Das Restaurant wurde geschlossen!
Martha's Restaurant
Grunewaldstraße 81
10823 Berlin-Schöneberg
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Kein Weg führte in den ersten Monaten des Martha’s an dem Restaurant in der Grunewaldstraße in Schöneberg vorbei. Im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“ war das kulinarische Gemeinschaftsprojekt des ehemaligen international erfolgreichen Architekten Ulf Bohne und seiner 23jährigen Tochter Martha. Ein Hype der auch im vergangen Jahr kaum nachgelassen hat und der bis heute Ansporn für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts bedeutet. Stillstand is’ nix. Weder für den jüngst vom Forbes Magazin zu einem der dreißig europäischen Aufsteiger unter 30 ernannten Küchenchef Manuel Schmuck, noch für Vater und Tochter und erst recht nicht für den vor Ideen übersprudelnden neuen Restaurantleiter Sander Bosmann.
Vor einem Jahr zog es den holländischen Schauspieler an die Spree, der nun das Martha’s bereits nach wenigen Wochen als sein „zweites Wohnzimmer“ bezeichnet und der sich obendrein als perfekter Gastgeber erweist. Zukünftig wird er vor allem auch die Bar weiter etablieren, die vielen noch gar nicht so recht im Bewusstsein ist. Bedauerlicherweise, denn der Pisco Sour, von dessen herausragender Qualität wir uns gestern überzeugen konnten, wird sicher nicht der einzige Cocktail sein, den die Jungs hinter dem Tresen en perfection beherrschen. Und so scheint sich auch an den Shakern eine Erfolgsgeschichte abzuzeichnen, wie sie der Gault Miallau in kulinarischer Hinsicht bereits mit zwei Hauben und 15 Gault Millau Punkten gewürdigt hat.
Es hat sich also viel getan seit unserem ersten Besuch im Martha’s vor über einem Jahr. Neue Gesichter. Cocktails. Longdrinks. Und selbstredend gibt es auch eine neue Speisekarte. Während wir also Blutwurst-Brot und mit roten Zwiebeln, Pflaume und Kreuzkümmel sowie Mais und Sonnenblumenkernen verfeinerte Brötchen in einen herrlichen Dip aus Maronen, grobem Senf und Schnittlauch tauchen, studieren wir aufmerksam, was die Küche aktuell auf den Tellern vereint. Kreativ geht es zu und die detaillierten Beschreibungen lassen viele Gerichte bereits im Vorfeld vor dem inneren Auge aufleben. Spannend!
Am Ende unserer Studien fällt die Wahl auf „Zitrus-Kalbsbrust“ nebst Pastinake, Shiitake, Spitzkohl und Knochenmark sowie in Rotkohlsaft eingelegte „Makrele“ mit sous-vide gegartem Rotkohl-Püree, gerösteten Buchweizen-Nudeln und frisch am Tisch gepresstem Zwiebelsaft. Beide Gerichte machen uns äußerst glücklich. Bodenständig mit frischen Akzenten und sehr schön rund. Als Hauptgang folgen „Schwarz-Wild-Sau“ nebst Bamberger Hörnchen, Wasabi, wildem Brokkoli und Esskastanien für den einen und handgeangelte „Seeteufelbacken“ mit Blumenkohl, Meeralgen, Quitten und Walnüssen für den anderen. Das Wildschwein erweist sich geschmacklich ähnlich wie Kassler, der Fisch als sehr schön frisch und perfekt gebraten.
Völlig aus dem Häuschen geraten wir bei dem täglich wechselnden Schmortopf, der heute aus Spareribs und Gemüse gekocht wurde und den wir uns als Zwischengang teilen. Wir kriegen uns kaum wieder ein und beschließen bei unserem nächsten Besuch eine ganz besonders große Portion davon zu bestellen und uns dazu Drink für Drink durch die Barkarte zu arbeiten. Neben dem wirklich erstklassigen Pisco Sour stehen dafür jetzt schon der Aperitif „Martha’s Royal“ aus Portwein, Orange und Tonic sowie der Longdrink „Dark & Stormy“ aus braunem Rum, Limette und Ginger Beer auf unserer Liste. Nur gut, dass die Bar im Martha’s nach Küchenschluss open end hat.
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