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Berliner Lieblingsorte von Galeristin Anahita Sadighi

Freitag, 20. September 2019

Die Orte im Überblick

Karte (10)

Anahitas Leidenschaft für die Künste – egal welches Genre – ist ansteckend. Dabei ist die gebürtige Iranerin immer für eine Überraschung gut – fast so wie der Stadtteil Berlins, in dem sie aufgewachsen ist und heute wieder wohnt und arbeitet: Charlottenburg. Die Gegend rundum den geschichtsträchtigen Savignyplatz besticht vor allem durch Gegensätze. Alt trifft Neu und umgekehrt – und auch wenn sich hier gerade viel tut, scheint es doch manchmal so, als sei die Zeit stehen geblieben.

Das könnte man auch von Anahita selbst behaupten. Sie ist einerseits die junge, weltgewandte Frau, die man in Berlin erwartet und hat doch irgendwie eine geheimnisvolle, alte Seele. Sie liebt elektronische Musik, moderne Kunst und die Vergangenheit. "Es ist wichtig, unsere kulturellen Wurzeln zu kennen, zu verstehen, wo wir herkommen," erklärt sie mir, während sie den Blick in die Ferne schweifen lässt. In ihren Worten schwingt eine Weisheit mit, die auf ein langes Leben schließen lässt. Anahita ist allerdings gerade einmal 30 Jahre jung.

Sie ist ehrgeizig und zurecht stolz auf das, was sie erreicht hat. Mit ihren jungen Jahren führt sie erfolgreich gleich zwei Galerien in Berlin – "Anahita – Arts of Asia" für alte fernöstliche Antiquitäten und "Anahita Contemporary" für zeitgenössische Strömungen – und verbindet so gekonnt Vergangenheit und Moderne. Als junge Frau in einer sonst eher von Männern dominierten Kunstszene ist ihr vor allem daran gelegen, andere Frauen zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten.

Am 6. September startete sie mit "Anahita Contemporary" deswegen ihre neue Eventreihe "A Room of Her Own", bei der fortan wechselnde junge Künstlerinnen präsentiert werden. Dabei geht es ihr aber vor allem darum, sich gegenseitig zu inspirieren, zu unterstützen und neue Dynamiken zu entwickeln!

Sie selbst holt sich neue Inspiration nicht nur in ihrem Heimatkiez Charlottenburg, sondern am liebsten in altehrwürdigen Berliner Entrichtungen, wie der Philharmonie, der Staatsoper und der Schaubühne oder auch der Neuen Nationalgalerie, deren Neueröffnung sie mit großer Spannung erwartet. Wo es sie sonst noch regelmäßig hintreibt, hat sie uns in einem sehr persönlichen Interview verraten...

Zu den Details der einzelnen Orte gelangen Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Cafe Savigny. Ist das Stammlokal der jungen Galeristin in Charlottenburg, und zwar schon immer. Bereits als Schulkind ist sie mit ihren Eltern hierher gegangen. Die Besitzerin besticht durch Stil und Charakter, der sich in den hochwertigen Produkten und dem authentischen Flair des Lokals widerspiegelt. Außerdem schätzt sie die große Auswahl an internationalen Zeitungen und Magazinen. Die offensichtliche Historie dieses Orts, die sich vor allem in den originalen Elementen der adretten Jugendstil-Innenarchitektur offenbart, sind gut erhalten geblieben – das lässt das Galeristinnen-Herz natürlich höher schlagen. Unabhängig davon sei das Frühstück dort sehr zu empfehlen. Um es in Anahitas Worten zu sagen: "Charlottenburg at it’s best!".

Sim Sim. Wenn es nach Anahita geht, würde sie dem Sim Sim ohne zu Zögern den Titel für das beste "Levantine-Restaurant" der Stadt verpassen. Das Lob geben wir direkt an den syrischen Chefkoch weiter, der mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Gerichten lockt. Ein Besuch hier ist für Anahita aber auch ein bisschen wie nach Hause kommen, denn die Besitzer sind gute Freunde von ihr. Das Essen ist typisch für die alt-palästinensischen, syrischen und libanesischen Küchen, die Jahrtausende überdauert haben und von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Das Lokal hat eine besonders einladende Atmosphäre und repräsentiert auf hohem Niveau eine Esskultur, von der sie sich gerne mehr in Berlin wünschen würde. 

Bücherbogen. Kunst ist Anahitas Leben, dicht gefolgt von Büchern. Kein Wunder hat sie eine Schwäche für Antiquariate und ausgewählte Book-Stores. Ihrer Meinung nach die beste Adresse für Bücher in den Bereichen Kunst, Architektur, Design, Film, Mode und Berlin ist der Bücherbogen. Nicht zuletzt, weil die Räume in den S-Bahn Bögen einen gewissen Charme versprühen. Außerdem ist die Besitzerin bestens informiert und weiß (fast alle) Fragen aus dem Stegreif zu beantworten.

Berghain. Kultur hört für Anahita nicht bei Kunst und Büchern auf. Musik ist ein ebenso wichtiger Bestandteil ihres Lebens, vor allem, wenn sie elektronisch ist und im Berghain oder der Heide gespielt wird. Beide zählen zu ihren Lieblingsorten, wenn es darum geht, einfach mal loszulassen und sich frei zu tanzen. Über beide Orte ließe sich natürlich viel erzählen und philosophieren (sie lacht), am Ende sollte aber jeder, der sich dafür interessiert, selbst hingehen, um sich ein Bild zu machen.

Der Heiliger See. Für Anahita im Sommer einer der schönsten Badeorte in der Umgebung von Berlin. Der See liegt mitten im Weltkulturerbe in malerischer Lage zwischen den Parks und Schlössern von Potsdam. Klares Wasser, wenig Menschen und eine schöne Aussicht beim Schwimmen garantiert! Ideal also für einen entspannten Ausflug am Wochenende.

Savignyplatz. Die Gegend rund um den Savignyplatz ist Anahitas absolute Lieblingsgegend – für sie das wahre Berlin, mit all den kulturellen Institutionen, Galerien, Theater, Kinos, Unis, Kneipen und Restaurants, die es hier gibt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass dieser Ort für sie mit vielen Erinnerungen verbunden ist – ihre Grundschule war hier um die Ecke, und auch ihre Eltern wohnen nur wenige Minuten entfernt. Dass sie sowohl eine Wohnung als auch ihre beiden Galerien fußläufig gleich um die Ecke gefunden hat, grenzt an ein Wunder, ist doch Westberlin gerade wieder unfassbar im Kommen.

Diener Berlin. Die Künstlerkneipe ist zwar kein Geheimtipp, aber das macht nichts. Nicht alles, was gefällt, muss schließlich exklusiv sein. Vor allem Anahitas Freunde aus dem Ausland mögen den Ort und auch sie selbst hatte noch nie einen schlechten Abend hier. Für Anahita "durch und durch Berlin"!

A-Trane. Es sollte mittlerweile klar sein, dass Anahita Gegensätze liebt. Da wundert es dann auch nicht mehr, dass sie eine Lieblingsadresse für Jazz-Musik aufführt. Als Jugendliche habe sie sich abends aus dem Elternhaus hierher geschlichen und mit neuen Bekannten gejamt, denn Anahita ist eine begnadete Pianistin und hätte beinahe die Musik zu ihrem Beruf gemacht. "Das waren die besten Zeiten", sagt sie und beim Erzählen wird sie fasst ein bisschen melancholisch: "Ich vermisse sie ein bisschen".

Frischeparadies. Am besten schmeckt es doch Zuhause, vor allem wenn Anahitas Freund am Herd steht. Davor gehen sie am liebsten gemeinsam auf den Wochenmarkt, um frisch einzukaufen – Zeit als Paar neben dem stressigen Alltag. "Ich finde unsere gemeinsamen Einkäufe ziemlich romantisch", erklärt sie. "Insbesondere wenn gleich im Anschluss großzügig gekocht wird." Ja, Liebe geht eben durch den Magen!

Anahita - Arts of Asia. Die Galerie ist ein besonderer Ort für Anahita – mit den alten Artefakten, die sie nicht nur inspirieren, sondern aus denen sie auch Kraft schöpft.: "Es mag vielleicht etwas komisch klingen, die eigene Galerie zu den eigenen Top10-Orten in Berlin zu zählen, aber hier verbringe ich einfach die meiste Zeit. Ich bin so dankbar für diese wunderschönen Räumlichkeiten und meine Arbeit und fühle mich hier einfach wohl." 

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