Mittwoch bis Samstag
Bar 18-00 Uhr
Küche 18-22 Uhr
Marta
Spritzenplatz 4
22765 Hamburg-Altona
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Verbringt man einen Abend bei gutem Essen und kompetenter Weinbegleitung im Marta am Spritzenplatz in Altona, begibt man sich auf eine kulinarische Reise.
Auch wenn die beiden Betreiber und Köche aus Leidenschaft Freddi und Bobby ihre Küche hanseatisch unaufgeregt als norddeutsch labeln. Das, was sie auf die Teller zaubern, schmeckt aromatisch-bunt, anregend, divers texturiert, überraschend und bietet Gästen eine Küche mit internationalem Flair.
Ein Grund für diese geschmackliche Vielfalt ist wohl, dass die beiden ihre Arbeit als Köche über viele Jahre hinweg nutzten, um die Welt zu bereisen, andere Kulturen kennenzulernen und mit den verschiedensten Menschen zusammenzuarbeiten. Ein weiterer Grund ist ihre Vorliebe zu experimentieren, sich wechselseitig zu inspirieren und Ideen weiterzuentwickeln.
Sie lieben es eben, Köche zu sein. Auch die Anteile dieses besonderen Berufes, die gemeinhin nicht zwingend als angenehm empfunden werden: Stress, Lärm, Hitze, Zeitdruck.
Im Jahr 2020, kurz vor Pandemie und Lockdowns, gingen sie mit Elan daran, sich einen eigenen Ort zu schaffen, der ihnen und ihren Gästen temporäre Heimat bieten kann. Das Marta war geboren. Die Pandemie ist nun vorerst Geschichte und das schön eingerichtete, modern-gemütliche Lokal blüht auf. Also zu Tisch bitte.
Als Einstieg genießen wir einen sauer eingelegten Knödel, gelbe Beete Tatar mit fermentierten Champignons und Sake-Aroma, eine Spinatrolle mit Walnuss, eingelegtes Ei mit Mayonnaise und ein wärmendes Wurzelelixier, begleitet von knusprig mürb-lockerem Sauerteigbrot und geräucherter Butter. Das Wurzelelixier schmeckt kräutrig und kräftig, verbreitet angenehme Wärme im Bauch und weckt Mensch und Appetit.
Dazu serviert uns Julia, die im Marta das Restaurant leitet, einen Grünen Veltliner. Der Wein ist gut gewählt, passt mit seiner Frische und grünen Reflexen gut zu den erdig-würzigen Aroma der Speisen.
Als nächster Gang wird ein saftiger, auf der Haut scharf angebratener Skrei aufgetischt. Weiterhin mundet uns ein Fischpie mit knuspriger Kartoffelkruste. Der Rogen des Skreis wurde gebeizt und geräuchert, um ihn dann über den Pie zu hobeln. Dazu eine Pastinake, die zunächst im Ganzen frittiert wurde, um dann die Haut abzunehmen, um diese nochmals knusprig zu frittieren. Die Pastinake sorgt für gemüsige Süße auf dem Teller. Das dazu gereichte Petersilienwurzelpüree schmiegt sich um einen Chicorée, der in Honig aus Finkenwerder und von Freddi selbst gemachtem Trinkessig eingelegt wurde.
Julia schenkt zum Essen einen Grünen Veltliner/Gelben Traminer vom Weingut Meinklang aus dem Burgenland ein. Ein Wein mit frischen Zitrusnoten, den das Marta aus der benachbarten Weinhandlung Oxhoft bezieht.
Zwischen den Gängen bietet sich die Gelegenheit, uns mit Bobby und Freddi auszutauschen. Während der kurzen Gespräche wird spürbar, mit wie viel Enthusiasmus und Verve sie ihren Laden schmeißen. Freddi berichtet uns noch von einem seiner weiteren Projekte: der Herstellung von Essig. Aus Birnen, Äpfeln, Quitten und Hagebutten aus dem Alten Land stellt er Trinkessig her. Wir bekommen ein Gläschen eingeschenkt und erleben die belebende Wirkung. „Essig und Senf schärfen den Verstand“, erläutert uns Freddi.
Als Nachtisch verspeisen wir herb-frische Eiscreme aus der Bergamotte, zuckrig-buttriges Toffee, das auf der Zunge zergeht, einen leicht süßen, mürb-knusprigen Keks, einen klassischen baskischen Käsekuchen mit dem klangvollen Namen Gazta Tarta und Ziegenkäsecreme an Blätterteig mit Bergamotte-Gel. So vielfältig und schmackhaft kann eine Dessertauswahl sein.
Die Gerichte sind verspeist und der Wein getrunken. Wir genießen den Moment, blicken versonnen aus dem großem Fenster des Lokals auf den erleuchteten Spritzenplatz. Wir fühlen uns wohlig genährt und erfrischt. Danke Freddi, Bobby, Julia und Marta für diesen Abend.