuhause ermöglicht Felix Leisegang in seiner Meatballery. Das Restaurant am Berliner Nordbahnhof bietet Bowls, Pastagerichte und mehr – rund ums Thema Fleisch- bzw. Nichtfleischbällchen. Dass Fleischbällchen Spielraum für viele kreative, vegetarische und vegane Interpretationen bieten, beweist seine herbstliche Meatball Bowl: Vegane Meatballs, orientalische Linsen, Avocadotatar, marinierter Hokaido, Tomatensalsa, Kräuter un Kerne sind herbstlich, köstlich und veggie.
Die Stadtmenü Bowl gibt es für 9.80 €, ohne Reservierung vor Ort, zum Mitnehmen oder Online Bestellen.
Meatballery |
Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz 5 | 10115 Berlin-Mitte
Dass man nicht nur Fleisch, sondern auch Fisch gelungen ersetzen kann, zeigt Hugos Restaurant. In einem vegan-vegetarischen Drei-Gänge-Menü erwarten Sie Thunfisch aus Wassermelone, fermentierter Wiesenchampignon und Abate Birne. Wir konnten bereits den „Thunfisch“ probieren und sind nachhaltig begeistert von der Konsistenz, die durch die Zugabe von Nori Algen wirklich täuschend echt daherkommt.
Das 3-Gänge-Menü inklusive Getränkebegleitung gibt es für 109 €
Hugos Restaurant |
Budapester Straße 2 | 10787 Berlin-Tiergarten
Das Kaffeehaus Dallmayr in Berlin sitzt im Museum für Kommunikation und erlaubt zur Berlin Food Week kulturelle mit gastronomischer Bildung zu vereinen. Für den leichten Genuss gibt es hier ein zartes Carpaccio aus roten und gelben Beten, dazu Buchweizen, Pinienschaum, Petersilienwurzelpesto und Tomatenkaviar. Begleitet wird das Ganze von einem Gemüsepflanzerl mit Erbsenpüree.
Das Gericht gibt es für 18.80 €
Kaffeehaus Dallmayr |
Leipziger Str. 16 | 10117 Berlin
Die Hafenküche steht für regionale Küche und eigenen Kräuteranbau. Was würde also besser zur Berlin Food Week passen? Frederik Grieb und Mathias Brandweiner jedenfalls kombinieren in ihrem Stadtmenü herbstliche Zutaten mit einem knusprigen Stück Redefine Meat. Das Beef Flank BB wird begleitet von infarm-Chimichurri und Spitzkohl. Dazu werden Kräuterseitlinge und Birkenpilze gereicht.
Das Gericht gibt es für 26.00 €
Hafenküche |
Zur Alten Flussbadeanstalt 5 | 10317 Berlin Berlin-Treptow
Gebackener Blumenkohl hat sicher schon in dem einen oder anderen Haushalt Einzug gefunden. Und doch zeigt Estelle Dining wie raffiniert und zeitgleich heimelig sich das Gericht aus professionellen Händen präsentieren kann. Passend zur Gemütlichkeit des Nachbarschaftsrestaurants im Prenzlauer Berg, erinnert der fermentierte und geröstete Blumenkohl mit einer Sauce aus Miso und brauner Butter, sowie Petersilie und Einkorn an saisonale Hausmannskost. Simpel und vielschichtig, einfach rundum befriedigend.
Estelle Dining |
Kopenhagener Str. 12a | 10437 Berlin-Prenzlauer Berg
Dass die Küche vieler asiatischer Länder wunderbare vegetarische und vegane Gerichte bietet, ist nichts Neues. Dennoch überrascht und begeistert uns die traditionelle, heilende Congee Suppe aus dem Chaomin, die wir vorab kosten durften. Die Reissuppe aus schwarzem Klebreis und allerlei asiatischen Zutaten wie Enoki-Pilzen und Lotuswurzeln ist dickflüssig, reichhaltig und stärkend. Genau richtig zur kalten Jahreszeit.
Das veganen Suppen gibt es in schwarzer oder pinker Variante für je 12.50 €. Bei Bedarf können verschiedene Toppings dazugebucht werden.
Chaomin |
Prenzlauer Allee 27 A | 10405 Berlin
Auch in Hamburg durften wir ein Stadtmenü kosten. Das Heimatjuwel bietet ein ausgeklügeltes, vegetarisches Sharing-Menü, wahlweise mit Weinbegleitung oder ohne. Passend zum Namen wird hier heimatlich gekocht, sprich regional und saisonal. Redefine Meat findet hier zusammen mit eigens angebautem Gemüse Anklang, ebenso wie Bunte Beten, BBQ Lauch und Kartoffelgulasch. Zum Nachtisch gibt es Preiselbeeren.
Das Sharing Menü gibt es für 70€, Getränkebegleitung kostet 30€ extra.
Heimatjuwel |
Stellinger Weg 47 | 20255 Hamburg
Last but not least bietet das Münchner Edelweiss zünftig-deutsche Hausmannskost in vegetarischer Version. Wo hält man sich in der kalten Jahreszeit lieber auf als in gemütlich-heimeliger Atmosphäre? Diese bietet das Edelweiss, diese Heimeligkeit unterstrichen Rote-Bete-Knödel, Wirsingrouladen mit veganem Hackfleisch und ein Apfeltörtchen als rundem Abschluss. Regional, saisonal und köstlich.
Restaurant Edelweiss |
Edelweißstr. 10 | 81541 München-Giesing