Manchmal öffnen sich Orte so beiläufig, dass man sie fast übersieht – und genau darin liegt ihr Reiz. Sant Buena in der Torstraße ist so ein Ort. Kein großes Schild, kein überinszenierter Auftritt. Nur eine helle, offene Front, ein einladender Raum, der wenig will und doch alles richtig macht.
Ein Deli, ein Feinkostladen, ein Café. Alles zugleich – aber ohne Konzeptverliebtheit. Stattdessen: gute Dinge, sorgfältig ausgesucht. Körbe mit Orangen, Gläser mit Gewürzen, handwerklich Gebackenes in einer schlichten Vitrine. Croissants von Albatross, weich gekochte Eier mit Brotstreifen, frische Waffeln mit Kompott. Nichts Aufregendes – im besten Sinne.
Der Kaffee stammt von Sincerely, der Saft ist frisch gepresst. Dazu Magazine, Bücher, ein paar Werkzeuge für die Küche, Servietten, Kerzen, Karten. Hübsche, zweckmäßige Dinge. Wer hier hereinkommt, bleibt nicht wegen des Angebots – sondern wegen der Haltung. Alles hat eine unangestrengte Selbstverständlichkeit, die man nicht gestalten kann, sondern leben muss.
Der Raum selbst ist zurückhaltend eingerichtet. Viel Holz, klare Linien, dezente Farben. Es duftet nach Teig und Kaffee. Menschen sitzen an kleinen Tischen, allein, zu zweit, mit Kind, mit Buch. Es ist leise, aber nicht still. Ein Ort, an dem der Tag einfach weitergeht, nur ein wenig entspannter
Hinter Sant Buena steht das Team von Flatmakers, gleich nebenan, dort, wo man Blumen und gut Gebautes findet. Auch hier dieselbe Sprache: nichts ist zu viel, alles durchdacht. Der Marktteil bietet Feinkost und kleine Mitbringsel, die man eher entdeckt als sucht. Man nimmt etwas mit – ein Glas Honig, eine Flasche Öl – und denkt später, dass man gern noch einmal wiederkommen möchte.
Sant Buena braucht keine Bühne. Es ist ein Ort, der sich einfügt. In die Straße, den Kiez, den Tag. Und vielleicht ist das das Schönste, was man über ihn sagen kann.