Das 2022 ist und war ein intensives Jahr. Krisen, Kriege, Klimakatastrophen haben uns durch die vergangenen elf Monate begleitet. Nicht immer einfach, in solchen Zeiten die schönen Dinge des Lebens im Auge zu behalten. Wir assistieren daher gerne und möchten Ihre Aufmerksamkeit auf Kreativität, Schönheit und Schaffenskraft lenken. Qualitäten des Lebens, die Freude bereiten.
Handwerklich auf höchstem Niveau gearbeitete Materialisierungen dieser Qualitäten können Besucher*innen des MK&G vom 23. bis zum 27. November 2022 betrachten und bei Gefallen auch mit nach Hause nehmen. Nach vorangegangener Bezahlung versteht sich. Im genannten Zeitraum stellen Künstler*innen im Rahmen einer Verkaufsmesse die neuesten Trends im zeitgenössischen Kunsthandwerk vor. Darunter junge und renommierte Positionen, internationale Strömungen und frische Perspektiven aus vielen gestalterischen Disziplinen wie Keramik, Glaskunst und Schmuckdesign. Die Stücke bewegen sich spielerisch zwischen den Grenzen der bildenden und angewandten Kunst.
Als internationales Forum bietet die MK&G-Messe Kunsthandwerk von hoher gestalterischer und handwerklicher Qualität für ein breites Publikum an. Das Rahmenprogramm verhandelt aktuelle Themen, unter anderem die Wertschätzung von kreativen, authentischen Produktionsprozessen. In der neu etablierten Kategorie „Young Talents“ werden ausgewählte Kunsthandwerker*innen und Designer*innen eingeladen, ihre Arbeit erstmals auf der MK&G-Messe zu präsentieren.
Wir möchten Ihnen, liebe Leser*innen, vier der insgesamt 50 ausstellenden Künstler*innen näher vorstellen.
vier der insgesamt 50 ausstellenden Künstler*innen
Hendrike Fahrenholtz
baut seit 20 Jahren Möbel aus massivem Holz nach maßgeschneiderten Entwürfen und aus Leidenschaft. Ihre Arbeiten zeugen von profunden Kenntnissen, handwerklicher Tradition, kulturellem Wissen und einem ausgeprägten Sinn für zeitlose Schönheit.
Im Mittelpunkt ihrer Entwürfe steht der Mensch mit seinen emotionalen und funktionalen Bedürfnissen. Sie bewahrt mit ihren Stücken etwas, was kollektiv in so großem Umfang verloren gegangen ist, dass Zeugnisse dieser Kultur Euphorie auslösen.
Sharareh Aghaei
Edelsteine sind begrenzte Ressourcen. Die Schmuckindustrie ist der größte Abnehmer der Edelsteine, die in höchster Qualität ausgewählt werden. Steine mit natürlichen Merkmalen wie Einschlüssen werden als unqualifiziert oder als Ausschuss eingestuft. Alle Steine, die in den Stücken der Kollektion von Aghaei Sharareh verwendet werden, sind aus diesen Überbleibseln gemacht. Hierfür verwendet sie Steine, die sie aus dem Ausschuss verschiedener edelsteinbearbeitender Werkstätten oder Künstler*innen gesammelt hat, um sie wiederzuverwerten und ihnen die erneute Chance zu geben, ihre vergessene Schönheit zu zeigen.
Hiroyuki Murase
ist Mitglied einer Shibori-Handwerkerfamilie in fünfter Generation. Im Alter von 20 Jahren zog er nach Europa, um Künstler zu werden. In Europa erkannte er den Wert des Handwerks seiner Heimatstadt und beschloss, den Familienbetrieb weiterzuführen und das traditionelle Shibori-Handwerk in einem anderen, modernen Kontext zu nutzen, um es vor dem Aussterben zu retten. Hiroyuki hat die traditionellen Techniken übernommen und verwendet ausgewählte Materialien wie handgewebtes Kaschmir und Alpakawolle.
Emma Terweduwe
Die belgische Textildesignerin und Künstlerin mit Sitz in Gent hat sich auf Jacquardweberei spezialisiert.
Ihre Arbeiten sind ertastbar und ausdrucksstark. Sie kombiniert natürliche und langlebige Materialien, starkes und farbenfrohes grafisches Design und ihr einzigartiges Verfahren des Verfilzens gewebter Stoffe. Indem sie Textilien herstellt, die unseren Tastsinn anregen sollen, übt sie Kritik an unserer schnelllebigen und visuell geprägten Gesellschaft. Nach ihrem Abschluss in Textildesign an der KASK Royal Academy of Fine Arts in Gent hat Terweduwe mit verschiedenen Marken und Institutionen zusammengearbeitet, von Henrik Vibskov und Bless bis hin zum Textilmuseum in Tilburg, bevor sie Ende 2020 ihr eigenes Studio gründete.