Lunch: Dienstag bis Donnerstag 11.30-15 Uhr
Dinner: Dienstag bis Sonntag 16.30-23 Uhr
963
Osnabrücker Straße 7
10589 Berlin-Charlottenburg
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Eigentlich wollte Ribal ein rein arabisches Restaurant eröffnen. Der gebürtige US-Amerikaner mit syrischen Wurzeln lebte viele Jahre in den Golfstaaten. Vor einem Jahr kam er mit seiner Familie aus Saudi-Arabien nach Berlin, um sich in der vielseitigen Berliner Gastroszene einzubringen. Hier angekommen, fiel ihm in der Gastronomie die Unterteilung nach Länderküchen auf, die eigentlich alle in der levantinischen Küche enthalten sind.
Israelische Küche sei bekannt für Mezze, bei der Syrischen denke man an Eintöpfe, beim Libanesen an Gegrilltes, während bei der arabischen Küche Falafel im Vordergrund stünde. Ribal möchte stattdessen durch das Essen einen und so wurde das 963 Restaurant ein Levantinisches, bei dem lediglich der Name auf ein einzelnes Land hindeutet: Syrien, dessen Ländercode die 963 ist und über den Ribal stets die Großeltern im Land seiner Wurzeln anrief.
Auch sonst kommt das Restaurant ohne Klischees aus und konzentriert sich auf länderübergreifende Themen. Das Interieur ist modern gehalten. Helle, dezente Farbtöne paaren sich mit einigen wenigen ausgesuchten Bildern. Traditionelle Deko gibt es nicht. Im Hintergrund läuft angenehme Instrumentalmusik, Cover von Popsongs mit orientalischen Instrumenten.
Bei einem Safer Sex on the Beach und einem Virgin Piña Colada, die Schanklizenz kommt erst Mitte Mai, studieren wir die Karte. Mit einer großen Auswahl an Startern speist man im 963 Restaurant im Tapasstil, während die warmen Gerichte auch ausreichend für einzelne Teller sind. Aber teilen macht doch viel mehr Spaß.
So starten wir mit einer Auswahl von Vorspeisen, die eigentlich bereits großzügig portioniert sind. Zu Anfang gibt es etwas zu gucken: Der levantinische Fattusch Salat (9 Euro) ist von einer Hülle aus knusprig-frittiertem Fladenbrot umgeben, die vor uns geknackt und vermengt wird. Die Frische des Salates und die Knusprigkeit des Fladenbrots sind eine gelungene Kombi.
Knusprig geht es weiter mit dem Crunchy Beetroot Labneh (9,50 Euro): Abgesiebter Joghurt wird mit Roter Bete, knusprigem Brot, Walnuss und Sumac garniert und schmeckt ebenso frisch und aufregend, wie die gebratene Aubergine auf Rote Bete Hummus, garniert mit Tahine und natürlich den allgegenwärtigen Granatapfelkernen (9,50 Euro).
Deftigere Highlights sind indes die Musakhan Popsicles, mit Huhn gefüllte Teigrollen am Stiel (8,50 Euro), sowie die Shrimp Kunafa, in knusprigem, feinfädigen Filo-Teig eingewickelte Shrimps mit einer fruchtigen Zitronensauce (10 Euro). Eigentlich schon satt und glücklich kommen wir doch nicht umhin, auch die Hauptspeisen des 963 Restaurants zu testen. Schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier.
Mamas Fingerburner (15 Euro), ein Gericht von Ribals Mutter, erweist sich als ein saftiger Linseneintopf mit Zwiebeln, Granatapfelkernen, knusprigem und weichem Teig, gebratenem Koriander und Granatapfelmelasse. Eine herrliche Mischung der Geschmäcker. Demgegenüber und mit erneuter kleiner Showeinlage serviert uns Ribal Pekaboo Aubergine (21 Euro), einen gewürzten Reistopf, in dem die Hauptzutat Aubergine durch zartes Lamm und Tomate ergänzt wird und der dann sanft aus seiner Form herausgeklopft wird.
Der Service ist freundlich und Ribal widmet sich seinen Gästen gerne persönlich, um sein Konzept oder seine Gerichte zu erklären. Den Dessertmagen aktivierend widmen wir uns kleinem Fingerfood: Die Balls of Bliss (8 Euro) sind Bällchen aus mit Orangenblütenwasser aromatisiertem Käseteig, mit Mascarpone gefüllt und mit Pistazien garniert. Hinter The Ultimate Kunafa (8 Euro) hingegen verbirgt sich mit Käse gefüllter, gesüßter Filoteig.
Dabei erklärt uns Ribal seine weiteren Küchenpläne, in der auch Elemente aus der Küche seiner Heimat den USA eine Fusion mit den levantinischen Gerichten eingehen werden. Wahrlich eine Liaison, die man nicht erwartet, es bleibt also spannend im 963 Restaurant!