Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr
Schneiderei - Restaurant in Berlin
Dunckerstraße 69
10437 Berlin-Prenzlauer Berg
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Die Leidenschaft zum Kochen ist nur schwer aus einem Menschen herauszubekommen. So auch bei Liron Shnaider, Betreiber des Restaurants Schneiderei im Prenzlauer Berg. Seine gastronomische Karriere beginnt er als junger Mann in der Londoner Sternegastronomie, von der er sich im Alter von 27 Jahren jedoch (vorerst) verabschiedet, um sich seiner zweiten Leidenschaft zu widmen: dem Film.
Es folgt ein Filmstudium in Tel Aviv und an der London Film School. Liron tourt mit seinen eigenen Werken zu Filmfestivals und arbeitet mehrere Jahre als Kameramann. Doch irgendwann bringt ihn eine Formalität zurück in die Küche. Aufgrund einiger Probleme mit seinem Arbeitsvisum eröffnet er ein Food-Popup in einem Londoner Garten, welches solche Aufmerksamkeit auf sich zieht, dass er gar nicht mehr zurück zum Film will.
Ein richtiges Restaurant soll es stattdessen sein und so entscheidet er sich „statt der auserzählten Londoner Foodszene für die bunte, flexible Gastroszene Berlins“, so Liron. Mit Unterstützung vieler in Berlin ansässiger israelischer Freunde fällt der Start vergleichsweise leicht und nach einem Streetfood-Stand in der Markthalle Neun und Fine-Dining-Popups in verschiedenen Restaurants, gründet er gemeinsam mit seiner Partnerin Tracy Radzan das Restaurant Schneiderei.
Casual Fine Dining bestimmt ihr Konzept. Im Fokus steht der Genuss gehobener Küche im unaufgeregten, gemütlichen Setting. Kein Chichi, einfache Holzfußböden und -möbel, ein dunkelblau hinterlegter Barbereich und einige dezent verteilte Bilder, mehr braucht es nicht, solange Service, Speisen und Getränke stimmen. Die Küche ist mediterran inspiriert, verwendet aber Zutaten aus ganz Europa, je nach Saison. „Ich möchte mich nicht allein auf die Zutaten meiner Heimat fokussieren, sondern mit dem Arbeiten, was die Umgebung zu bieten hat“, so Liron.
Die vierteljährlich wechselnde Karte bietet sowohl ein 6-Gang-Menü als auch à la carte. Wir kosten das Frühlingsmenü natürlich mit passender Weinbegleitung. Die ersten beiden Gänge schicken uns auf eine Reise durch Europa: Norwegische Jakobsmuschel-Ceviche mit Spargelschaum und Gurke muten eher nordisch an, während die dänische Languste mit ihrer Bisque und gerösteten Haselnüssen an französische Küche erinnert. Dazu schmeckt ein fruchtiger Morella Fiano Mezzogiorno.
Im Hauptgang kosten wir ein unvergleichlich zartes Tartar vom Pyrennäenlamm mit pochiertem Eigelb, knusprig-frisch dagegen der mediterrane Wolfsbarsch mit einem Salat aus Saubohnen und grünem Spargel. Das Highlight ist jedoch das Walisische Lammkarree mit Kartoffelpavee und Roscoff-Zwiebel-Fondant. So einfach, so köstlich.
Während wir die abschließende Zuckermais Panna Cotta mit weißer Schokoladenganache genießen, eine besonders spannende und herzhafte Note bringen dabei die Oliven Croutons ein, freuen wir uns, dass Liron vom Film zur Gastronomie zurückgekehrt ist.
Die Schneiderei hält das Versprechen eines entspannten, genussvollen Gastroerlebnisses. Gut zu wissen, besonders für den Prenzlauer Berg: Hier können auch die Kinder mit, für die sich die Küche auf Wunsch etwas Eigenes einfallen lässt.
Wenn Sie aber auch im Westen die Küche Lirons kosten wollen, finden Sie sein Restaurant Esser im KaDeWe, welches sich auf moderne israelische Küche spezialisiert.