Montag bis Donnerstag 9-22 Uhr
Freitag + Samstag 10-22 Uhr
Sonntag 10-18 Uhr
Blumental
Engeldamm 64
10179 Berlin-Kreuzberg
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Als die Gründer des Blumental, des neuen Cafés nahe dem Engelbecken, sich gefragt haben, wie viele Zimmerpflanzen es werden sollen, lautete die Antwort wohl: Ja. Das geräumige Café lockt seit sieben Wochen Frühstücks- und Lunchhungrige in sein lichtdurchflutetes und liebevoll begrüntes Inneres.
Die Namensfindung durch Simon Staudigl und Maximilian Kocher für ihr Café in dem schönen Backsteingebäude, welches früher das erste Gewerkschaftshaus Deutschlands und das Tropeninstitut beherbergte, lag nahe. Passend zum grünen Konzept, sowohl hinsichtlich der Speisen als auch der Raumgestaltung, wurde kurzerhand der Name des Gasthofs von Max‘ Familie, nahe Nürnberg, nach Berlin geholt: Blumental.
Nahbar und gleichzeitig das nachhaltige Gastrokonzept unterstreichend, ist der Name also passend gewählt. Die kleine Speisekarte für Frühstücks- und Lunchgerichte ist größtenteils vegan, abgesehen vom optionalen Frühstücksei. Dazu fährt die Küche ein besonderes Zero-Waste-Konzept: Sämtliche Gemüseabfälle werden im eigenen Kompostierer zu Humus verarbeitet, der aktuell an Nachbar*innen geht, zukünftig auch an Höfe im Berliner Umland.
Das Interieur lässt unweit des doch eher verbauten Kottbusser Tors Entschleunigung finden. Ein weitläufiger Raum mit großer, nach Süden gerichteter Fensterfront, hellen Wänden und schlichter, aber bunter Möblierung sorgt für warme Atmosphäre, auch an kalten Tagen. Die großzügig platzierten Zimmerpflanzen tun ihr Übriges.
Dabei ist das Blumental nicht klein. Circa 115 Plätze bietet das Café, und doch: Durch die Größe des Raums fühlt es sich in keinem Moment überladen an. In der durch die Auslage abgetrennten Küche herrscht reger Betrieb, bis auf das Brot von Zeit für Brot, wird hier alles selbst gemacht. Sogar die exzellenten Kuchen, denn geleitet wird sie von Colette, Köchin mit Patisserieerfahrung und Laura, ihres Zeichens Konditorin.
Wir überzeugen uns von beiden Seiten ihrer Expertise. Da wir uns zum Brunch einfinden, wähle ich eine Stulle mit Lax, also Karottenlachs, mit einer Guacamole aus Erbsen (11.50 Euro), eine willkommene Alternative zur ökologisch fragwürdigen Avocado. Dazu bestelle ich noch ein Frühstücksei, serviert wird es auf etwas Crumble und hat genau der richtige Konsistenz.
Meine Begleitung lässt sich von heimatlichen Klängen inspirieren und wählt Schwammerl vom Grill (12.50 Euro). Die marinierten Pilze überzeugen durch ihre Würze und ergänzen sich wunderbar mit dem Selleriepüree, den Frühlingskartoffeln und der intensiven Mojo Verde.
Obwohl ich beim Brunchen einem kleinen Gläschen Bubbles nicht abgeneigt bin, müssen wir noch (!) alkoholfrei bleiben. Denn das noch junge Blumental wird erst in ein paar Wochen mit einer alkoholischen Karte mit Fokus auf Schaumwein nachrücken, die Simon dank seines Hintergrunds als Sommelier durchdacht bestücken wird. Zudem ist in Planung, das Café zukünftig abends als Bar zu nutzen, lädt doch der schöne Tresen geradezu dazu ein.
Also zurück zum Dessert. Ein zartes Stück Haselnuss-Orangentorte (4,50 Euro) überzeugt, besonders, da die Orangennote wohlabgestimmt ist. Das Highlight, vor allem auch optisch, sind wohl die Pink Pancakes mit Sauerkirschen und einer Rote Bete Reduktion (8,90 Euro). Very instagramable, aber eben auch köstlich.
Wir sind gespannt, wie sich das Blumental mit seinen weiteren Ideen entwickelt und freuen uns auf unseren nächsten Besuch!