Otto. Die Ausstellung
14. September 2018 bis 17. Februar 2019
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
Museum für Kunst und Gewerbe
Steintorplatz
20099 Hamburg-St.Georg
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"Verfremden lässt sich am besten, was als bekannt vorausgesetzt werden darf." – Als Schriftsteller und Drehbuchautor Bernd Eilert diese Worte spricht, befindet er sich vor einem brechend vollen Saal. Ein dunkelgrauer Rüssel scheint unter einer Fleece-Jacke auf dem T-Shirt eines kleinen Jungen neben mir hervor.
Die Kunstliebhaber Hamburgs haben sich am 14. September zu einem besonderen Anlass getroffen: Der Komiker und Künstler Otto Waalkes eröffnet seine Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Nach einer Willkommensrede von Sabine Schulze, Direktorin des Museums, und einer komprimierten Reise durch die Kunstgeschichte durch Bernd Eilert, besucht Otto mit seinem Publikum die Ausstellung.
Die breite Altersspanne der Gäste spiegelt die Auswahl der ausgestellten Werke wider. Jung und Alt, neu und aus einem vergangenen Jahrhundert mischen sich in den Ausstellungsräumen des Museums. Über 200 Exponate, aus seiner mehr als 40 Jahre langen Karriere hat der deutsche Komiker dem MKG zur Verfügung gestellt: frühe Zeichnungen, Cartoons, Notizen für seine Bühnenauftritte, aber auch Bühnenelemente wie ein Nachbau des Pilsumer Leuchtturms sind bis zum 17. Februar 2019 zu entdecken.
Dabei liegt der Fokus auf der neuen Generation, auf jenen Werken, die das Erbe des Künstlers für die Jüngeren bestätigt. Otto lädt sich und seine berühmten Ottifanten in die berühmtesten Kunstwerke ein. Mal lässt sich ein Rüssel neben einer Tänzerin von Degas oder der ewig blonde Haarschopf des Künstlers auf einem universell bekannten Felsen vor offener Brandung blicken.
Ikonische Titel werden umgeformt. Dabei verwandelt sich der legendäre Name des Ottoversands in ein provokantes "Otto versaut Hamburg". Auch dem Protagonisten des Schreis von Eduard Munch wird eine schwarz-orangene Cap aufgesetzt. Waalkes ist seinem Statement-Accessoire schließlich seit mehreren Jahrzehnten treu.
"Man verehrt, was man karikatiert." Diese Worte stammen auch aus der Rede von Bernd Eilert. Besser hätte der langjährige Co-Autor Walkes es nicht treffen können. Nur wenige Künstler wissen, die Werke anderer mit Humor zu verdrehen und zu verformen. Otto kann sich die Technik jeglichen Malers aneignen und mit seiner Handschrift versehen.
Der Witz bleibt! Auch im Alter von 70 Jahren weiß der Begründer des "Holladihidi!" seine Anhänger zu begeistern.