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Domu Nosta Zuhause in Sardinien

Dienstag, 03. Mai 2022
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Montag - Freitag: 18.00 - 23.30 Uhr
Küche: 18.00 - 21.30

Adresse

Domu Nosta
Knaackstraße 45
10435 Berlin-Prenzlauer Berg
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Das sardische Restaurant Domu Nosta im Kollwitzkiez im Prenzlauer Berg ist kein klischeebehaftet-typisches italienisches Restaurant, wie man sie in Deutschland häufig antrifft. Stattdessen bieten Laura Molteni und Alessandro Saiu in ihrem geschmackvoll eingerichteten Dinner-Restaurant eine Atmosphäre von gemütlichem Fine Dining, wozu nicht die musikalische Untermalung vom Plattenspieler beiträgt. Nicht umsonst bedeutet Domu Heim in der sardischen Sprache. Man fühlt sich wie Zuhause.

Die Einrichtung ist sorgfältig zusammengestellt, hinter jedem Bild und jedem Objekt steckt eine Geschichte. Dabei ist es aber keinesfalls minimalistisch, sondern kombiniert den hellen Raum geschickt mit dunklen Möbeln und Bildern verschiedener Künstler:innen, von schwarz weiß Fotografien bis auf Seiten deutsch-italienischer Wörterbücher gedruckten botanischen Skizzen. Warm und zeitgleich cool fühlt man sich direkt wohl und entwickelt Freude daran, kleine, gut durchdachte Details zu entdecken. So sind die drei Toiletten beispielsweise mit gerahmten Spielkarten gekennzeichnet, und zwar als Bube, Dame und als genderneutrale Alternative: Mit einem Joker. Ein Detail welches ich persönlich sehr sympathisch finde.

Die Küche kann man als traditionell-gehoben bezeichnen. Alessandro stammt aus Sardinien und kann auf zwanzig Jahre Kocherfahrung in verschiedenen Teilen der Welt zurückblicken. Laura hingegen hat einen journalistischen Hintergrund in der Design Branche, ursprünglich aus Mailand, und hat sich stets mit Sardinien verbunden gefühlt. Als die beiden sich in Berlin kennenlernen, beschließen sie dann, sardisches Restaurant zu eröffnen, mit modernem Touch.

Obwohl die beiden ein Paar sind, geschäftlich wie privat, ist das Domu Nosta per se kein Familienbetrieb, in dem italienisch-klassisch aus großen Töpfen gekocht wird. Stattdessen servieren sie äußerst geschmackvoll und perfektionistisch angerichtete Teller, die sich nicht scheuen, sardische Klassiker mit Elementen anderer Küchen zu mischen, zum Beispiel mit Schwarzwurzeln, oder Wasabi. Das wissen auch in Berlin ansässige Sarden zu schätzen, die ihre familiäre Küche mit interessanten neuen Geschmacksnoten kombiniert finden.

Unseren kulinarischen Ausflug nach Sardinien beginnen wir mit einem Glas typisch sardischen Schaumweines, begleitet von einer Brotauswahl, die bereits erwähnenswert ist, da der große Laib frisch aus dem Ofen kommt, nicht auf-, sondern selbstgebacken und der im Körbchen kombiniert wird mit Pane Carasau, einer Art sardischem Knäckebrot, hauchdünnen Teigscheiben, mit Olivenöl gebacken. Diese schmecken vorzüglich, kombiniert mit unserem ersten Starter: Tartare di Manzo - fein gewürzter Rindertartar mit Olivenpastete, Kapern, gerösteter Paprika und Trüffelmayonnaise. Ein edler Teller, der Lust auf mehr macht.

Und das folgt auf dem Fuße: Farblich stark abgehoben vom dunklen Teller, präsentiert sich uns Verdure Miste, die Fantasie des Koches. Zwar handelt es sich hierbei lediglich um eine gebackene, gegrillte und marinierte Gemüseauswahl, die jedoch so hübsch angerichtet und geschmacklich abgestimmt ist, dass sie ebenfalls verdient, besonders hervorgehoben zu werden. Weintechnisch sind wir nun auf Vignaruja umgestiegen, einen sardischen Rotwein aus der dort typischen Cannonau Traube. Die Weinkarte ist umfangreich, doch auch Biertrinker:innen finden im Domu Nosta sardische Produkte.

Auch der nächste Gang ist vegetarisch und einer meiner Favoriten der italienischen Küche. Die Parmigiana di Melanzane, ein Gemüseauflauf aus Auberginen, Tomaten und Parmesan, ist hier getopped mit einem pochierten Ei und kombiniert mit einem hübschen, mit Mozzarella gefüllten Blätterteigbündel. Sehr zart, würzig und auch hier ein gutes Zusammenspiel zwischen weich und knusprig.

Während wir auf den letzten Gang warten, dürfen wir noch einen Auszug aus der Cocktailkarte probieren. Für meine Begleitung einen alkoholfreien Basil Smash, einer muss ja fahren, und für mich ein Hugo. Nach dem Dinner Service kann man das Domu Nosta übrigens bald auch nur für Drinks besuchen und dort die gemütliche Atmosphäre genießen.

Der letzte Gang trumpft nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch. Fregola Sarda ist eine besondere sardinische Pasta. Bestehend aus linsengroßen Teigkügelchen, wird diese wie ein Risotto in Brühe gegart, was sie gleichzeitig saftig und al dente macht und einen sehr ausgewogen sämigen Geschmack verleiht. Gefärbt mit Sepia Tinte und garniert mit Meeresfrüchten fühlt man sich bei diesem Gericht direkt nach Cagliari versetzt. Ein besonderes Detail auch hier: Die spezielle Note erhält das Gericht durch Bottarga, getrockneten Fischrogen der Großkopfmeeräsche.

Zu sehr gesättigt für ein Dessert beenden wir hier unsere Reise durch die sardische Küche. Hier wählt man übrigens zwischen zwei und fünf Gängen, die jeweils aus Vor- und Hauptspeisen kombinierbar sind. Unser Besuch im Domu Nosta war erfrischend anders. Wer sich nach einem besonderen italienischen Restaurant sehnt, wird sich hier wohl fühlen. Wir tun es und kommen gerne wieder.

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