Gaststätte am Ufer Urbane Hausmannskost am Paul-Linke-Ufer

Erst kürzlich eröffnet macht die Gaststätte am Ufer ihrem Namen bereits alle Ehre. Doch eine Gaststätte am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer? Und dann auch noch deutsche Hausmannskost? Klingt das nicht etwas spießig? Weit gefehlt!

Nimmt man den Namen auseinander, wird daraus eine Stätte für den Gast. Etwas elementar Tolles also. Und genau das hat sich Tilo Roth, der Mann, der das The Grand an die Spitze kochte, gedacht, als er das Ecklokal am Paul-Lincke-Ufer unter seine kulinarischen Fittiche nahm.

Nach monatelangem Umbau ist ein urbaner Ort entstanden. Mit viel Holz, einem einladenden Eingangs- und Barbereich sowie einem schnörkellosen Gastraum mit langer Tafel vor pechschwarzer Wand. Die Tische sind schlicht und schön mit Stoffservietten und Weingläsern gedeckt. Dazu ein Garten, der Frühlingsgefühle weckt.

Dass Roth kochen kann, steht schon länger außer Frage. Umso schöner ist es, wenn Vollblutprofis wie er von der Gourmetschiene eine Etage hinuntersteigen und eine einfachere Küche anbieten, diese aber gleichermaßen hervorragend umsetzen, weil sie schlicht nicht auf Kantinenniveau kochen können.

Für ein geselliges kulinarisches Miteinander sorgt die Idee des Teilens. Hummus, frittierte Ziegenkäsebällchen, Blutwurst mit süßem Apfel und Rösti, Pulposalat. Roth leistet seinen Beitrag zum Siegeszug der deutschen Tapaskultur. Dazu gibt es gelungene Cocktails von der Bar, aber natürlich auch Wein und Bier.

Zarte Entenbrust, Hirsch vom Jäger, Entrecôte vom norddeutschen Rind – eine Handvoll Hausmannskost-basierter Hauptspeisen und anschließend Herzhaftes vom Käse-Grandseigneur Maître Philippe, machen die Ufer-Gaststätte zu einem feinen Stück Alltag in Berlin.

Manuela Blisse

Autorin & Ella Fogg Reisejournalistin