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Gut. Wahr. Schön. Meisterwerke des Pariser Salons in der Kunsthalle München

Montag, 04. Dezember 2017

Öffnungszeiten

Bis 28. Januar 2018
Täglich 10-20 Uhr

Adresse

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße
80333 München-Altstadt
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Zu Besuch in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München: Aktuell gibt sich hier Paris die Ehre. Mit der Ausstellung Gut. Wahr. Schön., sehen wir in den modernen Räumlichkeiten Französische Salonmalerei aus dem Museé d'Orsay.

Man spürt das Flair dieses beeindruckenden Museums, das in einem alten Bahnhof von 1900 residiert, auch in den Räumen der Kunsthalle. Wenn man vor den großformatigen Exponaten steht, die hier in den hohen, Ochsenblutrot gestrichenen Räumen gezeigt werden, erwacht das Paris des 19. Jahrhunderts sofort.

So eine umfangreiche Schau der Pariser Salonkunst gab es in Deutschland noch nie, viele der Exponate werden hier zu Lande das erste Mal gezeigt. Über hundert Gemälde, Zeichnungen und Objekte umfasst die erstklassig kuratierte Ausstellung.

Der Salon de Paris ist im 19. Jahrhundert die wichtigste Kunstschau weltweit und damit maßgeblich prägend für den Geschmack der Zeit. Auch wenn es sich nicht auf den ersten Blick erschließt, ist die aktuelle Ausstellung Gut. Wahr. Schön. in der Kunsthalle München neben einer beeindruckenden Werksschau auch Spiegel großer Neuerungen.

Denn sie zeigt, wie einzelne Künstler versuchten, die Historienmalerei hinsichtlich ihrer Motive und Aussagen zu transformieren, trotz der strengen Kriterien der akademietreuen Jury: Die Aufgabe der Kunst bestünde im schönen Ausdruck des Guten und Wahren, idealisiert anhand antiker und christlicher Motive, so die damalige Meinung. Gesellschaftskritische oder politische Themen, die die Menschen des ereignisreichen 19. Jahrhunderts beschäftigen, waren nicht gefragt.

Die Kunsthalle München aber zeigt uns in dieser Ausstellung hochkarätiger Werke aus Paris, wie die Künstler dieser Zeit mit viel Mut neue Ideen umsetzten: Gérôme malte mit den „Jungen Griechen beim Hahnenkampf“ von 1846 eine antike Szene, die ganz ohne historische Helden auskommt. Auch Bouguereaus „Dante und Vergil“ ist handwerklich exzellent und das Motiv historisch, doch es schockierte durch die extreme Körperlichkeit.

Aber die neuen Tendenzen gefielen. Die Werke waren bereits zu ihrer Zeit weltweit als Sammlerstücke gefragt und das hohe Maß an Reproduktionen für das Bürgertum zeugen von ihrer Popularität. Zum Ende das 19. Jahrhunderts jedoch endeten die Schauen des Salon de Paris.

Bewegungen jenseits der akademischen Tradition wie der Impressionismus folgten und verdrängten die zu historisch anmutenden, großformatigen Gemälde. Diese Entwicklung zeichnet die Ausstellung der Kunsthalle München zum Ende hin nach. 

Fazit: Gut. Wahr. Schön. macht Lust auf mehr der vielfältigen Kunst des 19. Jahrhunderts und auf Künstler jenseits der Avantgarde, deren Namen heute in Vergessenheit geraten sind!

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