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Kunst in Berliner Museen Die wichtigsten temporären Ausstellungen

Montag, 27. November 2023

Die Orte im Überblick

Karte (7)

In Berliner Museen für Kunst gibt es, neben zahllosen sehenswerten Dauerausstellungen, immer wieder auch spannende temporäre Ausstellungen, die sich nicht selten zu wahren Publikumsmagneten entwickeln. Ganz gleich ob klassische Moderne, zeitgenössische Kunst oder Antike: die Auswahl ist grenzenlos. Um Sie in diesem Bereich auf dem Laufenden zu halten, stellen wir Ihnen hier regelmäßig die schönsten Ausstellungen mit Malerei, Skulptur, Fotografie und Contemporary Art vor. 

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

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Andy Warhol & Louis Armstrong im Das Minsk

“Viele kopieren die Mona Lisa. Und trotzdem stehen die Leute Schlange, um sich das Original anzusehen.” Ein virales Zitat des Musikers Louis Armstrong bildet den Ausgangspunkt dieses Ausstellungsprojekts im “Minsk” in Potsdam. Werke der Ausnahme-Talente Armstrong und Warhol stehen sich gegenüber und offenbaren erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. Beide Künstler beschäftigten sich intensiv mit dem Zusammenspiel von Original und Reproduktion. Wie die Mona Lisa hier ins Spiel kommt, entdeckt man am Besten vor Ort. Originell ist auch das “Minsk” selbst. Für die Berliner*innen etwas schwerer zu erreichen, lohnt sich die längere Anreise: Nicht nur wegen der einzigartigen Sammlung Hasso Plattners – die hier DDR-Kunst in neuem Kontext zeigt – sondern auch wegen der Architektur des Hauses. Das ehemalige Terrassenrestaurant, erbaut in den 1970er Jahren im modernistischen Stil, begeistert das Publikum seit Wiedereröffnung.

Das Minsk | 
Max-Planck-Straße 17 | 14473 Potsdam.16. September bis 4. Februar 2024
Mittwoch bis Montag 10-19 Uhr

Foto: David von Becker

Zerreißprobe in der Neuen Nationalgalerie

Die Kunst des 20. Jahrhunderts war von größtmöglichen Umbrüchen, Revolutionen und Tragödien definiert. Das diffuse gesellschaftliche Klima brachte jedoch auch eine Vielfalt an Strömungen in der Kunst hervor – in Ost und West gleichermaßen. Ein Jahrhundert pointiert zusammenzufassen ist eine monumentale Aufgabe. Und daran versucht sich die Sammlungsneupräsentation der Neuen Nationalgalerie. In 14 Kapiteln greift das Museum zentrale künstlerische und gesellschaftliche Themen auf und bewertet auch seine eigene Sammlung vollkommen neu. Im vergangenen Jahr übernahm Klaus Biesenbach das Ruder als Direktor der Neuen Nationalgalerie und setzte eine Vielzahl neuer Akzente – unter anderem in Form von Performances und Projekten. Viele neue Ideen kamen auf, die auch den Neubau des Museums der Moderne am Kulturforum betreffen. Die nächste Mammutaufgabe – diesmal fürs 21. Jahrhundert!

Neue Nationalgalerie | 
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Tiergarten.18. November 2023 bis 28. September 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

Großes Kino im Kulturforum

Filmfreaks aufgepasst: Aktuell zeigt die Kunstbibliothek in der Ausstellung „Großes Kino. Filmplakate aller Zeiten“ am Kulturforum über 300 originale Filmposter. Mit dabei sind Meisterwerke aus den Anfängen des Kinos bis heute. Kuratiert wurde das Ganze kollaborativ: 26 namhafte Film- und Kinoschaffende stellen ihre Lieblings-Plakate vor. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm – inklusive Family Trail für kleine Film-Enthusiast*innen.

Gemäldegalerie | 
Matthaikirchplatz 4 | 10785 Berlin-Tiergarten.3. November.2023 bis bis 3. März 2024
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr

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Lee Ufan im Hamburger Bahnhof

Rembrandt im Einklang mit moderner Kunst Japans und Koreas? An kaum einem anderen Ort kann dies so gut funktionieren wie dem Hamburger Bahnhof. Die Nationalgalerie der Gegenwart in dem historischen Bahnhofsbau im ehemaligen Grenz-Niemandsland ist heute ein Ort, an dem Brücken gebaut werden: zwischen Ost und West, Jung und Alt, Kunst und Alltag. Und so wagt auch der koreanisch-japanische Künstler Lee Ufan mit einer raumfüllenden Installation hier den Dialog mit Rembrandts berühmten Selbstbildnis aus der Gemäldegalerie. In der Ausstellung wirft Lee europäische Blickmuster über den Haufen und führt ein in die minimalistische Kunstströmungen der japanischen Mono-ha (dt. Schule der Dinge) und der koreanischen Dansaekhwa-Bewegung. Im Mono-ha verbanden Künstler*innen Naturmaterialien wie Steine, Äste oder Erde mit Industrieprodukten wie Stahl oder Glas. Dansaekhwa gibt Abstraktion und Materialität vor allem in monochromer Malerei wieder. Beide Bewegung sind elementar in Lees Kunst. Und auch abseits vom Hamburger Bahnhof setzt sich der vom Künstler angestoßene Dialog fort: Parallel wird eine künstlerische Intervention Lees im Rembrandt-Saal der Gemäldegalerie gezeigt.

Hamburger Bahnhof | 
Invalidenstraße 50-51 | 10557 Berlin-Moabit.27. Oktober 2023 bis 28. April 2024
Dienstag, Mittwoch + Freitag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

Bruno Pelassy © Laura Cottingham

Bruno Pélassy im Haus am Waldsee

Die Werke des 2002 verstorbenen Bruno Pélassy sind ein Grenzgang zwischen den künstlerischen Disziplinen: Bleistiftzeichungen neben Schmuckdesign und geheimnsivollen, reliquienartigen Objekten. Seine Werke werden in der aktuellen Ausstellung im Haus am Waldsee flankiert durch künstlerische Beiträge von Beth Collar, Leonor Fini, Soshiro Matsubara (der auch für die eindrückliche Architektur der Ausstellung verantwortlich ist) und vielen anderen. Pélassys künstlerische Welt ist gespickt mit biografischen und politischen Elementen. Das Haus am Waldsee bietet in seinen Ausstellungen aufstrebenden internationalen Künstler*innen in Berlin eine Plattform, ihre Arbeit zu präsentieren. Das Haus legt dabei großen Wert auf Vermittlungsarbeit – von Kindervernissagen, über Künstler*innenessen hin zu Sommerakademie. Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch sei ein Spaziergang durch den Skulpturenpark am Waldsee auch im Winter wärmstens empfohlen.

Haus Am Waldsee | 
Argentinische Allee 30 | 14163 Berlin-Zehlendorf.20. Oktober 2023 bis 14. Januar 2024
Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr

Trær ved stranden (Linde-frisen)

Edvard Munch in der Berlinischen Galerie

Munch und Berlin, das ist eine intensive Beziehung, die Spuren hinterlassen hat. Diesen geht die aktuelle Retrospektive des norwegischen Weltkünstlers in der Berlinischen Galerie nach. Die in Zusammenarbeit mit dem Munch Museum in Oslo kuratierte Ausstellung zeigt in rund 90 Werken Munchs profunden Einfluss auf die Berliner Kunstszene des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Und auch vice versa verhalf die schon damals turbulente Stadt ihm zu seinem künstlerischen Durchbruch. Der kam in Form eines Kunstskandals, der Munchs erste Einzelausstellung 1892 über alle Grenzen hinweg bekannt machte. Geschadet hat es seinem künstlerischen Erbe nicht — im Gegenteil. Damit steht die Retrospektive ganz im Auftrag der Berlinische Galerie, die sich undogmatisch der Berliner Kunstgeschichte aus all ihren Perspektiven widmet. Stets im Zentrum: die Stadt und die Künstler*innen, die sie mitgestalten.

Berlinische Galerie | 
Alte Jakobstraße 124-128 | 10969 Berlin-Kreuzberg.15. September 2023 bis 22. Januar 2024
Montag, Mittwoch, Donnerstag 10-20 Uhr, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr

Jens Ziehe _ KINDL Emma Talbot

Emma Talbot im Kindl

Im Rahmen der letzten Art Week hat das Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst mit einem vielfältigen Programm wieder einmal gezeigt, welches Potential die ehemalige Kindl-Brauerei in Neukölln als Ausstellungsort bietet. So passt auch die extra für diesen Raum erdachte Installation der britischen Künstlerin Emma Talbot perfekt in das 20 Meter hohe Kesselhaus der Brauerei. Das Gesamtkunstwerk besteht aus Malereien auf Seide, skulpturalen Ensembles und hängenden Objekten. Die Motive: urtümliche Stimmen aus der Vergangenheit – wilde Furien, Sirenen, Orakel, Hexen und Geister. Sie warnen vor dem drohenden ökologischen und politischen Kollaps unserer Gesellschaft, aber zeigen auch Visionen einer alternativen, lebensfähigen Zukunft auf. Die Ausstellung ist noch bis zum Sommer 2024 zu sehen.

Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst | 
Am Sudhaus 3 | 12053 Berlin-Neukölln.Bis zum 26. Mai 2024
Mittwoch 12-20 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 12-18 Uhr

5.0.2

General Idea im Gropius Bau

Der Gropius Bau zählt seit Langem zu den bedeutendsten Ausstellungshäusern Europas. Das an einem historisch so bedeutsamen Schnittpunkt – neben ehemaligen Mauerstreifen und Topographie des Terrors – gelegene Haus bietet nicht nur zeitgenössische und moderne Kunst, sondern auch Performances, Workshops, Panels und interaktive Events. Zusammenkunft und Austausch stehen hier im Zentrum. In der bisher umfassendsten Retrospektive von General Idea, einer Künstlergruppe aus Toronto, welche in ihrer Schaffenszeit die Grenzen zwischen Kunst, Medien und kreativem Aktivismus verwischte, kommt genau dies zum Tragen. Mit fast 200 Arbeiten – subversiven und ironischen Skulpturen, Installationen, Malereien, Videos, Publikationen, Archivmaterial, Tapeten und ikonischen Logos – ist es die bisher umfassendste Retrospektive des Künstlertrios, die in enger Zusammenarbeit mit Gründungsmitglied AA Bronson entstand. Themen sind die Wechselbeziehungen von Medien, Protest, Kommerz, die Ökonomien des Kunstbetriebs, Gender, Sexualität und AIDS-Krise, in deren Zuge auch die zwei General Idea-Mitgründer Felix Partz und Jorge Zontal verstarben. Der Gropius Bau hat ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung in Form von Klangperformances, Vorträgen, interaktiven Veranstaltungen und Archivworkshops konzipiert.

Gropius Bau | 
Niederkirchnerstraße 7 | 10963 Berlin-Kreuzberg.22. September bis 14. Januar 2024
Montag bis Freitag 11-19 Uhr, Samstag + Sonntag 10-19 Uhr

Staatliche Museen zu Berlin _ Birgit Kantzenbach

Ari-Arirang im Ethnologisches Museum

Die Sonderausstellung „Ari-Arirang. Korea – Faszination für ein verschlossenes Königreich“ zeigt erstmals eine umfassende Präsentation von den bislang kaum bekannten koreanischen Beständen des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum. Rund 120 Werke, darunter auch Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen, geben Einblick in die koreanische Kultur vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Ausstellung spiegelt auch die gegenseitige Faszination zwischen Deutschland und Korea seit den 1870er Jahren wider. Somit passt sie perfekt an einen Ort wie das Humboldt Forum im neu errichteten, nicht unumstrittenen Berliner Schloss. Das einzigartige Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mitten im Zentrum Berlins, das zum Publikumsliebling formiert. Der Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen der Welt und deren unterschiedlichen Perspektiven steht heute hier im Vordergrund.

Ethnologisches Museum im Humboldt Forum | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte.13. Oktober 2023 bis 21. April 2024
Mittwoch bis Montag 10.30-18.30 Uhr

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Amid the Alien Corn im KW

Das KW (kurz für Kunst-Werke) Institute for Contemporary Art in der Auguststraße hat seit seiner Gründung in den 90er Jahren Berlins Standing in der internationalen Kunstszene wie kaum eine andere Institution geprägt. Mit revolutionären Ausstellungen und Performances wird dieses Haus ohne eigene Sammlung immer wieder zur Bühne für Formate, die es ausstellenden Künstler*innen ermöglicht, ihr volles Potential zu entfalten. In der BPA// Exhibition 2023 präsentieren KW und BPA// (Berlin program for artists) gemeinsam die Arbeiten der Teilnehmer*innen aus dem künstler*innengeführten BPA//-Mentor*innenprogramm entstanden sind. Die Ausstellung wird von einer Reihe von Essays begleitet, die die gezeigten Arbeiten reflektieren.

KW Institute for Contemporary Art | 
Auguststraße 69 | 10117 Berlin-Mitte.25. November 2023 bis 7. Januar 2024
Mittwoch, Freitag bis Montag 11-19 Uhr, Donnerstag 11-21 Uhr

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