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Weihnachtstraditionen Berliner*innen verraten ihre Feiertags-Bräuche

Mittwoch, 08. Dezember 2021
Advertorial

Die Orte im Überblick

Karte (3)

Erneut wird es in diesem Jahr wohl ganz anders, als sonst. Und doch gibt es zu den Feiertagen einige liebgewonnene Riten, Bräuche und Rituale, die uns jedes Jahr aufs Neue festlich stimmen. Auf viele von ihnen müssen und wollen wir nimmer verzichten. Für uns in der Creme Guides Redaktion gehört etwas Feines auf dem Tisch dabei selbstverständlich dazu. Dabei ist gerade das Festtagsmahl etwas ganz Spezielles und oftmals Individuelles.

Ein üppiger Festagsschmaus mit Gans, Rotkohl und Klößen oder doch lieber Würstchen mit Kartoffelsalat? Ein Weihnachtskarpfen oder die Nummer 75 vom liebsten Imbiss? Was kommt bei Ihnen an den Feiertagen auf den Tisch? Das haben wir Köch:innen, Gastgeber:innen und unsere Creme Guides Freund:innen gefragt. Und wo wir schon einmal dabei waren, haben wir uns auch direkt nach ihren liebsten Traditionen rund um die Feiertage erkundigt. Viel Spaß beim Lesen, schwelgen und inspirieren lassen!

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Alexandra Laubrinus Berlin Food Week

Alexandra Laubrinus – Geschäftsführerin der Berlin Food Week

Ich liebe die gemütliche Weihnachtsstimmung und verwöhne meine Familie sehr gern kulinarisch. Deshalb verbringe ich schon einige Tage vor Weihnachten damit gute Zutaten und Delikatessen bei Berlins besten Foodhandwerker:innen vorzubestellen und abzuholen - nach einem logistisch durchdachten Plan.

Am Heiligabend mache ich es mir am liebsten ganz gemütlich zu Zweit und bereite in aller Ruhe schon die Brühen, Saucen und Gebäck für die Feiertage vor. Deshalb gibt es am Abend eine schnelle Trüffelpasta mit frischen Trüffeln von Massimo Ferradino und dazu eine Flasche Champagner von Dufour, ein biozertifizierter Winzer.
Den ersten Weihnachtsfeiertag feiere ich mit meiner Familie bei traditionell selbst gebeizten Lachs, den ich aus nachhaltiger Aquakultur beziehe. In diesem Jahr gibt es zudem Wild, das meine Mama von einem befreundeten Jäger bekommen hat und Brezenknödel-Lasagne, ein sensationelles und einfaches Rezept von Christian Jürgens, das mir mein Kollege Michael im letzten Jahr empfohlen hat. 

Autorin Linda Rachel Sabiers Berlin

Linda Rachel Sabiers – Autorin

Wenn der Ku’damm-Kitsch im Dezember seinen Höhepunkt erreicht, komme auch ich in Weihnachtsstimmung. Eine Form der Glückseligkeit, die ich Jahr für Jahr beim Zünden der Chanukka-Kerzen leider nicht verspüre. Oder anders: Ich bin Jüdin und das ist auch gut so – nur Weihnachten, das Weihnachten von Coca Cola und Frank Sinatra, das fehlte mir immer enorm. Ich bin zu Hause ohne Baum und Bescherung großgeworden, es gab am 24. keine Gans, dafür jedoch selbst gebackene Kartoffelpuffer und Pfannkuchen zum Lichterfest.

Chanukka ist nämlich nicht das jüdische Weihnachten - es ist das jüdische Chanukka. Ich musste 30 werden und meine moderne jüdische Identität manifestieren, um selbstbewusst beiden Feiertagen in meinem Leben Raum zu geben: Seit einigen Jahren zelebrieren meine jüdische Freundin und ich an Heiligabend das Weihnachtsfest mit allem, was in unserer Vorstellung dazugehört.

Jonas Zoerner

Jonas Zörner – Chefkoch im Restaurant Golvet

Am 24.12. kommt bei uns zuhause nichts Aufwendiges auf den Tisch. Es geht viel eher darum beisammen zu sein und etwas runterzukommen. Es ist dann also eher etwas, was sich gut vorbereiten lässt.
So landet dann oft Frikassee auf dem Tisch oder auch eine Boullabaisse. Am 25.12. bewegt man sich so gut wie gar nicht und vertilgt die Reste vom Vortag. Also eigentlich der wirklich schönste Tag an Weihnachten. Denn der gesamte Stress der Vorbereitungen ist vergangen und allen geht es wirklich nur darum, einen schönen gemeinsamen Tag zu verbringen. 

Der 26.12. steht bei mir ganz traditionell im Zeichen des Weihnachtsbratens. Hier kommt dann für gewöhnlich die gesamte Familie zusammen und es wird groß aufgetischt mit Ente und den klassischen Beilagen. 
Es ist schön, das Weihnachtsfest wirklich feiern zu können. Das Golvet war an den Feiertagen schon immer geschlossen und genau das behalte ich auch bei. Das ist zwar überhaupt nicht selbstverständlich in der Gastronomie, doch möchte ich diese Tradition weiterführen denn auch wir haben uns ein paar besinnliche Tage verdient. 

Christl Clear Journalistin und Autorin

Christl Clear – Autorin und Digital Creator

Das tollste an Weihnachten ist, dass meine Familie zusammenkommt und wir einfach Zeit miteinander verbringen - ohne abgelenkt zu sein. Es gibt jedes Jahr etwas anderes zu Essen, aber was fix ist, ist der Jollof Rice, den meine Tante oder meine Mama macht. Ansonsten ist es laut, lustig und liebevoll.

Grasshopper Brownies Rezept Cynthia Barcomi-2

Cynthia Barcomi – Bäckerin, Kochbuchautorin, Unternehmerin

Wir sind Pescetarier und mögen ganz gerne Lachs grillen und dazu viel Gemüse und Salate. Ich schreibe jetzt ein neues Buch und wir werden bestimmt das neue Sauerteigbrot daraus backen.
Unsere Lieblingstradition ist morgens am 25. die Strümpfe, die am Kamin hingen, durchzugehen. Jeder hat seinen Strumpf seit er ein kleines Kind war und die Spannung ist immer groß, was drin ist. Dazu machen wir immer ein sehr schönes Frühstück mit Sauerteig Waffeln, hausgemachtem Müsli, Obstsalat, Kaffee & Tee.

Die Lotrekkies – Das Team vom Tulus Lotrek

Wir machen den Laden über die Weihnachtsfeiertage immer dicht, weil wir selbst (und vor allen Dingen Max in nachgerade behandlungsbedürftigem Ausmaß) ganz überzeugte Weihnachts- und Familienmenschen sind. Das heißt vor allen Dingen, dass wir über die Weihnachtsfeiertage auch Zeit haben, was auf den Tisch zu packen, denn Gastronomen sind dieser Tage ja auch oft zu geschäftig, um den eigenen Tisch zu decken.

Wir sind ja zu dritt: Max und Ilona und ein kleiner Mensch und jeder darf sich zu Weihnachten etwas wünschen und weil’s drei Tage sind, haben alle Wünsche Platz auf der Tafel: Max freut sich zu Weihnachten über Dinge wie Epoisse, Foie Gras, Hummer und eine Tonne selbst gebackener Plätzchen.
Ilona wünscht sich, weil’s das bei ihr zuhause nie gab, sie es sich aber stets gewünscht hat, Ente mit Rotkohl und Klößen (von Max gekocht, natürlich) und der kleine Mensch wünscht sich Kartoffelgratin (immer, wenn man fragt) und Raclette.
Unsere liebste Weihnachtstradition ist das Plätzchenbacken. Zusammen und stundenlang.

Tulus Lotrek | 
Fichtestr. 24 | 10967

Tony Wine Damager

Tony Damager – Sommelier und Wine Damager

Ich hab früher nie Weihnachten gefeiert, bevor ich meine Freundin kennengelernt habe. Als wir uns kennen gelernt haben, hat sie mich direkt im ersten Jahr mitgenommen zu ihrer Familie nach Baden ins Markgräfler Land und seitdem sind wir jedes Jahr dort. Es gibt immer Fondue, das ist bei denen Tradition. Fleischfondue oder Raclette, das wechselt immer mal. Es ist keine Riesenfamilie, aber es sind schon einige dabei: die Geschwister, Kinder, Eltern. Dann gibt es immer ein großes Rumgewusel, bei dem man sich gegenseitig die Gabeln streitig macht.

Eine Tradition haben wir seit einigen Jahren: Ich bin immer super gern rüber nach Frankreich ins Carrefour gefahren, das sind nur 20 Minuten mit dem Auto. Die Franzosen essen am 24. ja gern Austern, deshalb hat der Carrefour auch an Heiligabend geöffnet und extra so einen riesigen Sonderverkaufsstand mit Austern. Du kriegst dann da acht, neun verschiedene Sorten.

Wir fahren dann morgens rüber und kaufen Austern, die wir dann zu Mittag um 12, 13 Uhr essen. Die Mutter von meiner Freundin kümmert sich immer total, also macht das ganze Essen und will auch nie Hilfe haben. Sie trinkt gern Champagner und isst gern Austern. Das ist also unser kleines Dankeschön, bevor es dann nachmittags irgendwann losgeht, dass wir vormittags mit ihr Austern essen und ein Glas Champagner trinken. Dann sind noch nicht alle da und wir beide und die Eltern sind dann noch mal zu viert. 

Sophie Köchert Nobelhart & Schmutzig, Owner & Host,  Billy Wagner

Billy Wagner – Inhaber & Gastgeber im Nobelhart & Schmutzig

Wir essen schon seit Jahren immer gute Wiener mit sächsischem Kartoffelsalat an Heiligabend. Da man eh immer so viel über die "Tage" isst, ist das eine einfache aber sinnvolle Variante. An den anderen Tagen zu Weihnachten versuchen wir immer einmal mit Familie und Freunden essen zu gehen. 

In der Vorweihnachtszeit essen ich die Lebkuchen von meinen guten Freunden Arnd Erbel, dem Freibäcker und Yves Ollech aus dem Essigbrätlein. Traditionell gibt es bei mir auch immer noch Stollen aus Sachsen. Dieses Jahr das erste Mal von Jan Kaiser! Unser Stollenkaiser! Seit letztem Jahr habe ich nicht nur ein Restaurant, wo ich Menschen beschäftige, die mir mein Essen kochen, sondern auch den Online Shop hausgemachtes.berlin wo mir die Mitarbeitenden Lebensmittel einkaufen, die ich daheim so gerne esse. 

Nobelhart & Schmutzig | 
Friedrichstraße 218 | 10969

Andy Sparkles Bloggerin & Fotografin

Andrea Funk – Bloggerin & Fotografin

Ich stamme aus dem Saarland, da trifft man sich am Heiligmorgen mit Freunden und Bekannten. Das mag ich immer sehr gerne! Es findet am Morgen des 24. statt und man stößt dann nochmal zusammen an.

Als Vegetarierin gibt es bei mir keine Gans! Ich probiere gerne neue vegetarische Weihnachtsgerichte aus, so wie Veganes Gulasch mit Klößen & Apfel-Rotkohl.

Ina Rudolph

Ina Rudolph – Coach und Schauspielerin

Weihnachten ist das Fest der Liebe und so nehme ich mir in den Weihnachtstagen Zeit zu spüren, was ich an den Menschen liebe, die mich regelmäßig umgeben. Oft mache ich das schriftlich, lasse mir Zeit dafür, finde in meiner Erinnerung genaue Momente, in denen ich mich mit ihnen verbunden gefühlt habe und erlaube mir, diese Verbundenheit noch einmal gründlich zu spüren. Wenn das gerade passt, lasse ich diese Menschen das auch wissen. Passt es gerade nicht, finde ich später eine Gelegenheit. 

Auf den Tisch kommt mein Lieblingsrezept von meiner Freundin Maria: Grünkohl mit süssem Senf und Sahne. Das wärmt unglaublich gut von innen. Den besten Nachtisch macht meine Schwester. Himbeersorbet, dass ich mit Crement übergieße. Oh, mir läuft beim Schreiben das Wasser im Mund zusammen.... 

Curly – Rapper, Podcaster & Foodie

Bei uns gibt es zwei Varianten: entweder Spaghetti Bolognese, weil mein Vater eigentlich aus Österreich kommt und in Südtirol aufgewachsen ist. Aber die überwiegende Alternative ist Schäufele mit Bohnen, Kartoffelbrei und Senf. Back to the basics. Das find ich auch immer ganz cool an Weihnachten, dass man eigentlich die Sachen isst, die man sich auch früher leisten konnte und das zieht man dann weiter als Tradition. Ich find das eine gute Sache. Wenn simple Sachen gute Zutaten haben, dann schmecken die einfach am besten, dann brauch ich da gar nicht viel Schischi. 

Eine bestimmte Weihnachtstradition gibt es leider nicht mehr. Aber früher, als ich noch ein Kind war, hat sich tatsächlich immer noch mein Opa – bester Mann – als Weihnachtsmann verkleidet. Ich musste dann raus und er hat sich verkleidet, die Geschenke aufgebaut, wir sind dann wieder rein, dann hats geklingelt und er stand vor der Tür. Ich hab das tatsächlich relativ lange nicht gecheckt, dass er das ist. Das war schon richtig Klischee Classic-Weihnachten, aber ich gönne es jedem Kind, das so zu erleben, weil es immer ein besonderer Tag war. Mittlerweile geht's mir eher darum, dass man einfach die Familie, seine Freunde und geliebten Menschen sieht. 

Stefano Patelli – Chefkoch im Materia Wien

Bei uns geht es zu Weihnachten um die einfachen Sachen. Zunächst einmal ab nach Hause nach Rom und dann geht es fast drei Tage durchgehend um Essen, Familie und Tradition. Das schaut im Detail so aus: 1 Tag - Mama. 2 Tag - Nonna. 3 Tag - Freunde. Dazwischen wird gekocht, genossen, gegessen und gelacht bei Fisch in allen Varianten: gebackene Garnelen, frittierter Kabeljau, Pasta Frutti di Mare, frittierter Sepia. Als Nachspeise Panettone oder Pandoro torrini. Manchmal dürfen es dazwischen auch Tortellini in brodo romana-Style sein. Fest steht am Schluss sind alle kugelrund und glücklich!

Materia Restaurant | 
Tigergasse 31 | 1080

Redakteurin Ronja Kolls (1)

Ronja Kolls – CG Redaktionsleitung

Meine beiden liebsten Traditionen an Heiligabend sind der alljährliche Brunch mit alten Freundinnen und der Kneipenbesuch am Abend. Da meine Familie aus Norddeutschland kommt, feiere ich normalerweise mit ihnen. Dann kommen wir entweder bei meiner Oma, bei meiner Tante in Hamburg oder bei meiner Mutter und ihrem Partner zusammen. An den anderen Tagen besuche ich meine beste Freundin bei ihren Eltern und gehe mit meinem kleinen Bruder ins Kino. Das ist immer richtige Qualitytime.

Früher gab es zum Essen immer Rotkohl von Oma, inzwischen haben wir schon häufiger mal andere Dinge ausprobiert, japanisches Fondue beispielsweise. Im letzten Jahr habe ich das erste Mal mit der Berliner Familie meines Partners zusammen gefeiert, das war auch sehr schön. Es gab viel Fisch, viel Gemüse und Reis und am 25. dann Ente mit Rotkohl und Klößen. Was es zu Essen gibt ist mir inzwischen aber herzlich egal. Hauptsache es ist lecker und man hat gemeinsam eine schöne Zeit. Ein schöner Schaumwein zum Anstoßen muss aber sein.

 

In diesem Sinne, liebe Creme Guides Leserinnen und Leser, wünschen wir Ihnen eine besinnliche, feierliche und gemütliche Zeit im Kreise ihrer Lieben!

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