Heute fahren wir raus. Raus aus der Stadt und rein in eine Raus-Tech-Hospitality-Cabin. Sie steht auf einer Rinderweide nahe eines kleinen Ortes, irgendwo in Schleswig Holstein.
Nach knapp 50-minütiger Autofahrt und holperigen letzten Metern über einen schmalen, von einem Wäldchen gesäumten Feldweg, erreichen wir unser temporäres Heim. Schlicht, elegant und mit schwarzem Holz ummantelt steht es in der Natur. Eine kleine Terrasse mit Loungemöbeln lädt zum Abhängen ein. Auf dem Dach der Cabin angebrachte Solarzellen sammeln Energie aus dem trüben Licht dieses Januartages.
Per Bollerwagen transportieren wir das Gepäck vom Parkplatz zur Cabin, die Tür derselben öffnen wir mit einem Codes. In der Cabin angekommen empfängt uns ein durchdachtes, gemütliches und ansprechend designtes Innenleben.
Eine vollausgestattete Küchenzeile mit zwei Gasflammen und Spülbecken, eine Arbeits- und Chillecke, ein geräumiges Bett und ein kleines, abgetrenntes Bad mit Dusche, Waschbecken und Komposttoilette. Darüber hinaus erfreuen helle, holzverkleidete Wände, schwarze Details und viel Licht das Auge.
Den Blick vom Inneren der Cabin lassen wir in alle vier Himmelsrichtungen schweifen, denn alle Wände sind mit Fenstern ausgestattet. Die Außenwand, an der das Bett steht, besteht aus einem raumhohen Panoramafenster, das einen fließenden Übergang von drinnen nach draußen schafft. So betrachten wir vom Bett aus Sterne, Sonnenuntergänge und alles, was sich sonst auf einer Weide im Nirgendwo abspielt.
Viel Ruhe herrscht inner- und außerhalb unseres Domizils. Es ist Januar und es ist kalt. Also fachen wir ein Feuer im Holzofen an. Brennholz, Zunder und Holzspäne liegen schon parat und nach kurzer Zeit lodern wärmende Flammen hinter der Glasscheibe unseres Ofens.
Die Sonne, die heute keine Lust hatte, sich zu zeigen, geht unter und Dunkelheit legt sich über Wäldchen, Wiese und Cabin. Wir fühlen uns wohl in unserem Häuschen und lassen dem Abend seinen Lauf. Essen, reden, schweigen, lesen, ins Feuer blicken. Kurz: gepflegte Kontemplation. Sofort spüren wir, wie sich die Reduktion auf das Wesentliche in Architektur, Lage und Einrichtung auf unsere Stimmung überträgt.
An dieser Stelle sei eine kurze Anmerkung für Workaholics gestattet, die derartige Beschreibungen eher stressen als entspannen: Alle Cabins von Raus besitzen einen WLAN.
Zur weiteren Ausstattung der kleinen Häuser im Grünen gehören unter anderem Yogamatten, ein Grill für die Sommermonate, etwas Lektüre sowie flauschige Decken und Kissen. Hier wurden Ideen, Zeit und Liebe investiert, um den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Raus wurde von Christopher Eilers, Johann Ahlers und Julian Trautwein gegründet und ist ein Berliner Hospitality-Tech-Startup, das mit zeitgemäß designten, nachhaltigen Cabins Stadtbewohner*innen die Möglichkeit bietet, spontan und unkompliziert eine Auszeit inmitten der Natur zu nehmen.
Gemeinsam mit einem Team aus Architekt*innen, Hospitality-Expert*innen, Ingenieur*innen und Designer*innen hat Raus im Oktober 2021 die ersten Locations unweit von Berlin lanciert und seitdem auch über Berlin hinaus expandiert.
Menschen raus in die Natur zu bringen, ist für das junge Berliner Unternehmen genauso wichtig wie die Schönheit und die Ressourcen dieser Natur zu bewahren. Designt mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit und Komfort werden die Raus-Cabins daher auf umweltfreundliche Weise aus natürlichen und recycelten Materialien hergestellt.
Die Idee der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in den kleinen nützlichen und schmückenden Details in den Cabins wieder. Besonders gefallen haben uns die Teller, Tassen und Schüsseln von Good Clay Sunshine, einer Berliner Töpfer- und Keramikwerkstatt.
Ins Raus kann man sich übrigens auch gutes Essen direkt in die Cabin liefern lassen, denn Raus kollaborieren unter Anderem mit dem Nobelhart & Schmutzig, die eine große Auswahl an Essens- und Weinpaketen aus sorgfältig ausgewählten Produkten anbieten. Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Raus-Macher auch hier auf Regionalität und Nachhaltigkeit achten.