Montag bis Samstag 16-23 Uhr
Sonntag 12-23 Uhr
Schnitzelei Wilmersdorf
Landauer Str. 8
14197 Berlin-Wilmersdorf
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Röntgenstraße 7b
10587 Berlin-Charlottenburg
Novalisstraße 11
10115 Berlin-Mitte
Der Name Schnitzelei erweckt zwar zunächst wenig fleischfreie Assoziationen, doch der Schein trügt. Hinter dieser Gruppe Berliner Restaurants, deren neuste Filiale wir in Wilmersdorf testen durften, gestaltet sich die Philosophie etwas anders: Die Speisekarte ist dreigeteilt. Es gibt ebenso viele vegetarische und vegane Gerichte, wie solche mit Fleisch.
Wie der Name schon andeutet, liegen Schnitzel im Fokus, wobei auf jede Fleischvariante eine fleischlose Alternative kommt – entweder vegetarisch oder vegan. So ersetzt das Wiener Schnitzel aus Hohenloher Kalb (24,50 Euro) eins mit Austernpilzen, die Alternative zum Jägerschnitzel bietet jenes aus Laugenteig und Ei und auch bei anderen deutschen Gerichten locken kreative Variationen.
Cordon Bleu gibt es auch als Cordon Grün (18,50 Euro) mit verschiedenen Gemüsen und Käse in Hauspanade gebacken, ebenso wie eine vegane Roulade Reloaded aus Soja (21,50 Euro).
Trotz der modernen Karte behält sich die Schnitzelei ihren Wirtshauscharme bei. Mit 86 Sitzplätzen ist die im Dezember eröffnete Schnitzelei Wilmersdorf die kleinste Filiale. Im Eingangsbereich mit den sehr hohen Decken, die von einer Vielzahl an Bocci-Lampen illuminiert wird, befindet sich linker Hand zunächst die einladende Bar, von der alle Gäste zur Begrüßung stets ein Pils in Kölsch-Größe bekommen.
Der Fokus der Getränkekarte liegt auf Bier und Wein, schließlich ist man in einem Wirtshaus. Cocktails gibt es keine auf der Karte, dafür kann man die Schnitzelsättigkeit hinterher mit einem Schnäpschen bekämpfen.
Wir steigen die Treppe hinauf zum eigentlichen Gastraum, wo wir kurz darauf die Vorspeisen genießen. Hier gibt es eine weitere Besonderheit: Einläuten lässt sich das Essen gut mit den deutschen Tapas, die es in Schälchen in 3er-, 6er- oder 9er-Kombinationen gibt (11-24 Euro). Zur Auswahl stehen je vier vegane, vegetarische und „fleischige“ Tellerchen.
Wir entscheiden uns für vegane Currywurst, bei der die Wurst einfach durch Karotte ersetzt wird, was erstaunlich gut funktioniert. Ebenfalls aus Karotte ist das Meermousse, eine durch Raucharomen an Lachs erinnernde Alternative. Die fleischfreien Königsberger Klopse schmecken ebenfalls und liegen nicht zu schwer im Magen.
Denn zum Hauptgang bleiben wir bei der Schnitzelwahl doch den Klassikern treu. Dafür stammt das Fleisch ausnahmslos von Freilandhöfen mit artgerechter Haltung. Besonders das feine Wiener Schnitzel öffnet zwar den Wunsch nach einem Glas Weißwein, doch wir halten uns an diesem Abend an Bier.
Dennoch legen wir Weinfans einen Besuch in der Schnitzelei Wilmersdorf gerade im Sommer ans Herz, denn dann kann man den Restaurantbesuch mit dem Weinbrunnen-Fest am nebenan gelegenen Rüdesheimer Platz kombinieren, welches von Ende Mai bis Anfang September stattfindet. Dann wird auch die 120 Plätze große Terrasse des Restaurants zum Verweilen im Sonnenschein einladen.
Nach Genuss des zarten Fleisches, bleibt nur noch Platz für ein Dessert zum Teilen. Wir wählen eine Toblerone Mousse, welche den süßen Hunger mehr als zufriedenstellt. Dann auf in die Nacht und auf einen kleinen Verdauungsspaziergang nach Hause.