Montag bis Freitag 12-0 Uhr
Samstag + Sonntag 14-0 Uhr
Heimat
Überseeallee 5
20457 Hamburg-Hafencity
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Futtern wie bei Muttern – nur besser – können Einheimische und Touristen im Heimat in der Hafencity. Das Restaurant, das zum 25Hours gehört, zählt zu den besten Hotelrestaurants Deutschlands und wurde jüngst für seine Weinkarte ausgezeichnet. Auf den Tisch kommen Leibgerichte aus Deutschland, Österreich un der Schweiz – von der Nordsee bis zu den Alpen. Das Heimat ist eine Hommage an die Küche des deutschsprachigen Raums. Seeleute und Weitgereiste sollen sich hier zuhause fühlen, aber auch alle Hamburger:innen kommen hier auf ihre Kosten.
Passend zu der hafennahen Lage erinnert die stylische Location an einen Schiffsbug. Tische und Wände sind schwarz gestrichen, von der Decke hängen Steuerräder und darunter lagern große Weinfässer. Hinter der Bar stehen große, beleuchtete Glasbehälter. Was da wohl drin ist? Wir fragen nach und erfahren, dass sich in den Gläsern Erde aus den Weinbergen der angebotenen Weine befindet. Wer mag, kann passend zum ausgewählten Wein die jeweiligen Böden, wie Löss, Kalk oder Schiefer, begutachten oder daran riechen. Das Thema Wein spielt im Heimat eine zentrale Rolle – sowohl in der Gestaltung als auch in der Gastronomie. 120 Weine von kleinen Weingütern, meist aus Deutschland, stehen auf der Karte.
Die Speisekarte wird saisonal gewechselt und setzt auf Regionalität. Mittelpunkt des kulinarischen Konzepts ist ein Drei-Gänge-Menü: das Herzstück. Den Auftakt bilden Vorspeisenvariationen, der Hauptgang kommt im Ganzen auf den Tisch und wird brüderlich geteilt – genau wie zu Hause. Und zum Abschluss gibt es etwas Süßes. Neben allerhand anderer Gerichte gibt es außerdem immer ein Menü aus einer spezifischen Region. In dieser Saison ist Baden dran. Küchenchef Kolin Krüger-Heyden und sein Team kochen in diesem Menü einen Auszug aus den regionalen und saisonalen Spezialitäten dieser Weinregion: Flädlesuppe als Vorspeise, einen Zwiebelrostbraten vom Kalbsrücken als Hauptgang und als Dessert gebrannte Schokoladencreme.
Vor dem Essen lassen wir es prickeln mit einem Crémant vom Weingut Jülg. Die Rebsorten Chardonnay und Weißburgunder, die in diesem Schaumwein verwendet werden, wachsen übrigens auf sandigem Kiesboden in der Pfalz. Das schmecken wir glücklicherweise nicht raus, sondern stattdessen die fruchtige, saftige Süße mit Stachelbeer- und Apfelaromen.
Unser Tisch wird reich gedeckt: neben dem Badischen Menü probieren wir uns einmal nach Gusto durch die Karte. Das Wort Hausmannskost erinnert häufig an plumpe Küche – das Essen das wir an diesem Abend zu uns nehmen, ist alles anderes als das. Die Gerichte sind sehr raffiniert, fein und interessant kombiniert, so finden sich beispielsweise zu meiner Vorspeise, einem Zwiebelkuchen mit Ziegenkäse, auch Brombeeren auf dem Teller, was dem Ganzen eine erweiterte Geschmacksdimension gibt und herrlich zusammenpasst.
Der Hauptgang, Semmelknödel mit Sommertrüffeln, erinnern mich an meinen letzten Österreichurlaub. Der Geschmack der salzigen Brotkrumen und die erdigen Trüffelnoten, zusammen mit den würzigen Austernpilzen sind der Inbegriff von herzhaftem Essen und unfassbar lecker. Dazu trinken wir einen kraftvollen Grauburgunder von Weingut Stefan Meyer aus der Pfalz. Zum Dessert kommt ein Aprikosenkuchen in Gesellschaft eines Aprikosensorbets und einer Karamellsoße daher – köstlich! Zum flüssigen Finale serviert uns unser Kellner noch einen Geheimtipp: einen Franzbrötchenlikör „Fränzchen“ von Drilling. Und spätestens hier kommt bei Hambugerinnen wie mir das Gefühl auf, zuhause zu sein ...