Mittwoch + Donnerstag 17-0 Uhr
Freitag + Samstag 17-2 Uhr
Sonntag 17-0 Uhr
Nomi Weinbar
Manteuffelstraße 100
10997 Berlin-Kreuzberg
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.www.nomi-weinbar.de
Schon von weitem leuchtet das kleine, aber auffällige Schild der Nomi Weinbar die Manteuffelstraße entlang und lockt uns in das stylische Innere. Weinbars sind Orte, die wir von Creme Guides stets gerne frequentieren. Denn was macht an einem genussvollen Abend mehr Spaß, als neue Weine zu entdecken und sie sich von Expert*innen empfehlen zu lassen.
Und das können Gründer Felix und Sommelière Marie definitiv – noch dazu mit einem besonderen Konzept. Felix, der eigentlich in München Soziologie studiert hat, hat sich im Zuge seines Studiums viel mit Gendergerechtigkeit auseinandergesetzt. Nachdem er währenddessen ein Jahr lang eine Popup-Weinbar betrieben und so den Beruf des Weinbarwirtes für sich entdeckt hat, entstand eine Idee, mit der er Studium und Berufswunsch thematisch verbinden konnte.
Die Nomi Weinbar bietet ausschließlich Wein von Winzerinnen an, beziehungsweise an dem zumindest Frauen in entscheidenden Positionen beteiligt sind. Als Felix und seine zwei Gesellschafter die Räumlichkeiten finden, lernt er zudem Marie kennen, die bei der IHK Sommelière gelernt und dann im Zwei-Sterne-Restaurant Purs in Andernach gearbeitet hat. Bei der Idee ist sie sofort Feuer und Flamme und zieht nach Berlin, um gemeinsam das Konzept zu vervollständigen und die Nomi Weinbar zu eröffnen.
Nun stehen wir mit den beiden im Gastraum: Zentral liegt ein langer Tresen, an dem man auch bequem ein Gläschen im Stehen einnehmen kann. Auffällig sind im sonst hellgrauen Farbkonzept Elemente schwarzer und rosafarbener Fliesen, die uns besonders ansprechen.
Hinter der Bar stehen, neben dem obligatorischen Wein, säuberlich angeordnete und illuminierte Reihen von Eingemachtem in Gläsern. Jenes dient nicht nur der Dekoration, denn das kalte Barfood von Marie, die nicht nur Sommelière, sondern auch Köchin ist, ist größtenteils eingelegt.
Während sich links und rechts von der Bar die Tische füllen, kosten wir unsere Weinselektion und Snackplatte im Stehen. Eine entspannte Abwechslung, finde ich, denn so können uns Felix und Marie alles über das Nomi und ihre Weine auf Augenhöhe erzählen.
Währenddessen schlürfen wir einen herrlich-leichten, fruchtigen Champagner, den Binôme Brut Nature von Julie Dufour, Schwester des bekannten Winzers Charles Dufour. Ein Naturchampagner, der frischen Wind ins Champagner-Game bringt.
Wir dürfen natürlich auch von den Speisen kosten. Da wäre zunächst eine Käseselektion aus dem Tölzer Kasladen, den Felix in seiner Münchner Zeit so ins Herz geschlossen hat, dass er die Selektion nach Berlin holt. Weniger weit hat es dabei das Brot, welches das Nomi von Domberger in der nahegelegenen Markthalle bezieht. Eine salzigere Note bringen die Sardellen von Maître Philippe ein.
Da Marie wie gesagt auch Köchin ist, bereitet sie die eingelegten Speisen in ihren eigenen vier Wänden zu. Da wären natürlich eingelegte Gurken, Karotten und eine mir bis dahin unbekannte Variante: Knollensellerie. Allesamt in zarte Streifen geschnitten bieten dank milder Säure einen schönen Kontrast zu den salzigeren Snacks. Gleiches gilt für die prallen grünen Oliven.
Das – Dunja – Herz der Snackauswahl ist indes etwas ganz anderes: In dünne Streifen geschnittenes, gebeiztes Rinderherz mit Olivenöl und Meersalz bestreut. Wer bei Organen erst einmal einen Schreck bekommt, dem sei versichert: Rinderherz ist ein äußerst wohlschmeckendes Muskelfleisch! In der Nomi Weinbar schmeckt es es zart und bringt sein umami im Rest der Selektion ein.
Zum Fleisch und auch zum abschließenden Dessert (bunte Pralinen von Muya), genießen wir einen Camarolos. Die Ärztin Victoria Ordonez hat sich in den Bergen Malagas eines vernachlässigten Weinbergs angenommen, um dort mit alten Reben diesen köstlichen roten Cuvee aus Cabernet Sauvignon, Tempra Neo und Syrah anzubauen.
Marie und Felix verstehen ihr Handwerk und haben uns einen entspannten Abend bereitet, in dem wie viel Neues kennenlernen durften. Neues gibt es im Nomi übrigens öfter, denn sie veranstalten regelmäßige Themenabende wie „Kitschi Bumm Bumm“ mit Gastköch*innen aus dem Taubenkobel am 2. und 3. Februar und „Fiesta sin Siesta“ mit spanischen Weinen und Tapas von Budbreak + Brix am 25. Februar.