Es ist immer wieder schwer vorstellbar, dass psychische und physische Unversehrtheit in unserer Gesellschaft kein selbstverständliches Gut sind.
Daher ist es auch kein Zufall, dass in einer Zeit, in der wir alle dazu aufgerufen sind, möglichst zu Hause zu bleiben, genau dieses Zuhause für viel zu viele Frauen das Gegenteil von Sicherheit bedeutet. Ein paar Monate nach Beginn der Pandemie, nachdem weltweit ein deutlicher Anstieg der Notrufe zu verzeichnen war und dieses Problem noch deutlicher wurde, als es ohnehin schon sein müsste, hat sich im Mai 2020 die Initiative gegen häusliche Gewalt gegründet.
Die Initiative der Bertelsmann Content Alliance, der UFA und der Agentur "Die Botschaft" mit ihrer Schirmherrin Natalia Wörner machen medienwirksam auf #sicherheim aufmerksam. Dazu schufen sie Spots und Plakate, die verlauten: "Das Virus trifft uns alle. Manche mit der ganzen Faust." "Liebe auf den ersten Blick. Blutergüsse auf den zweiten." "Dieses Jahr hinterlässt Spuren. Bei manchen am ganzen Körper." Einprägsame und in ihrer Klarheit brutale Sätze, die erschrecken, traurig machen und aufrütteln.
Zu verdanken ist diese Kampagne der Schauspielerin Natalia Wörner, die #sicherheim ins Leben gerufen und sich prominente Künstler*innen an ihre Seite geholt hat. Ganz unkompliziert sei dies gewesen, schwärmt sie, und freut sich, dass sie gute Freund*innen wie Guido Maria Kretschmar, Jan Josef Liefers oder Emilia Schüle und Sonja Gerhardt gewinnen konnte, die ihre Popularität für #sicherheim gern einbringen wollten – eine Herzensangelegenheit für die Künstler*innen: Aufmerksamkeit schaffen, das Thema raus aus der Tabuzone bringen.
Gewalt hat nichts mit dem Milieu zu tun, sie passiert in allen Gesellschaftsschichten. Und sie muss nicht nur physischer Natur sein, sondern kann auch emotional, digital, ökonomisch und sexuell geprägt sein. Häusliche Gewalt an Frauen hat viele Gesichter.
Nur was können diejenigen machen, die nicht direkt von Gewalt betroffen sind?
Die Augen und Ohren offen halten, sensibel sein und wenn wir etwas bemerken, auch hinter den zur Zeit mehr als sonst verschlossenen Türen, nicht wegsehen oder -hören. Hilfe anbieten und Kontakte herstellen, zu einem Frauenhaus beispielsweise, welches dann mit geeigneten Mitteln aktiv werden kann.
Natalia Wörner weiß noch nicht, wohin diese Kampagne führen wird. Ihr ist wichtig, dass über das Thema gesprochen wird, damit das Tabu gebrochen und klare Ansätze und Lösungen gefunden werden können. Zeitungen und Magazine unterstützen sie dabei und berichten über #sicherheim, das Projekt erscheint auf unterschiedlichen Plattformen. Die Botschafter*nnen werden mit eigenen Momenten und Geschichten rund um das Thema „Gegen häusliche Gewalt“ präsent sein, dies schafft Glaubwürdigkeit für mehr Sichtbarkeit.
Das Team rund um Natalia Wörner freut sich über das positive Feedback und die breite Resonanz, die ihre Initiative erfährt. Insbesondere die Rückmeldungen von Betroffenen, Verbänden und Einrichtungen sind für sie berührend und sehr bestärkend.
Es bleibt sehr zu hoffen, dass diese Kampagne eine nachhaltige Wirkung auf uns alle hat, einfach immer in unseren Köpfen, Augen und Ohren präsent ist! Auch wenn es nicht direkt betrifft. Und dies hoffentlich auch so bleiben wird...
Mit den Spendengeldern an Sicherheim wird die Arbeit von verschiedenen Frauenrechtsorganisationen unterstützt.