Das Restaurant wurde geschlossen!
le petit Felix
Behrenstraße 72
10117 Berlin-Mitte
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Hagen Hoppenstedt... Hagen Hoppenstedt... Hagen Hoppenstedt. – Wie ein Mantra geht mir der Name des neuen Restaurantleiters des le petit Felix nicht mehr aus dem Kopf seitdem ich ihn am vergangenen Donnerstagabend dort kennen gelernt habe. Er ist mein letzter Gedanke vor dem Schlafengehen und mein erster beim Erwachen am Morgen.
Doch was Herr Hoppenstedt zu bieten hat ist weitaus mehr als nur sein Name. Er ist ein Gastgeber alter Schule, der für seine Aufgaben geboren zu sein scheint. Präzise. Stilvoll. Unaffektiert. In den renommiertesten Häusern Hamburgs war er unterwegs bevor er nach Berlin kam und konnte sich vom ‚Atlantik’ über das ‚Vier Jahreszeiten’ bis hin zum Gourmet-Restaurants ‚Haerlin’ einen Namen machen.
2009 wurde er vom Gault Millau als „Sommelier des Jahres“ ausgezeichnet und ist nun seit Mitte Februar der Leiter im Restaurant le petit Felix in Mitte. Ein grandioser Gewinn für das von Anna Maria Jagdfeld edel, aber entspannt eingerichtete Restaurant mit seiner feinen mediterranen Küche.
Unser Abend beginnt mit „Ochsenbacke, Süßkartoffelpüree und Rotkrautjus“. Cremig und butterzart ist der Gruß ein gebührender Auftakt für die folgenden sechs Gänge, die uns allesamt begeistern werden. Aromatisch. Stimmig. Kreativ. Eine so gute Küche hatte ich nicht erwartet.
Den Anfang macht ein Hummerschwanz nebst einem Törtchen aus Blumenkohlpüree mit Kräutergeleedecke, der uns ebenso begeistert wie die folgende Canneloni gefüllt mit Ragout von der Königskrabbe. Meine Begleitung nippt am offensichtlich hervorragend begleitenden Wein, und wir lehnen uns entspannt zurück.
Während wir den nächsten Gängen entgegenfiebern genießen wir das elegante mediterrane Interieur, das vor allem von den hohen Holzlamellen vor den Fenstern bestimmt wird. Bei Tage sorgen sie für einen südländischen Lichteinfall, der bei Dunkelheit von einem klugen Lichtkonzept abgelöst wird und für Gemütlichkeit sorgt.
Der Fischgang kommt in einem Bett von Hyazinthen, deren Duft den darauf servierten Kabeljau mit jungem Spargel, Urkarottenpuree und Krustentierschaum bereichert. Rücken und Keule vom Zicklein des Fleischgangs sind frisch kombiniert mit Pflaume, Kartoffel sowie dunkler Reduktion und finden großen Anklang. Aber auch das von meiner Begleitung georderte Chateaubriand steht dem scheinbar in nichts nach. „Das Fleisch ist perfekt“ wird mir mit begeistert rollenden Augen gesagt. Dazu gibt's krosse Pommes Maximus und eine geniale Pfeffersoße.
Das Dessert beeindruckt nicht nur geschmacklich, sondern auch durch den aufsteigenden Nebel des Trockeneises, das sich am Boden der Schale mit Lavendeleis, kandierter Karotte, Orangenmouse und Pistazienschwamm befindet. Wir freuen uns wie kleine Kinder und machen uns kurze Zeit später mit der selben Begeisterung über das zweite Dessert her: Saint Maure Tarte, Honigeis, Mandel und Beeren. Ein Gedicht!
Zwischendrin immer wieder Herr Hoppenstedt, der einen schönen Wein nach dem anderen kredenzt und uns am Ende noch von seinem Selbstgebrannten „Der milde Hoppenstedt“ probieren lässt. Das kann er also auch! – „Guter Typ“ sagt meine Begleitung als wir das le petit Felix verlassen. „Hier gehen wir wieder hin!“ ergänze ich.
Kleine Randnotiz noch: Zwei Türen weiter befindet sich etwas versteckt die Lorenz Adlon Weinhandlung, auf deren Bestand das Restaurant ebenfalls zurückgreifen kann. Jeden Donnerstag gibt es dort eine „Bottleopen Party“, bei der edle Tropfen gläserweise bestellt werden können.