Dienstag bis Freitag 17-24 Uhr
Samstag und Sonntag 12-24 Uhr
Jungbluth
Lepsius Straße 63
12163 Berlin-Steglitz
.Anfahrt planen
Manchmal lohnt es sich einfach, alten Freunden wieder einen Besuch abzustatten. Wir kennen und schätzen das Jungbluth bereits seit seiner Anfangszeit, was jedoch nicht heißt, dass sich nicht immer mal wieder ein „offizieller“ Besuch lohnt, um zu sehen, was sich in der Küche so getan hat.
Auffällig oft waren wir dabei in letzter Zeit in Steglitz, wo sich vergleichsweise wenige kulinarische Perlen auftun, jene dann aber den Besuch umso mehr lohnen. So auch das vom Guide Michelin erwähnte Restaurant Jungbluth, welches in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert hat.
Mittlerweile in Eigenregie geleitet von Andre Sawahn, einem der zwei ursprünglichen Gründer, hat das Restaurant die schwierige Coronazeit überstanden und mit einem neuen Küchenteam seine hochwertige neue deutsche Küche beibehalten, die wir uns an diesem Abend schmecken lassen.
Die Karte ist simpel: Drei Vorspeisen, drei Desserts, zwei Fisch- und zwei Fleischgerichte, dazu auf Wunsch auch vegetarische Alternativen. Die Gerichte sind als einzelne Teller bestellbar oder als Menü. Drei Gänge „Jungbluths Wahl“ für 46 oder vier Gänge inklusive Weinbegleitung, Wasser und Kaffee für 105 Euro.
Wir entscheiden uns für die Jungbluths Wahl, die uns einen guten Überblick über zwei Menüvarianten verschafft. Während wir an unserem Cremant nippen und die Gäste beobachten, die langsam das unaufgeregt charmant eingerichtete Restaurant betreten – viele Fenster, weiße und rote Wände, hier und da ein Bild – kommen Brot nebst verschiedener Dips und ein buntes Allerlei aus Kürbis und Apfel als spannender Gruß aus der Küche an unseren Tisch.
Die Vorspeise mach optisch besonders viel her. Zweierlei vom Hühnchen, paniert und als Ballotine, dazu junger Spinat, Wachtelei und Fenchelpanacotta. Gegenüber wird ein Rucolasalat mit gegrilltem Romanescoherz, Walnuss und eingelegter Gewürzbirne aufgetischt. Ein gelungener Auftakt!
Den Hauptgang machen ein Stück Lammkeule mit Süßkartoffelgnocchi, grünen Bohnen und Champignons, ein recht klassisches, aber doch etwas verspieltes Gericht – köstliche, neue deutsche Küche eben. Auch das Zanderfilet auf zweierlei Spargel mit Kartoffel Wildkräuterstampf überzeugt auf diese Weise.
Die Nachspeise rundet das Menü wunderbar ab, optisch wie geschmacklich. Auf der einen Seite ein Mandel-Dattelküchlein, dessen Biss sich gut mit der Mandelmilcheiscreme und dem Rhabarberkompott ergänzt. Gegenüber deutlich bunter und fruchtiger: Ein Törtchen aus wilder Heidelbeere mit einem Crunch aus geräucherten Haferflocken und Petersilieneiscreme.
Das Jungbluth-Menü ist feinabgestimmt und eine runde Sache und damit genau richtig für einen schönen, genussvollen Abend, den man selbstverständlich auch a la Carte erlebt. Und wie das bei alten Freunden so ist, nehmen wir uns hiermit vor, uns wieder öfters blicken zu lassen.