Unter anderen Umständen begänne nun die schönste Zeiten des Jahres: Die Sonne zeigt sich wieder häufiger, die Tage werden länger und man bekommt Lust rauszugehen, um Neues zu entdecken. Nun macht uns aber ein Virus einen gehörigen Strich durch die Rechnung: Bars und Kulturstätten müssen schließen. Im Sinne des "flatten the curve" sind alle Menschen dazu angehalten, so wenig wie möglich mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Bei dem Wetter könnte man sich Schöneres vorstellen, doch wenn man sich schon zuhause einschließen muss, sollte man die Zeit doch wenigstens sinnvoll nutzen. Beispielsweise mit all den tollen Filmen, die wir schon seit einer gefühlten Ewigkeiten auf unserer Liste stehen haben. Und das gelingt mit unseren unten aufgeführten spannenden Plattformen auch ohne Netflix-Konto.
Also: Legen Sie die Füße hoch, mummeln Sie sich auf dem Sofa in eine kuschlige Decke und schauen Sie ohne schlechtes Gewissen einen Lieblingsfilm nach dem anderen. Dazu gibt's heißen Tee und Popcorn und vielleicht auch schon bald wieder erste gute Nachrichten. Bis dahin: Hände waschen und Vorhang auf für ganz großes Kino!
Call Me by Your Name. Ein einfühlsam und ruhig erzählter Film über das Erwachsenwerden und die Entdeckung der eigenen Sexualität. Nach dem gleichnamigen Roman von André Aciman und im malerischen Italien gedreht und visualisiert.
Interstellar. In eindrucksvollen Bildern und im Spiel mit grundlegenden menschlichen Gefühlen erschafft Christopher Nolan die dystopische Vision einer Zukunft, in der Menschen nicht mehr auf der Erde leben können.
Das Fenster zum Hof. Eines von Alfred Hitchcocks Meisterwerken spielt im brütend heißen New York. In nur einem Apartment, das ein herausragender James Stewart und eine hinreißende Grace Kelly zu ihrer Bühne machen.
Brooklyn. Ein Film darüber, wie schwer es ist, sich selbst zu erlauben, den eigenen Weg zu gehen und zugleich eine der schönsten, unbekümmertsten Liebesgeschichten der vergangenen Jahre. Bezaubernd gespielt von der damals erst 21jährigen Saoirse Ronan.
Oh Boy. Stundenlang könnten wir Tom Schilling dabei zuschauen, wie er sich durch einen Sommertag in Berlin treiben lässt. Verloren. Sensibel. Annehmend. Ein ruhiger, sehr besonderer Film, den wir immer wieder anschauen können.
Toni Erdmann. Skurril, emotional und humorvoll arbeiten Peter Simonischek und Sandra Hüller ihre Vater-Tochter-Beziehung auf. Es lohnt, sich darauf einzulassen!
Moonlight. Das Portrait eines jungen Afroamerikaners, der in Armut und umgeben von Kriminalität aufwächst und sich in seinen Mitschüler verliebt. Ein Film über Liebe und Vergebung in einer sehr harten Umgebung - dabei still, zärtlich und berührend erzählt.
Die Katze auf dem heißen Blechdach. Für mich Paul Newmans bester Film. An der Seite von Elisabeth Taylor trinkt und leidet er sich durch das 50er Jahre Familiendrama und hält den Spiegel der Verlogenheit vor.
Drive. Ich bin kein Freund von brutalen Film. Wenn es gewalttätig wird, muss ich für gewöhnlich den Raum verlassen. Drive ist eine der wenigen Ausnahmen. Ergreifend wie nah Zärtlichkeit und Gewalt beieinanderliegen können.
Das weiße Band. Hinter der Fassade sittlicher Strenge offenbart sich das traumatiserende gesellschaftliche Klima von psychischer und physischer Gewalt in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland.
La La Land. Dream-Team Emma Stone und Ryan Gossling machen seichte Unterhaltung à la Ginger Rogers und Fred Astaire sehenswert. Filmmusik, die gute Laune garantiert.
Leon der Profi. Einsamkeit verbindet den Auftragskiller Leon, alias Jean Reno und das zwölfjährige Nachbarsmädchen Mathilda, gespielt von der 13jährigen Natalie Portmann. Humorvoll. Einfühlsam. Und dennoch ein Thriller.
Night on Earth. Fünf Taxifahrten in internationalen Metropolen. Unvergesslich: Der aufgeregte Roberto Benini als römischer Taxifahrer, dessen Fahrgast an den Folgen seines Fahrstils einen Infarkt erleidet oder Armin Müller-Stahl, der als deutscher Immigrant Helmut in New York sein Lenkrad dem Fahrgast überlässt.
Shame. Ein Film über die Abgründe alter Verletzungen. Düster und hoffnungslos. Grandios dargestellt von Michael Fassbender und Carey Mulligan als verzweifeltes, ungleiches und doch tief verbundenes Geschwisterpaar.
Oceans Eleven. George Clooney. Matt Damon. Bratt Pitt. Andy Garcia. Auch nach 15 Jahren noch einer der lässigsten Gangster-Filme, den wir kennen.
A Single Men. So ästhetisch wie in diesem Film kann wohl nur ein Modedesigner wie Tom Ford als Regisseur durch die Vorbereitungen zu einem Selbstmord führen. Faszinierend: Collin Firth und Julian Moore!
Frantz. Ein stiller, in schwarz-weiß gedrehter Film, über das Vergeben. Mit einer großartigen Paula Beer in der Hauptrolle. Berührend und klug!
Lost in Translation. Bill Murray und Scarlett Johansson als ungleiches Paar vereint in Melancholie und Resignation. In traumähnlichen Bildern führt Regisseurin Sofia Coppola sie durch Tokyo. Heiter und nachdenklich zugleich.
Besser geht’s nicht. Wer aufgrund dauerhaft schlechter Nachrichten seine gute Laune verloren hat, wird sie über den neurotischen Bestseller-Autor Melvin Udall, gespielt von Jack Nicholson, wiederfinden.
Ziemlich beste Freunde. Die Komödie erzählt von einer ungleichen Freundschaft zwischen dem wohlhabenden und querschnittsgelähmten Phillipe und seinem Pfleger Driss aus einem Pariser Banlieue. Buddy-Komödie mit Feel-Good-Garantie!
Sieben. Der Thriller von David Fincher verbindet Neo-Noir und Horror-Elemente und erzählt von einem Serienmörder, der von den sieben Todsünden besessen ist. Effektvoll, artifiziell, düster - und eben deshalb so gelungen.
Und hier kommen einige Alternativen zu Netflix & Co...
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