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Diana Doko von Freunde fürs Leben über Depressionen

Montag, 31. Januar 2022
Advertorial

Spenden für Freunde fürs Leben kann man bei: 

 

Triodos Bank
IBAN DE90 5003 1000 1083 6910 06
BIC TRODDEF1

Mit diesem Thema möchte man nicht unbedingt ein Gespräch oder einen Artikel beginnen. Trotzdem oder gerade deshalb sollte es in Deutschland salonfähig werden, sich mit Depression und Suizid auseinandersetzen. Denn jede:r kann betroffen sein. Der Verein Freunde fürs Leben e.V. setzt sich seit über zwanzig Jahren präventiv dafür ein, die Themen salonfähig zu machen, klärt mit vielen verschiedenen Projekten auf.

Insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen biete der Verein beim Umgang mit Depressionen und ihren Folgen sowie beim Erkennen der Krankheit und beim Umgang mit Betroffenen eine Informationsplattform. Dazu haben wir mit Diana Doko gesprochen, die den Verein 2001 zusammen mit Gerald Schömbs ins Leben gerufen hat.

Während beide nicht persönlich an Depressionen leiden, sind sie jedoch durch den Suizid nahestehender Menschen unmittelbar betroffen. Als sie sich daraufhin vermehrt mit dem Thema Depression auseinandersetzen, stellen sie fest, wie viele Lücken es bei diesem Thema gibt. Mit ihrer Berufserfahrung im Bereich der PR setzen sie sich deshalb dafür ein, besser zu vermitteln – und auch Betroffene besser erreichen zu könnten.

Mit zunächst sieben Mitglieder:innen gründen sie den Freunde fürs Leben e. V. – denn Freunde sind wichtig für Betroffene. Sie sollen animieren zu sprechen, sich zu informieren und gegebenenfalls Hilfe zu holen.„Wir wollen zum Thema Depression aufklären und haben festgestellt, dass es keine öffentlichen Informationen dazu bei der BZgA gegeben hat. Wir fordern seither, dass es auf die Agenda der Bundesregierung kommt und dass Informationsmaterial einfach zugänglich wird“, erklärt Diana.

„Aufgrund dieses Mangels haben wir die Website frnd.de gegründet und einen Pocket Guide entworfen, der umsonst bei uns bestellt werden kann. Den haben wir auch der BZgA angeboten, aber die können den nicht nehmen, weil es nicht auf der gesundheitspolitischen Agenda existiert“, bemängelt die Leiterin von Freunde fürs Leben.

Die Vereinsleitung übernimmt sie ehrenamtlich, neben ihrem regulären Job: „Wir haben ein gutes Netzwerk und sind rein durch Privatspenden finanziert. Wir sind keine Beratungsstelle. Wir arbeiten präventiv, wir klären auf. Da wir nicht nachweisen können, wie viele Leuten wir damit retten, bekommen wir keine Förderung. Denn wie will man das belegen, wenn man Informationen bereitstellt. Man kann schlecht die Instagram-Follower aufzählen.“

Dafür aber sind die Freunde fürs Leben definitiv gut vernetzt. Die breite mediale Aufstellung und das als immer wichtiger anerkannte Thema hat dem Verein eine Reihe prominenter Unterstützer:innen beschert. Jene sind häufig auch selbst betroffen und froh über die Aufklärung zum Thema Depression, daher helfen sie gern, den Verein crossmedial zu verbreiten. „Innerhalb der letzten zwanzig Jahre sind wir von Kanal zu Kanal gegangen. Wir haben mit frnd.tv den ersten YouTube Channel zu seelischer Gesundheit gegründet. Dazu haben wir unser Netzwerk genutzt und Leute kontaktiert, um über ihre Höhen und Tiefen im Leben zu reden“, erklärt Diana.

Vertreten sind die Freunde fürs Leben auf vielen Plattformen. Von Facebook und Instagram über YouTube, bis zu Spotify und anderen gängigen Podcast-Plattformen. Dadurch sind diverse Formate entstanden: zunächst „Laut Gedacht“ auf YouTube, wo Betroffene und Prominente über ihre Erfahrungen mit Depressionen und seelischen Krisen sprechen.

Ein weiteres YouTube-Format namens Bar-Talk moderiert Markus Kavka (hier finden Sie bereits einen früheren Artikel) Die Folge mit Nora Tschirner ist jetzt auch als Podcast auf Spotify verfügbar, ein weiterer Podcast, Kopfsalat, ist ebenfalls dort zu hören. Die Unterstützer:innen sind Menschen, die bei jungen Menschen bekannt und beliebt sind: beispielsweise Klaas Heufer-Umlauf, Stefanie Giesinger, Megaloh, Torsten Sträter und viele mehr.

Der Instagram-Auftritt kam spät, denn vor jedem neuen Launch erarbeiten Diana und Gerald ein solides Konzept, um Jugendliche und junge Erwachsene dort abzuholen, wo sie agieren. Dabei müssen sie sich stets der Kritik, die Aufklärung über frei zugängliche Medien sei gefährlich. Betroffenen könne nur in einer direkten Therapie-Sitzung geholfen werden. Was aber, wenn die betroffene Person auf dem Land wohnt oder auf die Schnelle keinen Therapieplatz findet?

Genau dort setzt Freunde fürs Leben an: „Unsere Vision ist, dass man schnell auf ein Netzwerk zurückgreifen kann, das einem hilft, sowohl Betroffenen als auch dem Umfeld. Wir haben einen Leitfaden auf der Website an Fragen, die man einer Person stellen kann, wenn man das Gefühl hast, da sei irgendwas.“ Dazu empfiehlt Diana auch die App Selfapy: Entworfen von Psychologiestudent:innen bietet die Plattform Online-Therapie, um Menschen schnell und persönlich helfen zu können, auch ohne im selben Raum zu sein. Was anfangs Kritik erntete, ist plötzlich – seit Corona – alles andere als umstritten. Das Konzept wird dankend angenommen und wird inzwischen teilweise von der Krankenkasse gezahlt.

Diana ist es wichtig, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Gerade im Umgang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen müsse man sensibel agieren. Es sei wenig erfolgversprechend, wenn ein Kontakt forciert und aus einer fremden Perspektive komme. Diana aber ist sicher: Man muss auch bei kontroversen Themen aufklären, statt zu verbieten.

So zum Beispiel bei der Netflix-Serie „30 Reasons Why“. Diese beschäftigt sich mit dem Suizid einer Teenagerin, die posthum nach und nach durch Kassetten, die sie an Menschen aus ihrer High School geschickt hat, aufklärt, welche Umstände sie zu ihrer Entscheidung gebracht haben.

Das Thema ist gefährlich und Kritik daran berechtigt. Jedoch haben sie alle Jugendlichen geguckt, da dort Themen angesprochen wurden, die viele von ihnen bewegt haben – wenn auch eben auf eine streitbare Weise. Nach mehreren Hinweisen verschiedener Stellen hat Netflix dann eine Triggerwarnung, sowie eine Aufklärungsfolge ergänzt.

Es sei diese gleichberechtigte, verbotsfreie Begegnung, die das Konzept von Freunde fürs Leben ausmache. Anstelle zu versuchen, etwas zu verbieten, was sich eine Person so oder so beschaffen könne, findet Diana es wichtiger, aufzuklären, was wann gefährlich ist, was man in bestimmten Gemütszuständen lieber sein lässt und wann man Hilfe holen sollte.

Erfahrungen im effektiven Umgang mit jungen Menschen habe Diana sowohl durch Aufklärungsbesuche an Schulen wie auch in ihrer Tätigkeit als Dozentin an der SRH und früher an der AMD gesammelt. Diana begegnet Schüler:innen und Student:innen persönlich und ist auch offen, von ihnen über die Dinge zu lernen, die sie gerade bewegen, oder mit denen sie sich besser auskennen. Dabei bediene sie sich simpler Techniken: einfache Ja/Nein-Fragerunden zum Warmwerden oder das Abspielen eines persönlichen Songs einer Studentin oder eines Studenten mit anschließender Erklärung, warum dieser die Person bewegt. 

Immer mit dem Ziel, die Themen Depression und Suizid zu entstigmatisieren. Das Vorurteil, dass man mit einer Depression nicht mehr funktionieren würde, müsse ebenfalls weichen. „Stattdessen sagt man Burnout, weil das in der deutschen Arbeitswelt besser akzeptiert wird. Man sagt auch man geht zum Coaching, anstelle zuzugeben, sich in einer Therapie zu befinden. Ein Thema, welches in den USA beispielsweise ganz offen angesprochen und quasi schick ist.“

Diana und die Freunde fürs Leben kämpfen weiterhin für eine ehrliche, effektive und authentische Aufklärung zu Depression und ihren Folgen. Ein Auftrag, den wir unbedingt unterstützen, schließlich kann es jede:n treffen.

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