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Surrealismus und Magie Ausstellung im Barberini

Mittwoch, 09. November 2022
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag: 10.00 - 19.00 Uhr

Dienstag: Geschlossen

Adresse

Museum Barberini
Humboldtstraße 5-6
14467 Potsdam
.Anfahrt planen

Kontakt

...
+49 331 236 014 499
.www.museum-barberini.de

Eigentlich sollte diese Kolumne schon letzte Woche erscheinen; mit zwei Ausstellungen im Museum der Fotografie und ganz bewusst ohne den Vorfall im Museum Barberini zu thematisieren bei dem Claude Monets Gemälde Getreideschober von zwei Aktivist*innen der Letzten Generation mit Kartoffelbrei beworfen wurde.

Aber dann kam das Leben dazwischen, bzw. der Tod einer Radfahrerin, die (wieder einmal auf der Bundesallee) von einem Betonmischer erfasst wurde.

Seitdem kann man ein Klima-Aktivist*innen-Bashing erleben, das in seiner Form fast schon absurd ist. Dass eine bessere Verkehrspolitik für Radfahrer*innen, sowie ein härteres Vorgehen gegen Falschparker*innen auf Radwegen diesen Unfall hätte verhindern können, sowie der interne Vermerk der Berliner Feuerwehr, dass die Klima-Blockade keinen Einfluss auf die Notfallversorgung der Radfahrerin gehabt hat, gehen in Relation unter.

Der hochdramatische Grund der Straßenblockaden ist verbunden mit der derzeit in Ägypten stattfindenden COP27 , bei der es schon im Vorfeld wenig Hoffnung gab. Am Ende werden wieder „Papiere mit wenig Substanz als großer Fortschritt gefeiert“ ließ Mojib Latif, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, resigniert verlauten. Denn die bislang vorgelegten Klimaschutzpläne der teilnehmenden Staaten sehen sogar weiter anwachsende Emissionen vor.

Leonor_Fini_Ends_of_the_Earth

Um beim Thema zu bleiben, aber auch endlich bei der Kunst anzukommen, möchte ich kurz auf das offizielle Statement des Museum Barberini zum anfangs erwähnten Vorfall eingehen, denn dieses ging mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Da war zu lesen, dass man zwar Verständnis hätte für das drängende „Anliegen“ der Aktivist*innen, man aber von dem Mittel des Protestes erschüttert sei und die Besucher*innen durch die vielen Landschaftsgemälde in der Sammlung ihre Beziehung zur Umwelt reflektieren und hinterfragen könnten…  

Ein wunderbarer Anreiz wieder einmal die zeitlose Sammlung von insgesamt 107 Landschaftsbildern der Hasso-Plattner-Sammlung im Barberini zu besuchen, dabei vielleicht sogar die abgebildete Flora ganz bewusst mit den Augen der Künstler*innen wahrzunehmen, sich in die Stimmung hineinzufühlen und schlussendlich die Natur als unendliche Inspiration im Laufe aller Epochen zu erkennen. Auch wenn die dargestellten Landschaften in der Vergangenheit liegen und nicht mehr der heutigen harschen Realität entsprechen. 

Die in diesem Beitrag gezeigten Arbeiten von Leonor Fini „The End of the World“ oder „Tomorrow is Never“ von Kay Sage, beide aus der aktuellen und fantastischen Ausstellung „Surrealismus und Magie. Verzauberte Moderne“, laden ebenfalls zur Reflektion ein – auch wenn es eher eine düstere ist, wie z. B. um die Zukunft unseres blauen Planeten. Es wäre schön, wenn der oder die ein oder andere Besucher*in danach tatsächlich weiter zu den Impressionist*innen wandert und die gezeigten Landschaften neu wertschätzt in ihrer vergangenen Idylle.

Viel wahrscheinlicher ist es aber leider, dass alles so weitergeht, bis es eben nicht mehr so weitergeht. Der Kartoffelbreivorfall und Monets – ohne Zweifel bezaubernde Heuschober – werden dann keine Rolle mehr spielen...

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