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Kreuz+Kümmel Restaurant mit indisch inspirierter Küche

Mittwoch, 25. Dezember 2019
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Karte

Öffnungszeiten

Dieses Restaurant ist dauerhaft geschlossen.

Adresse

Kreuz + Kümmel
Auguststraße 82
10117 Berlin-Mitte
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Kontakt


+49 30 308 867 15

Chaitanya Singh hat den kulinarischen Schalk im Nacken. Currywurst und Maultaschen – für ihn, ganz klar, indisches Streetfood. Davon wusste er in seinem Kreuz + Kümmel in Prenzlauer Berg auch seine Gäste zu überzeugen. Doch eine Restaurantküche im Keller behagte ihm auf Dauer nicht. Er ist umgezogen. Neuer, schöner und weiterhin mit Wurst & Täschle.

Das Kreuz + Kümmel ist nun in großen, einladenden Räumlichkeiten der Stadtmission in der Auguststraße in Mitte beheimatet. Steinfußboden, graue und petrolfarbene samtige Sesselstühle, petrolfarbene Wände, hängende Grünpflanzen und als Highlight ein offener, knisternder Kamin.

Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass Singh auch beim Interieur Schabernack treibt. Mächtig puristisch für einen Inder mag man denken. Bis einem die Säulen ins Auge stechen. Bollywood-Bemalung, Vorurteile erfüllt. Und das bringt Chaitanya Singh in seiner lässigen Denimschürze zum Lachen.

Von wegen Taj Mahal. Das Rote Rathaus und der Berliner Dom prangen auf dem Rund. Für die Sinnestäuschung sorgen indische Attribute wie Elefanten, Tuk Tuks, Schlangen in Körben und Pfauen, die als weiße Umrisse auf die Berliner Sehenswürdigkeiten gezeichnet wurden.

Restaurant Kreuz + Kümmel in Mitte © The Dude for Food-9
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Restaurant Kreuz + Kümmel in Mitte © The Dude for Food

In Indien würde die erste vormittägliche Cricketpause für einen Drink genutzt, leitet der seit achteinhalb Jahren in Berlin lebende und mit einer Deutschen verheiratete Gastronom aus Kalkutta den Abend ein. Daher solle man sein indisches Gastmahl im Kreuz + Kümmel stilvoll mit einem Aperitif wie einem Masala Smash mit Gin und Kreuzkümmel oder einem Flama d’Or Cava, einem wunderbaren Brut Natur aus Katalonien, beginnen.

Dem Vorspiel im Glas folgt ein Knabberspaß, der zur Annahme verleitet, Popcorn sei eine indische Erfindung. Phool Makhana Popcorn sind gepuffte Lotus-Samen, die mit Ghee und Gewürzen geröstet wurden. Fingerfood Zigarrenbörek – wer denkt an die türkische Küche, wenn Singh mit frittiertem Yufka-Teig mit Rinderhack einen Einblick in die Gewürzwelten seiner Heimat gibt und mit einem Tamarinden-Chutney einen süßen Kontrapunkt setzt?

Beim holländischen Klassiker Kibbeling ummantelt eine dünne Panade die frittierten Kabeljaustücke. Dazu gibt es Braunen Senf, der trägt auch den Beinamen Indischer Senf. In dem schmucken indischen Restaurant unweit des Tanzlokals Clärchens Ballhaus und dem zeitgenössischen Kunstort KW Institute für Contemporary Art ist der selbstredend hausgemacht, wie jedes essbare Detail in der Kreuz + Kümmel-Küche.

Der Restaurantname ist ein Synonym für die Liebe zu den großartigen intensiven Gewürzen der indischen Küche und des gekonnt verspielten Umgangs damit. Beste Beispiele dafür sind die Currywurst aus Thüringer Duroc-Schwein, die vom Chef persönlich "gewurstet" und mit angeröstetem Masala-Brioche indisch imbissmäßig serviert werden.

Die aus Schwaben entführten Maultaschen begegnen Indien mit einer Tandoori marinierten Hühnchenfüllung, die in Kombination mit Ricotta di Bufala noch einen Abstecher nach Italien macht. Weil die indische Küche eine vornehmlich vegetarische ist, gibt es den gefüllten Nudelteig auch als Paneer Tikka Maultaschen. Rundum passend aus der feinsinnigen, europäisch aufgestellten Weinkarte zur Kreuz + Kümmel-Küche ist der Fuente Milano, ein feinherber Verdejo.

Rippchen, ein amerikanisches Kulturgut? Auch da irrt man sich gewaltig. Die stattlichen Rippen vom S-Black Angus-Rind werden zwölf Stunden mit getrockneten Aprikosen gegart und fallen butterweich auf Alu-Posto, einen typisch indischen Mohn-Kartoffelstampf und Bohnen Foogath, die mit schwarzem Senf, Curryblättern und Kokosraspeln exotischer kaum sein könnten.

Fast das einzige landestypische Gericht, bei dem Singh den Spieß im Kreuz + Kümmel nicht umdreht und zeigt, dass Soulfood aller Herren Länder indisch kann, sind Chicken Tikken Masala und das vegetarische Paneer Tikka Masala. Sie bleiben Stellvertreter Indiens. Ganz lassen mag es Singh aber nicht. Hierbei hüpft ihm der Food-Schalk im Nacken in Form von Mozzarella-ähnlichen Stacciatella-Käse vom Wasserbüffel auf den Teller.

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