Dienstag bis Sonntag 12-22 Uhr
Gutsküche Wulksfelde
Wulksfelder Damm 15-17
22889 Tangstedt
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Vor 80 Jahren startete eine Langzeitstudie der Harvard Universität. Ziel der Studie war herauszuarbeiten, was Menschen glücklich macht. Das Ergebnis dieser umfangreichen Studie gibt deutliche Hinweise darauf, was Menschen froh macht und zufrieden alt werden lässt.
Auf Platz eins stehen vertrauensvolle, stabile Beziehungen. Neben anderen entscheidenden Faktoren rangiert die Pflege der eigenen psychischen wie auch physischen Gesundheit auf den vorderen Plätzen. Zu dieser Pflege von Körper und Geist gehört untrennbar eine gesunde Ernährung. Eine Ernährung, die auf natürlichen, frischen, gehaltvollen und schmackhaften Lebensmitteln basiert.
Hier kommen Menschen wie Matthias und Rebecca Gfrörer, Initiator*innen, Betreiber*innen und Motoren der Gutsküche Wulksfelde ins Spiel. Matthias Gfrörer kocht mit Bioprodukten, die ihm direkt von den Feldern, den Wiesen, aus der Backstube und den Ställen des Guts Wulksfelde geliefert werden.
Das Gut Wulksfelde liegt direkt vor den Toren Hamburgs und ist ein kleines, grünes Paradies. Die Wulksfelder betreiben seit mehr als 30 Jahren ökologischen Landbau. Zum Betrieb gehören eine Bäckerei, eine Schlachterei, Felder, Gewächshäuser, in denen Kräuter gedeihen, die Gutsküche und ein Deli.
Die Tiere auf dem Gut leben ein stressfreies Leben in der Gruppe und werden mit gutem Futter vom Hof versorgt. Hühner und Rinder laufen auf großen Wiesen frei umher. Einige Exemplare findet man neben Eseln, Ziegen und Karnickeln im hofeigenen Streichelzoo.
In diesem lebendigen Fluidum gedeiht die Küche und Philosophie von Rebecca und Matthias Gfrörer prächtig. Und so hat sich in die Gutsküche Wulksfelde, die seit nunmehr 14 Jahren betrieben wird, zu einem must have been there entwickelt, wenn es um gehaltvolle, nachhaltige, wohlschmeckende Bioküche geht.
Denn mit Wohlgeschmack und Genuss kennen sich Rebecca und Matthias Gfrörer aus. Haben sie doch jahrelang in Sternenküchen rund um die Welt gekocht. Davon hatten die beiden allerdings irgendwann genug. Nach Matthias Worten folgten dem Fernweh und dem Aufbruch in die weite Welt das Heimweh und die Sehnsucht nach einem Ort, der Heimat ist. Diese Heimat ist nun Wulksfelde. Ein Gut, das die beiden und ihr Team umgibt und aus dessen reichen biologischen Schatz täglich aufs Neue geschöpft wird.
Bioprodukte also, die saisonal und geschmacklich auf den Punkt sind. So schmecken sie einfach am besten und können dem*der Genießer*in auch die benötigten Inhaltsstoffe liefern.
Da für Matthias Gfrörer Reife, Geschmack und damit untrennbar der Genuss an erster Stelle stehen, greift er bisweilen auf Produkte zurück, die nicht direkt vom Hof Wulksfelde kommen. So sind manche der verwendeten Produkte in der Gutsküche nicht regional und saisonal. In Norddeutschland wachsen nun mal keine Passionsfrüchte an den Sträuchern. Fair enough.
Weiterhin bemerkenswert: die Karte mit Schwerpunkt auf vegetarischen Gerichten. Fisch, Fleisch und Geflügel sind hier die Extras, die man zum Hauptgericht dazubestellen kann. Ein dezenter Fingerzeig, um Gäste beim bewussten Konsum von tierischen Produkten zu unterstützen.
Neben den substanziellen Genüssen bietet die Gutsküche eine gut bestückte Weinkarte, ausschließlich mit Bioweinen. Auf dieser finden sich genügend Positionen, um jedem Gast den richtigen Wein zu bieten.
Zu Tisch: Wir nehmen Platz im weitläufigen Gastraum. Die Einrichtung ist einfach und klar. Die offene, große, schön eingerichtete Küche das Herzstück. Dazu viel Holz, die Tische ohne Tischwäsche, die Karten in Leder eingeschlagen.
Aus den großen Fenstern fällt der Blick auf Bäume, die backsteinernen Gutsgebäude und die uns umgebenden Wiesen und Felder. Vor der Tür die geräumige Terrasse, auf der man es sich an warmen Tagen gemütlich machen kann. Wir starten mit einem kühlen Gin Tonic in den Abend. Der selbstgebrannte Gin, der mit Zitronenverbene verfeinert wurde, erfrischt und macht munter. Guter Einstieg.
Als ersten Gang genießen wir einen frischen Salat aus Oliven, Gurken, Tomaten und Rauke. So knackig und lecker kann ein Salat schmecken. Wir sind ad hoc Gutsküchenfans. Dazu ein warmes, selbst gebackenes Brot und ein Töpfchen mit Kräutersauce aus Ei, Senf und ganz viel frischer Petersilie.
In der nächsten Runde kommt marinierter und sautierter Spargel auf den Teller. Dazu eine cremige Sauce Hollandaise, gebackene Drillinge und ein Kräutersalat. Der Spargel fein geschnitten und zart, die Kartoffeln vollmundig und mit leicht knuspriger Schale. Das Gericht, abgerundet durch frische Kräuter, mundet ausgezeichnet und macht schlicht zufrieden.
Der darauffolgende Gang besteht aus handgeschöpftem Büffelmozzarella, einer Rhabarber-Zwiebelsalsa, etwas Schnittsenf und jungen Salz-Mandeln, es macht in puncto geschmackliche Fülle erneut alles richtig. Einfache Gerichte, raffiniert zubereitet, so gut schmecken zu lassen... unschlagbar.
Die glasierten Erdbeeren „Romanoff“ mit Sauerrahmeis und frischen Minzblättern machen den Abend rund. Die Erdbeeren sind frisch vom Feld, saftig und voller Aroma. Das Eis schmilzt zart und die Erfrischung ist perfekt, als mir dazu ein Glas prickelnder Champagner kredenzt wird.
Leben wie Gott in Hamburg. Der Champagner Lanson Green Label überzeugt mit mineralischen und reifen Fruchtaromen. Selbstverständlich wurde das edle Getränk von Biowinzern produziert.
Als Betthupferl noch einen Espresso aus Elbgoldkaffee und einen selbstgebrannten Wulksfelder Roggenbrand. So endet dieser schöne, köstliche Sommerabend in der Gutsküche. Rundum geschmackvoll.