Montag bis Freitag 12-15 Uhr
Mittwoch bis Samstag 18-23 Uhr
Restaurant Le Faubourg
Augsburger Straße 41
10789
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Die üppigen roségoldenen Leuchter sind sicherlich das Erste, was einem im Restaurant Le Faubourg ins Auge fällt, dazu bodentiefe Fenster, gemütliche Sitzecken, geschmackvoller Soul. Kurz: eine Atmosphäre, in der man sich direkt wohlfühlt, nicht so wie bei Freunden, eher wie ein umgarnter Hollywood-Star in seinem stilvollen Stammlokal.
Also beginnt der Abend mit einem Glas Taittinger-Champagner – hier in unmittelbarer Nähe zum Ku'Damm versteht man, wie man ein Dinner standesgemäß begeht. Und doch ist im Restaurant Le Faubourg längst nicht alles so französisch wie es zu Beginn erscheinen mag: „Unsere Küche als französische Küche zu beschreiben, käme ihr nicht gerecht“, erklärt uns der kulinarische Direktor Ernest Dizdarevic. Zwar bediene man sich im Le Faubourg traditioneller französischer Küchentechniken, ansonsten lasse man sich in aller Welt inspirieren.
Auf diese Weise solle sich auch Berlin als Stadt in der Küche widerspiegeln: modern, lässig, stilvoll – und nachhaltig. Natürlich kommen dabei Zutaten aus der Umgebung nicht zu kurz, ebenso die Vermeidung von Essensabfällen durchs Einwecken und Einmachen. Was uns dennoch von Anfang an ganz besonders beeindruckt, ist die Perfektion hinsichtlich der technischen Ausführung – so französisch darf es dann eben doch sein.
Die pure Aromatik des Produkts rückt dabei in den Mittelpunkt: die Frische der Ochsenherztomate unterstreichen ein Tomatensorbet sowie der frisch-säuerliche Sud, für etwas Kontrast sorgt Fett in Form von Mayonnaise und knuspriger Hühnerhaut. Unser Highlight ist gewiss der eingelegte Kohlrabi mit Minze, Estragoncreme und Amarant. Ein erdig-frisch-sommerliches Gericht, das durch den mustergültigen Riesling von Heiko Bamberger umschmeichelt wird: viel Mineralität, frische Säure, etwas Frucht.
Restaurantleiterin & Gastgeberin Andrea Sinner teilt die Philosophie der Küche und so bleiben wir önografisch heute in Deutschland, wenngleich man im Le Faubourg auch mit einigen französischen Tropfen aufwarten kann. Und so serviert Sinner einen wunderbar ausbalancierten Chardonnay vom Weingut Kaufmann aus dem Rheingau, Frucht, Säure und Cremigkeit ergeben eine klassische Begleitung zum scharf angebratenen und mit Zitrone abgelöschten Pulpo. Jener überzeugt auf ganzer Ebene. Krustentierschaum, Kartoffelcreme sowie Blattsalat mit Chiliperlen tragen ihren sommerlich-frischen Teil zu einem gelungenen Teller bei.
Auch der Kalbstafelspitz ist herrlich zart. Eine kräftige Kalbsjus, die feinen Bitteraomen confierten grünen Spargels und die Tiefe der Parmesankartoffel machen das Gericht zu einem köstlichen All-Times-Favourite-Gericht. Fein ergänzt durch den Pinot Noir von Matthias Gaul aus der nördlichen Pfalz ergibt das einen eleganten Gang den man gern immer wieder essen mag.
Mit einem ausgesuchten Liebling französischer Patisserie beenden wir dann auch unser Dinner im Le Faubourg: Patissier Raphael Gasque demonstriert mit einer dekonstruierten Tarte au Citron aus Mandarinen-Sorbet, Zitruszeste, Bergamotte und einer Baiserscheibe on Top wunderbar, wie man Modernität und die Tradition der französischen Patisserie miteinander verwebt.
Und weil es hier immer noch um französische Wurzeln geht, kosten wir dazu etwas französischen Käse. Ein Riesling Kabinett von der Mosel ergänzt in seiner feinen Balance aus Restsüße, Säure und Frucht wie man diesen Drahtseilakt auch ins Glas bekommt. Das wiederum passt sich wunderbar ins Le Faubourg ein, hier gehen französische Kochkunst und Einflüsse aus der ganzen Welt eine auf vielfältige Weise äußerst geschmackvolle Liaison ein.