Terese Alpenaroma in Prenzlauer Berg

Es gibt Orte, die leise überzeugen. Keine große Geste, kein kalkulierter Hype – nur sorgfältig ausgewählte Produkte, eine klare Haltung und ein Raum, der sich anfühlt wie ein kleines Stück woanders. Terese in der Rhinower Straße ist genauso ein Ort. Hier gibt es nicht einfach nur Feinkost, sondern die alpine Welt mit all ihren kulinarischen Reichtümern, ihren Kontrasten aus Deftigkeit und Finesse, aus Einfachheit und Sorgfalt.

Die Regale sind liebevoll bestückt mit Produkten aus kleinen Manufakturen, die eines eint: Authentizität. Hier gibt es würzigen Bergkäse aus dem Emmental, französischen Ziegenkäse mit feiner Rinde, Südtiroler Speck, Kaminwurzen, sauerteigfrisches Brot. Zur kalten Jahreszeit dampft Raclettekäse auf Roggensemmeln oder ganzjährig warmer Leberkäs zwischen zwei Brötchenhälften mit Kren und Gurke. Alles wirkt beiläufig, nichts inszeniert.

Dazu gibt es Naturweine aus Italien, Frankreich und Österreich, zurückhaltend etikettiert, dafür umso eindrucksvoller im Geschmack. Weine, die Geschichten erzählen von steilen Lagen, kargen Böden und Winzern, die nicht für den Markt, sondern für den Moment produzieren. Und dann diese Madeleines: buttrig, weich, mit goldener Kruste – sie liegen wie zufällig auf einem Teller an der Kasse, doch man nimmt sie natürlich mit und denkt noch Stunden später daran.

Terese ist einer dieser Orte, an denen man sich nicht nur gut versorgt, sondern auf besondere Weise gemeint fühlt. Man kommt für eine Kleinigkeit – und bleibt für das Gefühl, für einen Moment in die Berge entführt worden zu sein.

Constanze Hallensleben

Chefredakteurin & Gründerin