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Aktuelle Ausstellungen Kunst in Berliner Museen

Dienstag, 29. April 2025

In Berliner Museen für Kunst gibt es, neben zahllosen sehenswerten Dauerausstellungen, immer wieder auch spannende temporäre Ausstellungen, die sich nicht selten zu wahren Publikumsmagneten entwickeln. Ganz gleich ob klassische Moderne, zeitgenössische Kunst oder Antike: die Auswahl ist grenzenlos. Um Sie in diesem Bereich auf dem Laufenden zu halten, stellen wir Ihnen hier regelmäßig die schönsten Ausstellungen mit Malerei, Skulptur, Fotografie und Contemporary Art vor. 

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

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Yoko Ono im Gropius Bau

Es ist die große Yoko-Ono-Show in Berlin: Zwei Ausstellungen in Gropius Bau und Neuer Nationalgalerie und ein prominent platziertes Stück Public Art durch den n.b.k. zeigen, dass sie immer noch zu den einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit gehört. Das Epizentrum des Ono-Fests befindet sich im Gropius Bau. Dieser zeigt in einer umfassenden Werkschau über 200 Arbeiten aus sieben Jahrzehnten künstlerischen Schaffens. Zu sehen sind poetische Anleitungen, Performances, Filme, Musik – und natürlich interaktive Elemente, wie die Installation Wish Tree for Berlin, die dazu einlädt, Friedenswünsche auf kleine Zettel zu schreiben und an einen Baum im Lichthof des Gropius Baus zu hängen. Unter dem Banner PEACE is POWER zeigt sich Yoko Onos Kunst von ihrer kollektiven und aktivistischen Seite mit einer klaren Botschaft, die in Zeiten wie diesen immer drängender wird. Auch der Gropius Bau liegt an einem historisch bedeutsamen Ort  – direkt am ehemaligen Mauerstreifen und der Topographie des Terrors. PEACE is POWER könnte hier kaum passender sein.

Martin-Gropius-Bau | 
Niederkirchnerstrasse 7 | 10117 Berlin-Mitte.11. April bis 31. August 2025
Montag, Mittwoch-Freitag 12-19 Uhr | Samstag + Sonntag 10-19 Uhr

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Kosmos Blauer Reiter im Kupferstichkabinett

Seien wir mal ehrlich: Denken wir an die Kunst des Blauen Reiters, so denken wir höchstwahrscheinlich an farbenfrohe Kandinsky-Wandkalender in Zahnarztpraxen. Wie vielschichtig diese prominente Strömung der modernen Kunst, die mit ihrer Befreiung der Farbe und Form den Weg in die Abstraktion bereitete, war, wissen nur die wenigsten. Auch dass das Berliner Kupferstichkabinett eine umfangreiche Blaue-Reiter-Sammlung besitzt, ist kaum bekannt. Das Museum nutzt jetzt eine Ausstellung, um mit einigen Klischees aufzuräumen. Wie zum Beispiel, dass die Kunstrichtung, deren Name sich übrigens auf die bei Kandinsky beliebte Motivik von Reitern und Pferden bezieht, eine reine Männerdomäne war. “Blaue Reiterinnen” wie Gabriele Münter, Maria Franck-Marc, Elisabeth Macke waren ebenso wichtig in der Prägung dieser Kunstrichtung wie ihre männlichen Pendants. Das Berliner Kupferstichkabinett beweist in dieser Ausstellung einmal mehr, dass es eine der herausragendsten und international gefragtesten Sammlungen von Papierkunst besitzt.

Kupferstichkabinett | 
Matthäikirchplatz | 10785 Berlin-Mitte.01. März bis 15. Juni 2025
Mittwoch bis Freitag 10-17 Uhr | Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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Dioskuren im Neuen Museum

Es ist ein mahnendes Jubiläum: Zum 80. Mal jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Tag der Befreiung ist auch Anlass, über die immense Zerstörung, die Krieg in Europa gebracht hat, nachzudenken. Und das schließt die Berliner Museen mit ein: Kunst und Kulturschätze aus der ganzen Welt gingen damals unwiederbringlich verloren. Dazu gehörten auch zwei überlebensgroße Plastiken der griechischen Zwillinge Kastor und Polydeukes in der Treppenhalle des Neuen Museums, das im Krieg schwer getroffen wurde. Nun, 80 Jahre später, widmet sich eine Ausstellung dem Mythos um die zwei Helden, die auch als Dioskuren bezeichnet werden, und für den Wandel zwischen ewigem Leben und Sterblichkeit stehen. Kernstück bildet das monumentale Bild Der geschenkte Tag des deutsch-britischen Künstlers Michael Müller, der in 24-Stunden-Echtzeit den immer wiederkehrenden Weg der Zwillinge zwischen Olymp und Hades nachgezeichnet hat. Es ist eine beeindruckende Schau, die dazu einlädt, der Museumsinsel in ihrem 200. Jubiläumsjahr mal wieder einen Besuch abzustatten.

Neues Museum | 
Bodestraße 1-3 | 10178 Berlin-Mitte.12. April bis 23. November 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

Yves Saint Laurent, Paris 1993

Polaroids im Museum für Fotografie

Der European Month of Photography hat auch in diesem Jahr eine Vielzahl von spannenden Foto-Ausstellungen zu bieten. Und natürlich darf auch das Museum für Fotografie nicht fehlen. Das Haus zeigt seit seiner Eröffnung 2004 Schätze aus der fotografischen Sammlung der Berliner Kunstbibliothek und dem Helmut Newton-Nachlass. Zusammen mit dem C/O Berlin ist es die Pilgerstätte für Fotografiebegeisterte in Berlin. Anlässlich des EMOP 2025 zeigt das Museum eine große Sonderausstellung zum Polaroid, jenem altbewährten Fotoverfahren, das Menschen auch im post-analogen Zeitalter sehr schätzen. Nicht nur seine sofortige Verfügbarkeit, sondern auch die je nach Licht und Entwicklungssituation variierende Farblichkeit machen die Technik zu einer der beliebtesten Foto-Verfahren. Auch bekannte künstlerische und Mode-Fotograf:innen wie Helmut Newton nutzten sie von Anfang an intensiv, wie man in der Ausstellung sehen kann. Dass von einem Bild im Polaroid-Verfahren zumeist nur ein Abzug hergestellt werden kann, macht sie zu ebenso wertvollen wie begehrten Kunstwerken.

Polaroids im Museum für Fotografie .07. März bis 27. Juli 2025
Dienstag + Mittwoch bis Sonntag 11-19 Uhr | Donnerstag 11-20 Uhr

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After Images bei Julia Stoschek

Die Julia Stoschek Foundation ist die größte private Videokunstsammlung Deutschlands. In ihrer Berliner Dependance steht meistens das bewegte Bild im Zentrum. Und so ist die aktuelle Ausstellung "After Images" doch schon etwas besonderes. Wie der Titel erahnen lässt, rückt diesmal das Bild in den Hintergrund. Es geht vielmehr um das Erleben von Kunst mit allen Sinnen: von immersiven Klangräumen über virtuelle Realitäten bis hin zu sich ständig verändernden Skulpturen. Besuchende sind explizit eingeladen – für ein Museum ungewohnt – mit den Arbeiten zu interagieren. Das fragile Werk des Künstlers David Medalla beispielsweise, eine Seifenblasenskulptur, kann berührt und verändert werden. In Lotus L. Kangs Arbeit "Cascades", bestehend aus überdimensionalen, lichtempfindlichen Rollen, die ihre Farbe ständig verändern, abhängig von Raum und den Menschen in ihrer Umgebung, hinterlassen Besuchende ihre Spuren. "After Images" ist eine eindrückliche Ausstellung, die einlädt, an der Entfaltung der gezeigten Kunst mitzuwirken und bleibt gerade dadurch – trotz sparsamen Bildeinsatz – in Erinnerung.

Julia Stoschek Foundation | 
Leipziger Straße 60 | 10117 Berlin-Mitte.12. September 2024 bis 20. Juli 2025
Samstag + Sonntag 12-18 Uhr

Foto: David von Becker

Geschichte(n) Tansanias im Humboldt Forum

Das heutige Tansania gehört zu den am längsten besiedelten Regionen der Welt. Durch seine strategisch günstige Lage war es schon früh ein Knotenpunkt von Handelswegen und wurde zu einem kulturellen und religiösen Melting Pot. Die Region rückte daher früh in den Fokus europäischer Kolonialmächte, darunter auch das Deutsche Reich, die Land und Menschen brutal ausbeuteten. Während der deutschen Kolonialzeit gelangten etwa 10.000 kulturelle Artefakte nach Deutschland, viele unter fragwürdigen Umständen und ohne ihre genaue Bedeutung zu verstehen. Die Menschen vor Ort wurden jedenfalls nicht gefragt. Eine Ausstellung im Humboldt Forum versucht nun genau das wiedergutzumachen: ein Deutsch-Tansanisches Kurator:innen-Team ließ die Tansanier am Entstehungsprozess dieser Schau teilhaben. Neben Objekten aus kolonialen Kontexten, zeigt sie auch aktuelle künstlerische Positionen des Landes. Die Message “alles ist mit allem verwoben” wird durch eine netzartige Ausstellungsarchitektur aus Teakholz und Bambus sinnlich in Szene gesetzt.

Humboldt Forum  | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte.29. November 2024 bis 24. November 2025
Montag 10-18.30 Uhr, Mittwoch-Sonntag 10.30-18.30 Uhr

KINDL © Fabian Brennecke

Alfredo Jaar im Kindl

Der Titel von Alfredo Jaars Ausstellung The End of the World in der Neuköllner Kindl-Brauerei scheint nichts Gutes zu verheißen – und das ist so gewollt. Jaar, bekannt für seine politischen und gesellschaftskritischen Arbeiten, rückt mit einer ebenso simplen wie eindrücklichen Rauminstallation unsere Abhängigkeit von den sogenannten “seltenen Erden” in den Fokus. Der Umbau unserer Gesellschaft hin zu vollständiger Digitalisierung und erneuerbaren Energien hat einen Preis, den Jaar mit der Jagd nach 10 seltenen Erden beziffert. Deren Vorkommen befinden sich zum größten Teil im globalen Süden, wo ein brutaler Kampf um die letzten Ressourcen unseres Planeten tobt; ein Kampf, der einem modernen Kolonialismus entspricht und gleichwohl das Ende der Welt, so wie wir sie kennen, bedeuten könnte. So lautet Jaars aufrüttelnde Botschaft in diesem post-industriellen Space, der prädestiniert ist für einen Künstler, der davor warnt, vergangene Fehler zu wiederholen.

Kindl - Zentrum für zeitgenössische Kunst | 
Am Sudhaus 3 | 12053 Berlin-Neukölln.15. September 2024 bis 01. Juni 2025
Mittwoch 12-20 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 12-18 Uhr

Semiha Berksoy_Hamburger Bahnhof Ausstellung

Semiha Berksoy im Hamburger Bahnhof

Semiha Berksoy (1910-2004) könnte man mit Fug und Recht als Weltenwandlerin bezeichnen. Nachdem die türkische Opernsängerin bereits große Erfolge in der Türkei feierte, erhielt sie in den 1930er Jahren ein Stipendium an der Hochschule für Musik Berlin und blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Krieg verkehrte sie in unterschiedlichen Kreisen zwischen Ost und West, ideologisch scheinbar ungebunden. Auch in der Kunst wollte sie sich nicht festlegen lassen. Sie sang leidenschaftlich auf den großen Bühnen und arbeitete ihr ganzes Leben unermüdlich als Malerin. Dabei band sie auch Alltagsgegenstände humorvoll in ihre Bilder ein: eins ihrer letzten Werke entstand auf einer Kühlschranktür. Berksoy besticht durch einen schrägen, extravaganten Stil. Das Thema Oper ist omnipräsent. Ihre erste große Retrospektive erinnert auch visuell an eine Opernbühne. Man wandelt zwischen Bilderkulissen und spürt sofort, dass Malerei und Gesang keine Gegensätze bilden müssen.

Hamburger Bahnhof | 
Invalidenstraße 50/51 | 10557 Berlin-Mitte.06. Dezember 2024 bis 11. Mai 2025
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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Hamburger Bahnhof

Im vergangenen Sommer bot der Hamburger Bahnhof mit seiner Reihe "Berlin Beats" und dem langen Open House Wochenende einen fulminanten Auftakt zur Neupräsentation seiner umfangreichen Sammlung Berliner Kunst seit den späten 1980ern Jahren bis in die Gegenwart. Die sich ständig in Wandlung befindliche Schau im Westflügel des Museums zeigt vertraute Hauptwerke neben bisher kaum gezeigten künstlerischen Positionen aus der Kunstmetropole Berlin. Über 60 gezeigte Künstler*innen decken ein weites Feld von Medien ab: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien und Videos machen diese Präsentation zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Mit der Ausstellung bleibt sich der im ehemaligen Grenz-Niemandsland gelegene Hamburger Bahnhof seiner Rolle als Brückenbauer treu: sei es zwischen Ost und West, Jung und Alt oder Kunst und Alltag.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-Moabit.16. Juni 2023 bis auf Weiteres
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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Joseph Beuys im Hamburger Bahnhof

Beuys is back! In der frisch wiedereröffneten Kleihushalle gibt es nun eine gebündelte Dauerpräsentation der Werke Joseph Beuys aus der Sammlung der Nationalgalerie. Joseph Beuys, jener kontroverse Künster, der mit seinen sozial-utopischen Arbeiten und Performances gesellschaftliche Debatten anstieß, war und ist für immer mit dem Hamburger Bahnhof verbunden, wo Besucher*innen verstreute Großskulpturen wie „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ bestaunen konnten. Nun haben sie endlich zusammengefunden im Parcours der Kleihushalle. Begleitet und neu eingeordnet wird der Klassiker Beuys dabei stets von einer Reihe zeitgenössischer Positionen – beginnend mit der New Yorker Künstlerin Naama Tsabaar, deren interaktive Werke nun erstmals in einer größeren Einzelausstellung in Deutschland zu sehen sind. Bereits während des Eröffnungsabends wurden ihre Installationen fleißig vom Publikum bespielt. Das hätte sicherlich auch Beuys gefallen.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-Moabit.12. April 2024 bis auf Weiteres
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr | Donnerstag 10-20 Uhr | Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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