"The bigger the better" – so könnte das Motto gelautet haben von den Erbauern der Schlossanlage Schleißheim in der Gemeinde Oberschleißheim. Die Weitläufigkeit der drei einzelnen Bauten umgeben von einem wunderschönen Park sucht seinesgleichen – und zählt nicht umsonst zu den größten Residenzen der Wittelsbacher in Bayern und neben Schloss Nymphenburg und der Münchner Residenz zu den bedeutendsten Barock-Anlagen Deutschlands.
Zu entdecken gibt es auf dem rund 77 000 Quadratmeter großen Areal jede Menge. Um 1600 wurde der erste Bau – das Alte Schloss Schleißheim – unter Herzog Wilhelm V. errichtet. Dessen Sohn Maximilian I. ließ den Abschnitt erweitern. Knapp ein Jahrhundert später baute Kurfürst Max Emanuel zwei weitere Schlösser: Das Lustschloss und das Neue Schloss Schleißheim.
Letzteres bildet das Herzstück der Anlage, konzipiert vom französischen Hofbaumeister Joseph Effner nach dem Vorbild von Schloss Versailles. Ein Highlight ist vor allem die Ausstattung der Festsäle und Prunkappartements, an der bedeutende Künstler mitwirkten. So schuf der Venezianer Jacopo Amigoni etwa die Deckenfresken zusammen mit dem bayerischen Künstler Cosmas Damian Asam. Die Stuckdekorationen stammen von Johann Baptist Zimmermann.
Den herrschaftlichen Garten mit Wasserspielen, Statuen, Heckenlauben und Blumenbeeten erkundigt man am besten bei einem Spaziergang, beginnend im Westen des Areals beim Alten und Neuen Schloss Schleißheim Richtung Lustschloss. Auf den Spuren der Zeit zu wandeln und sich wie ein Herrscher zu fühlen – das gelingt bei einem Ausflug nach Oberschleißheim wunderbar.