Bageriet Benji Kompromisslos gutes Backhandwerk

Nur wenige in Kopenhagen kennen Benji nicht. Gegründet von Rasmus Sjødahl, der auch schon im Restaurant Noma agierte, hat sich die kleine Bäckerei im Fælledvej 23 in Nørrebro rasch eine treue Fangemeinde erarbeitet. Mit kräftigen Kardamomschnecken, mit Sauerteigbroten von herzhaft-säuerlicher Tiefe und mit Brunsviger, die in braunem Zucker baden, wurde Benji zur Benchmark – schlicht, kompromisslos gut und immer ein wenig anders als die anderen.

Jetzt hat Benji eine zweite Dependance eröffnet. Die Filiale im Mjølnerparken ist größer, heller, aber natürlich köstlich wie immer. Das Café bringt das herausragende Backwerk in eine moderne Umgebung, die wie gemacht ist für entschleunigte Momente. Die Espressobar schenkt Röstungen des schwedischen Rösters Koppi aus, und auf der offenen Terrasse sitzt man zwischen Gästen und Fans, die für Gebäck wie dieses quer durch die Stadt fahren.

Die Theke ist ein Fest: Dekadente Kokos-Kardamom-Buns werden mit einer Kugel Eis vom Schwesterbetrieb Aurora Ismejeri serviert. Knuspriges Schiacciata gibt es mit Mortadella, scharfer ’Nduja und Ricotta, Sauerteigbrötchen mit Butter, Comté und Fenchelsalami. Alles wirkt wie selbstverständlich und ist doch ganz besonders – das ist die Magie von Benji.

Es erschließt sich schnell, warum diese Bäckerei so stark gehypt wird, auch über Kopenhagens Grenzen hinaus. Benji ist kein Ort, der Trends hinterherläuft. Es ist ein Ort, der seine eigene Sprache gefunden hat: klare Aromen, perfektes Handwerk und ein Ambiente, das dazu einlädt, länger zu bleiben. Im neuen Mjølnerparken zeigt Benji, wofür es steht – und setzt die eigene Geschichte selbstbewusst fort.

Constanze Hallensleben

Chefredakteurin & Gründerin