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Aktuelle Ausstellungen Kunst in Berliner Museen

Sonntag, 26. Januar 2025

In Berliner Museen für Kunst gibt es, neben zahllosen sehenswerten Dauerausstellungen, immer wieder auch spannende temporäre Ausstellungen, die sich nicht selten zu wahren Publikumsmagneten entwickeln. Ganz gleich ob klassische Moderne, zeitgenössische Kunst oder Antike: die Auswahl ist grenzenlos. Um Sie in diesem Bereich auf dem Laufenden zu halten, stellen wir Ihnen hier regelmäßig die schönsten Ausstellungen mit Malerei, Skulptur, Fotografie und Contemporary Art vor. 

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Access Kafka im Jüdischen Museum

“Ist Kafka heute noch relevant?” Nicht nur Literatur-Fans und BookToker werden diese Frage mit einem empörten “Ja, natürlich!” beantworten. Auch in der Kunst finden sich viele Anknüpfungspunkte zum mysteriösen Prager Schriftsteller. Gerade deswegen hat das Jüdische Museum Berlin anlässlich seines 100. Todestags Kafka neu verortet – mithilfe von Anne Imhof, Marcel Duchamp, Martin Kippenberger, Hito Steyerl und Co. Die in Kafkas Werk beschriebene Desorientierung, Überwachung und Nicht-Zugehörigkeit, tief verwurzelt in seiner eigenen Biografie, sind heute relevanter denn je. Doch anstatt Parallelen übers Knie zu brechen, beleuchtet die Schau Kafkas Leben durch die Linse neuerer künstlerischer Positionen und stellt sie einander wertfrei gegenüber. Lehrreiche Querverbindungen ergeben sich so ganz von selbst in der aktuellen Ausstellung des seit fast einem Vierteljahrhundert existierenden Jüdischen Museums. Mit dem weltberühmten Erweiterungsbau von Daniel Libeskind ist es immer einen Besuch wert.

Jüdisches Museum Berlin  | 
Lindenstraße 9-14 | 10969 Berlin-Kreuzberg.13. Dezember 2024 bis 04. April 2025
Montag bis Sonntag 10-18 Uhr

Geschichte(n) Tansanias im Humboldt Forum

Das heutige Tansania gehört zu den am längsten besiedelten Regionen der Welt. Durch seine strategisch günstige Lage war es schon früh ein Knotenpunkt von Handelswegen und wurde zu einem kulturellen und religiösen Melting Pot. Die Region rückte daher früh in den Fokus europäischer Kolonialmächte, darunter auch das Deutsche Reich, die Land und Menschen brutal ausbeuteten. Während der deutschen Kolonialzeit gelangten etwa 10.000 kulturelle Artefakte nach Deutschland, viele unter fragwürdigen Umständen und ohne ihre genaue Bedeutung zu verstehen. Die Menschen vor Ort wurden jedenfalls nicht gefragt. Eine Ausstellung im Humboldt Forum versucht nun genau das wiedergutzumachen: ein Deutsch-Tansanisches Kurator:innen-Team ließ die Tansanier am Entstehungsprozess dieser Schau teilhaben. Neben Objekten aus kolonialen Kontexten, zeigt sie auch aktuelle künstlerische Positionen des Landes. Die Message “alles ist mit allem verwoben” wird durch eine netzartige Ausstellungsarchitektur aus Teakholz und Bambus sinnlich in Szene gesetzt.

Humboldt Forum  | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte.29. November 2024 bis 24. November 2025
Montag 10-18.30 Uhr, Mittwoch-Sonntag 10.30-18.30 Uhr

Alfredo Jaar im Kindl

Der Titel von Alfredo Jaars Ausstellung The End of the World in der Neuköllner Kindl-Brauerei scheint nichts Gutes zu verheißen – und das ist so gewollt. Jaar, bekannt für seine politischen und gesellschaftskritischen Arbeiten, rückt mit einer ebenso simplen wie eindrücklichen Rauminstallation unsere Abhängigkeit von den sogenannten “seltenen Erden” in den Fokus. Der Umbau unserer Gesellschaft hin zu vollständiger Digitalisierung und erneuerbaren Energien hat einen Preis, den Jaar mit der Jagd nach 10 seltenen Erden beziffert. Deren Vorkommen befinden sich zum größten Teil im globalen Süden, wo ein brutaler Kampf um die letzten Ressourcen unseres Planeten tobt; ein Kampf, der einem modernen Kolonialismus entspricht und gleichwohl das Ende der Welt, so wie wir sie kennen, bedeuten könnte. So lautet Jaars aufrüttelnde Botschaft in diesem post-industriellen Space, der prädestiniert ist für einen Künstler, der davor warnt, vergangene Fehler zu wiederholen.

Kindl - Zentrum für zeitgenössische Kunst | 
Am Sudhaus 3 | 12053 Berlin-Neukölln.15. September 2024 bis 01. Juni 2025
Mittwoch 12-20 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 12-18 Uhr

Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Im medialen Wirbel um Nan Goldins Positionen zum Krieg im Nahen Osten ging leider eine fantastische Ausstellung unter, die eine der größten Fotografinnen der Gegenwart ehrt. In eigens für die Ausstellung konzipierten Pavillons lässt sich Goldins Oeuvre in all seinen Facetten entdecken. Die Fotografien sind eindrücklich, beschönigen nichts und dokumentieren das Leben amerikanischer Subkulturen abseits des Mainstreams. Von Aids-Krise bis zur Opioid-Epidemie, Goldin war stets an der Seite der Ausgegrenzten und Stigmatisierten. Sie verschaffte ihnen in Fotografien eine Stimme. Dabei verbindet die Künstlerin auch mit Berlin viel: Seit den späten 1980er Jahren kommt sie immer wieder hierher und fühlt sich, laut eigener Aussage, zu Hause. Der panisch aufgeheizte Diskurs im Vorfeld der Eröffnung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in Goldins Bildern eine empathische Künstlerin zeigt, die den Abgebildeten mit Herz und Wärme begegnet. Trotz des etwas unheimlichen Titels ist die Ausstellung für dunkle Wintertage durchaus geeignet.

Neue Nationalgalerie | 
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Mitte.23. November 2024 bis 06. April 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

Semiha Berksoy im Hamburger Bahnhof

Semiha Berksoy (1910-2004) könnte man mit Fug und Recht als Weltenwandlerin bezeichnen. Nachdem die türkische Opernsängerin bereits große Erfolge in der Türkei feierte, erhielt sie in den 1930er Jahren ein Stipendium an der Hochschule für Musik Berlin und blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Krieg verkehrte sie in unterschiedlichen Kreisen zwischen Ost und West, ideologisch scheinbar ungebunden. Auch in der Kunst wollte sie sich nicht festlegen lassen. Sie sang leidenschaftlich auf den großen Bühnen und arbeitete ihr ganzes Leben unermüdlich als Malerin. Dabei band sie auch Alltagsgegenstände humorvoll in ihre Bilder ein: eins ihrer letzten Werke entstand auf einer Kühlschranktür. Berksoy besticht durch einen schrägen, extravaganten Stil. Das Thema Oper ist omnipräsent. Ihre erste große Retrospektive erinnert auch visuell an eine Opernbühne. Man wandelt zwischen Bilderkulissen und spürt sofort, dass Malerei und Gesang keine Gegensätze bilden müssen.

Hamburger Bahnhof | 
Invalidenstraße 50/51 | 10557 Berlin-Mitte.06. Dezember 2024 bis 11. Mai 2025
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

Durchgeknallt und abgebrannt im Kulturforum

2024 neigt sich dem Ende zu und wird wie jedes Jahr mit Böllern und Raketen krachend ausgeläutet. Für die einen ist es ein ureigenes Vergnügen, für die anderen das pure Grauen. Doch woher kommt diese Tradition eigentlich? Die Kunstbibliothek im Kulturforum hat zur Beantwortung dieser Frage einmal ihre Bestände gewälzt und präsentiert zum Jahreswechsel über 70 noch nie gezeigte historische Werke rund um das Thema Feuerwerk. Das Ganze findet in Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe und der Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen Austausch statt. Denn: Feuerwerk war schon immer schlecht für Natur und Tier. Und China, dass zeigt sich in der Ausstellung ganz klar, ist das unumstößliche Geburtsland der Feuerwerkskunst. Fakt ist: Menschen spielten schon immer gerne mit dem Feuer. Das hat sich in den fünf Jahrhunderten Kunst, die in der Ausstellung gezeigt werden, nicht geändert. Für alle, die es zwischen den Jahren mal so ordentlich “krachen” lassen wollen, ohne sich die Hände zu verbrennen, ist diese Ausstellung genau das Richtige.

Kulturforum | 
Matthäikirchplatz | 10785 Berlin-Mitte.08. November 2024 bis 09. Februar 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr

Die Mauer im Max Liebermann Haus

Anlässlich des 35. Mauerfall-Jubiläums zeigt das geschichtsträchtige Max Liebermann Haus eine Ausstellung, in der es sich nur um das Thema Mauer dreht – und zwar aus zwei Perspektiven: Ost und West. Während die Künstler:innen im Westen freie Hand hatten, galt die künstlerische Darstellung der Mauer in der DDR anfangs noch als Tabu. Kurz vor dem Zusammenbruch des Systems interessierte es die Obrigkeit aber auch dort nicht mehr. Die so entstandenen Arbeiten sind wichtige Zeitdokumente. Auch der Ausstellungsort könnte besser kaum passen: das 1844 direkt neben dem Brandenburger Tor erbaute Max Liebermann Haus, benannt nach seinem wohl berühmtesten Bewohner, dem gleichnamigen Künstler, wurde im Krieg vollständig zerstört. Danach blieb der Ort eine Leerstelle im Grenzgebiet, nur wenige Meter von der Berliner Mauer entfernt, bis das Haus nach der Wiedervereinigung rekonstruiert wurde. Die ausgestellten Bilder machen auch deutlich wie sehr die Stadt sich gewandelt hat und wie wichtig Kunst als Pulsmesser von gesellschaftlichen Umbrüchen ist.

Max Liebermann Haus | 
Pariser Platz 7 | 10117 Berlin-Mitte.08. November 2024 bis 02. März 2025
Donnerstag bis Sonntag 11-18 Uhr

Weihnachten mit allen Sinnen im MEK

Richtig weihnachtlich wird es selten im nassgrauen Berlin. Und doch gibt es auch hier Orte, die zum Jahresende eine heimelige Atmosphäre versprühen – egal ob mit oder ohne Schnee. Ein solcher Ort ist auch Dahlem. Steigt man in Dahlem-Dorf aus, so fühlt man sich mit etwas Fantasie in ein verwunschenes Weihnachtsdorf versetzt. Diese Fantasie wird noch bestärkt, wenn man dort das Museum Europäischer Kulturen besucht. Das zeigt in einer Sonderausstellung weihnachtliche Schätze aus der eigenen Sammlung. Mit dabei sind skurrile Ethnologica wie eine furchteinflößende Krampus-Maske aus dem Alpenraum, ein giraffenhälsiges Maria-und-Joseph-Paar oder eine trinkfreudige Krippengemeinschaft aus dem italienischen Neapel. Es sind ungewöhnliche Ausstellungsstücke, die wir hier zu sehen bekommen. Und doch sind sie Teil europäischer Alltagskultur, die das Museum mit seiner Sammlung abbildet. Auch das Programm lässt sich sehen: neben Weihnachtswerkstatt und “Wissens-Speeddating” wird es auch eine nachweihnachtliche Tauschbörse für ungeliebte Geschenke geben.

Museum Europäischer Kulturen  | 
Arnimallee 25 | 14195 Berlin-Dahlem.29. November 2024 bis 05. Februar 2025
Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

Tracey Snelling im Haus am Lützowplatz

Die US-amerikanische Künstlerin Tracey Snelling ist fasziniert vom Leben in urbanen Räumen. Durch unterschiedliche Residencies lebte Snelling in Großstädten von Paris bis Tokio und beobachtete wie Architektur das Leben der Stadtbewohner:innen prägt. In fantasievollen Nachbauten real existierender Gebäude inszeniert sie die urbanen Eigenheiten der Städte, kombiniert mit Licht- und Toneffekten und eingebauten Monitoren. Von Tokioter Love Hotels über Shanghaier Hochhäuser finden sich auch Berliner Architekturwahrzeichen wie der Lichterfelder “Mäusebunker” oder die sogenannten Südblöcke am Kotti. Kombiniert wird das Ganze mit Anklängen an großstädtisches Nachtleben: Neonschriftzüge, lebensgroße Puppen, Bilder von Menschen in Lack und Leder. Man muss unweigerlich auch an die Bedrohung dieser Mikrokosmen durch  städtischen Wandel und Verdrängung denken. Im Begleitprogramm zur Ausstellung nutzt das Haus am Lützowplatz Snellings inspirierende Welten daher auch als Ausgangspunkt für Diskussionen rund um die Zukunft urbanen Lebens.

Haus am Lützowplatz | 
Lützowplatz 9 | 10785 Berlin-Tiergarten.12. September 2024 bis 09. Februar 2025
Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr

The Very First Edition in der Neuen Nationalgalerie

Läuft man durch das MoMA in New York oder die Tate in London, so finden sich überall Hinweisschilder auf Mäzen und Großspender:innen, die durch ihre Beiträge die Sammlungen dieser Häuser mit aufgebaut haben. Oft sind ganze Galerien nach wohlhabenden Spenderfamilien benannt – eine nicht unumstrittene Praxis, wie das Beispiel der Sackler-Familie zeigt. In Berlin hingegen lässt sich zeitgenössisches Mäzenatentum an den Fingern abzählen. Neben den Werken aus den Sammlungen Marx und Pietzsch, bilden auch die Schenkungen des Sammlers Egidio Marzona einen wichtigen Beitrag für die klammen Staatlichen Museen. Zum 80. Geburtstag Marzonas soll nun sein Wirken angemessen geehrt werden: 80 “First Editions” von Künstler*innenbüchern aus den 1960er und 1970er Jahren geben Einblick in ein selten beachtetes Genre. In den 1960er Jahren entdeckten Künstler:innen das Artist Book als eigenständige Kunstform. Marzona war einer der wenigen, der ihr Potential erkannte, systematisch sammelte und nun der Allgemeinheit zugänglich macht.

Neue Nationalgalerie  | 
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Tiergarten.27. Oktober 2024 bis 26. Januar 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

Mio Okido im Humboldt Forum

Das Japanbild der Deutschen ist ein fast durchweg positives. Höflichkeit, High-Tech und Gorumetküche prägen, neben faszinierenden Traditionen, unsere Vorstellung des Landes. Dass es in der Geschichte Japans aber auch dunkle Kapitel gibt, ist vielen hierzulande kaum bewusst. Vom 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Japan von einer imperialisitisch-kolonialistischen Politik geprägt, die leidvolle Auswirkungen auf seine Nachbarländer hatte – Ziele japanischer Expansion und Unterdrückung. Heute wird diese Geschichte zugunsten westlicher Stereotype gerne verdrängt. Die japanische Künstlerin Mio Okido will dies ändern und macht genau dieses Kapitel in der Geschichte ihres Landes zum Fokuspunkt ihrer Arbeit. In der Ausstellung “Erinnerte Bilder, imaginierte Geschichte(n) – Japan, Ostasien und ich” im Humboldt Forum präsentiert sie Arbeiten, die während einer Artist Residency in Berlin entstanden. In ästhetisch ansprechenden und trotzdem vielschichtigen (multimedialen) Kunstwerken referenziert sie diese verdrängten Geschichten.

Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte.14. September 2024 bis 03. Februar 2025
Montag 10-18.30 Uhr, Mittwoch-Sonntag 10.30-18.30 Uhr

Berlin, Berlin. 20 Jahre Helmut Newton Stiftung

Als Dua Lipa einmal gefragt wurde, was denn ihre Berliner Lieblingsorte seien, zählte sie überraschenderweise auch das Museum für Fotografie auf. Der kunstinteressierte Pop-Star mit Berlin-Faible war hier tatsächlich schon des Öfteren zu Besuch – so auch im Vorfeld ihres Konzerts in der Waldbühne bei der Jubiläumsausstellung der Helmut Newton Stiftung. Die Schau ist eine Hommage an Newton und seine Geburtsstadt, die er aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung verlassen musste, aber Zeit seines Lebens eng verbunden blieb. Neben Newtons Bildern zeigt die Ausstellung Fotografien von den “Goldenen Zwanzigern” des 20. bis in die Zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts. Sie erzählt dabei nicht nur die Biografie und Arbeit Newtons nach, sondern bewegt sich auch entlang der historisch-politischen Veränderungen der Stadt. Die ausgestellten Fotografien fangen dabei Ästhetiken und Lebensgefühle der Stadt ein wie kein anderes Medium.

Museum für Fotografie  | 
Jebensstraße 2 | 10623 Berlin-Charlottenburg.07. Juni 2024 bis 16. Februar 2025
Dienstag bis Sonntag 11-19 Uhr | Donnerstag 11-20 Uhr

Hamburger Bahnhof

Im vergangenen Sommer bot der Hamburger Bahnhof mit seiner Reihe "Berlin Beats" und dem langen Open House Wochenende einen fulminanten Auftakt zur Neupräsentation seiner umfangreichen Sammlung Berliner Kunst seit den späten 1980ern Jahren bis in die Gegenwart. Die sich ständig in Wandlung befindliche Schau im Westflügel des Museums zeigt vertraute Hauptwerke neben bisher kaum gezeigten künstlerischen Positionen aus der Kunstmetropole Berlin. Über 60 gezeigte Künstler*innen decken ein weites Feld von Medien ab: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien und Videos machen diese Präsentation zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Mit der Ausstellung bleibt sich der im ehemaligen Grenz-Niemandsland gelegene Hamburger Bahnhof seiner Rolle als Brückenbauer treu: sei es zwischen Ost und West, Jung und Alt oder Kunst und Alltag.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-Moabit.16. Juni 2023 bis auf Weiteres
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

"Hin und weg" im Humboldt Forum

Kaum eine baupolitische Entscheidung der letzten Jahrzehnte ist so umstritten gewesen wie der Abriss des Palasts der Republik und die Rekonstruktion des Berliner Schlosses in Mitte. Das Humboldt Forum, wie das wiederaufgebaute Barockschloss heute heißt, widmet sich in diesem Jahr der Geschichte seines Vorgängerbaus mit der Ausstellung Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart. Dabei werden auch Schlaglichter auf die interessante Zeit der künstlerischen „Palastzwischennutzung” Anfang der 2000er Jahre geworfen. Kunstschaffende schufen in dem entkernten DDR-Kulturpalast Utopien und Alternativkonzepte zum Abriss. Dazu lieferten sie Denkanstöße für Nutzungskonzepte eines Ortes, an dem sich innerhalb kurzer Zeit drei große gesellschaftliche Repräsentationsbauten die Hand reichten. Auch die öffentlich-künstlerische Nutzung des Humboldt Forums kann durch die Rückschau auf diese noch nicht verstummte Debatte neu belebt werden und vielleicht die Frage “Was passiert in Zukunft an diesem historisch so bedeutsamen Ort?” anders gestellt werden – ein zukunftsweisender Rückblick!

Humboldt Forum | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte.17. Mai 2024 bis 16. Februar 2025
Mittwoch bis Montag 10.30-18.30 Uhr

Joseph Beuys im Hamburger Bahnhof

Beuys is back! In der frisch wiedereröffneten Kleihushalle gibt es nun eine gebündelte Dauerpräsentation der Werke Joseph Beuys aus der Sammlung der Nationalgalerie. Joseph Beuys, jener kontroverse Künster, der mit seinen sozial-utopischen Arbeiten und Performances gesellschaftliche Debatten anstieß, war und ist für immer mit dem Hamburger Bahnhof verbunden, wo Besucher*innen verstreute Großskulpturen wie „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ bestaunen konnten. Nun haben sie endlich zusammengefunden im Parcours der Kleihushalle. Begleitet und neu eingeordnet wird der Klassiker Beuys dabei stets von einer Reihe zeitgenössischer Positionen – beginnend mit der New Yorker Künstlerin Naama Tsabaar, deren interaktive Werke nun erstmals in einer größeren Einzelausstellung in Deutschland zu sehen sind. Bereits während des Eröffnungsabends wurden ihre Installationen fleißig vom Publikum bespielt. Das hätte sicherlich auch Beuys gefallen.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-Moabit.12. April 2024 bis auf Weiteres
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr | Donnerstag 10-20 Uhr | Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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