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Azzam Kulinarischer Ausflug in den Orient

Dienstag, 12. November 2019
Karte

Öffnungszeiten

Täglich 8-24 Uhr

Adresse

Azzam
Sonnenallee 54
12045 Berlin-Neukölln
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Man sollte schon wissen, was man mag im quirligen libanesischen Restaurant Azzam, denn die Gerichte werden zwar mit Foto und in deutscher und arabischer Schrift angeboten, eine Beschreibung dazu gibt es jedoch nicht. Wir probieren "Fatteh" – Kichererbsen mit Joghurt und gerösteten Cashewkernen, stellt sich heraus. Deutlich gewürzt mit Zimt und zum Reinlegen.

Und weil ein libanesisches Essen ohne Hummus nicht vollständig ist, bestellen wir natürlich auch hiervon eine Portion. Hummus ist ein Muß aus Kichererbsen. Soweit zur allgemeinen Definition. Aber das erfasst nicht im Entferntesten den kulturellen Wert dieser Leibspeise des Vorderen Orients.

Zu jeder Tageszeit kommt sie auf den Tisch. Es ist das, worauf sich alle Menschen in der krisengebeutelten Region einigen können. Der Libanon und Isreal befinden sich in einem (friedlichen!) kulinarischen Wettstreit um die größte Portion Hummus der Welt.

Auch in Berlin erlebt das sämige Kichererbsenmuß einen wahren Hype. Insbesondere in Neukölln ist es an jeder Ecke zu haben und geliebt - von allen gleichermaßen. Und dementsprechend vielfältig ist auch das Publikum hier im Azzam auf der Sonnenallee.

Während wir auf unser Essen warten, sehe ich dabei zu, wie es in der trubeligen Küche hinterm Verkaufstresen zubereitet wird. Die Kichererbsen sind selbst gekocht, die Zutaten frisch, die Verkäufer scherzen miteinander. Man versteht kein Wort, wenn sie miteinander lachen, jeder Handgriff der Köche sitzt.

Als unser Essen kommt und ich mich bedanke, kommt ein fröhliches "Bitte schön, Habibi" zurück. Die Stimmung drinnen ist gut, draußen ist die trubelige Sonnenallee. Ach, Neukölln. – Wir sind im Hummus-Himmel und auch unsere anderen Speisen sind köstlich.

Mit der Menge unserer Bestellung könnten wir den halben Laden verköstigen. Die Portionen sind groß, die Preise nicht, was der Qualität aber keinerlei Abbruch tut. Alles wird mit reichlich Brot und eingelegtem Gemüse serviert. Dazu trinken wir einen schwarzen Tee – den gibt's aufs Haus, wie es sich gehört.

Die libanesische Hausmannskost schmeckt einfach und raffiniert zugleich, sie macht satt und zufrieden. Handwerklich gut gemacht, echt, authentisch – hier an der Sonnenallee gibt es wahres Soulfood, auch wenn man nicht aus Beirut kommt.

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