The G&T Bar 100 Sorten Gin vereint in einer Bar

Dienstag Abend halb neun. Die Hitze des Tages hängt in der Friedrichstraße und scheint nicht verschwinden zu wollen. Wirklich gar nichts spricht am heutigen Tag für den Besuch der G&T Bar. Weder die Lage mitten im Touristen Hot Spot, noch der Wochentag und erst recht nicht die Temperaturen. Und dennoch halte ich meine Verabredung, treffe mich am lange vereinbarten Ort mit einer meiner liebsten Freundinnen und es kommt alles ganz anders...

Wie sich heraus stellt, liegt die Bar weit hinten in einem Hinterhof und bleibt von Touristen weitgehend unentdeckt. Die Hitze entlädt sich kurze Zeit später in einem unglaublichen Gewitter und die Nacht wird angenehm frisch. Sogar der Wochentag erweist sich als ideal, weil die Barkeeperin ausreichend Zeit hat, uns all die vielen Fragen zu unseren Drinks und den Gin im Allgemeinen zu beantworten.

In einer Bar die sich Gin & Tonic nennt habe ich natürlich mit einer großen Auswahl an Gin gerechnet, das es aber über 100 Sorten sein würden damit hatte ich nicht gerechnet. Seit Jahren hatte meine Freundin in unzähligen Bars nach Lavendel Gin gefragt und nie welchen bekommen. Hier gibt es ihn. Berkeley Square heißt er und bringt sie, gemixt mit einem milden Fever-Tree Tonic, ins Schwärmen.

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Ich entscheide mich für eine Spezialität des Hauses, bei der ein Tanqueray 10 mit einer hauseigenen Tee-Mischung namens ‚Ivan’ vor den Augen des Gastes aromatisiert und anschließend mit Thomas Henry Soda aufgefüllt wird. Ich behaupte eine nicht ganz unerfahrene Gin-Trinkerin zu sein, aber dieser Drink haut mich in doppelter Hinsicht um. Zum einen weil er wirklich stark ist und zum anderen, weil ich wirklich noch niemals einen besseren Cocktail ohne Zucker, Sirup oder Fruchtsaft getrunken habe.

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Und während meine Freundin im zweiten Durchgang einen fantastischen ‚Gin Mare’ mit Fever-Tree Tonic genießt, bleibe ich bei meinem neuen Lieblings-Drink und bereue keinen Moment, dass ich trotz der gigantischen Auswahl an Gins nicht etwas Neues ausprobiert habe. Wir schwärmen vom Interieur, reden von alten Zeiten und bekommen kaum mit wie vor der Tür die Welt untergeht.

Stunden später verlassen wir beseelt das G&T. Die Straßen funkeln vom vorüber gezogenen Unwetter. Die Luft ist rein gewaschen und Berlin zeigt eines seiner aufregendsten Gesichter. Was für eine Nacht! Was für eine Bar!

Constanze Hallensleben

Gründerin & Chefredakteurin