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Aktuelle Ausstellungen Kunst in Berliner Museen

Mittwoch, 27. August 2025
Irma Stern ©Graham's Fine Art 1

In Berliner Museen für Kunst gibt es, neben zahllosen sehenswerten Dauerausstellungen, immer wieder auch spannende temporäre Ausstellungen, die sich nicht selten zu wahren Publikumsmagneten entwickeln. Ganz gleich ob klassische Moderne, zeitgenössische Kunst oder Antike: die Auswahl ist grenzenlos. Um Sie in diesem Bereich auf dem Laufenden zu halten, stellen wir Ihnen hier regelmäßig die schönsten Ausstellungen mit Malerei, Skulptur, Fotografie und Contemporary Art vor. 

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Museum Barberini Potsdam-1

Pissarro Im Museum Barberini

Feierabendstau in Paris, die Kutschen stecken fest! Die Boulevardszenerie aus dem Jahr 1897 zeigt nur eine von vielen Themenwelten, denen sich der impressionistische Maler Camille Pissarro gewidmet hat. Neben Landschaften, Gärten und Porträts wusste Pissarro „den kleinen Dingen Schönheit abzugewinnen“, wie die Kuratorin der Ausstellung im Museum Barberini weiß. So können Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sich in die Bildwelten französischer Gärten begeben, Bäuerinnen bei der Ernte begleiten oder sich unter die Menschenströme der Pariser Bevölkerung mischen. Bis Ende September lohnt sich ein Ausflug nach Potsdam, denn mit über 100 Leihgaben aus 50 Ländern, darunter Werke aus Chicago, Los Angeles, New York, Amsterdam und Paris, bietet die Ausstellung einen Überblick über das gesamte Schaffen Camille Pissarros. Ein Muss für Impressionismus-Fans.

Museum Barberini | 
Humboldtstraße 5-6 | 14467 PotsdamMit offenem Blick. Der Impressionist Pissarro
14. Juni bis 28. September 2025 | Montag bis Samstag 9-17 Uhr

Brücke Museum Ausstellungsansicht 1

Irma Stern im Brücke Museum

In Südafrika gefeiert, in Deutschland kaum bekannt. Der deutsch-südafrikanischen Künstlerin Irma Stern wird erstmalig in ihrer Heimat Berlin ein umfassender Einblick in ihr Werk gegeben. Die Künstlerin, die eng mit dem Brücke-Künstler Max Pechstein befreundet war, bewegte sie sich während ihres Studiums zwischen Weimar und Berlin und reiste allein durch Südafrika, Dakar, Sansibar und den Kongo. Das Werk Irma Sterns ist voller Ambivalenzen: Zum einen war sie als Jüdin verfolgt, als „entartet“ diffamiert und musste sich als Frau in einer männerdominierten Welt durchsetzen. Zum anderen profitierte sie als weiße Künstlerin von den rassistischen Strukturen und konnte sich als „Kennerin“ Schwarzer Kulturen inszenieren. Dieses Spannungsverhältnis setzt das Brücke-Museum mit rund 40 Leihgaben in Verbindung mit zeitgenössischen Positionen. Wer die warmen Septembertage für einen schönen Museumstag nutzen möchten, dem sei ein Besuch im Brücke-Museum nahegelegt. Wunderbar abrunden lässt sich dieser bei Kaffee und Kuchen im grünen Skulpturengarten des Museumscafés.

Brücke Museum | 
Bussardsteig 9 | 14195 Berlin-DahlemIrma Stern. Eine Künstlerin der Moderne zwischen Berlin und Kapstadt
13. Juli bis 2. November 2025 | Mittwoch bis Montag 11–17 Uhr

Jüdisches Museum Berlin, © Yves Sucksdorff

Jüdische Designerinnen im Jüdischen Museum

Höchstwahrscheinlich sind Ihnen die Namen von Marianne Heymann, Emmy Roth, Annie Rosenblüth oder Else Oppler-Legband bisher unbekannt, ebenso wie die weiteren Namen der insgesamt 61 vertretenen jüdischen Designerinnen der Moderne. Umso schöner, sie jetzt alle kennenlernen zu dürfen! Erstmalig würdigt das Jüdische Museum Berlin ihr Schaffen und zeigt in einer umfangreichen Ausstellung zahlreiche vergessene Biografien. Die Werke der Kunsthandwerkerinnen reichen von Keramik zu Goldschmiedekunst über textile Arbeiten bis hin zu Modedesign, Illustration und Grafik. Den individuellen Biografien der Design-Pionierinnen wird in der Ausstellung ebenso nachgegangen, wie den gesellschaftlich-historischen Entwicklungen, die vom Wirtschaftsboom bis hin zur Zäsur durch die Nationalsozialisten reichen. Um dem Vergessen dieser Frauen entgegenzuwirken und ihr Werk und Schaffen zu würdigen, lohnt sich ein Besuch im Jüdischen Museum.

Jüdisches Museum | 
Lindenstraße 9-14 | 10969 Berlin-KreuzbergWiderstände. Jüdische Designerinnen der Moderne
11. Juli bis 23. November 2025 | Täglich 10-18 Uhr

Marta Astfalck-Vietz in der Berlinische Galerie-1

Marta Astfalck-Vietz in der Berlinischen Galerie

Was heute auf auf Instagram oder TikTok selbstverständlich erscheint, legte Marta Astfalck-Vietz bereits in den 1920er Jahren an den Tag: Selbstinszenierung. Dass die Avantgarde-Fotografin dabei aber ohne Photoshop oder KI auskam, zeigt sich in den beeindruckenden Fotografien der Künstlerin, die mit 26 Jahren ihr Fotoatelier auf dem Berliner Kurfürstendamm eröffnete. Eingewickelt in feinste Seidenstoffe, schillernde Pailletten und von einer Perücke gekrönt, tänzelt die junge Frau in der Ausstellung durch die sepiafarbenen Bildlandschaften. Hierbei experimentierte Astfalck-Vietz neben Textilien auch mit fotografischen Techniken, wie der Mehrfachbelichtung und Bildtexturen. Der Einschnitt durch den Nationalsozialismus setzte dem fotografischen Schaffen der Künstlerin ein Ende, da sie sich den Ideologien nicht unterwerfen wollte. Ab 1936 widmete sie sich daher Pflanzenaquarellen.

Bis Ende August wird zudem das 50-jährige Bestehen der Berliner Galerie gefeiert!

Berlinische Galerie | 
Alte Jakobstraße 124-128 | 10969 Berlin -KreuzbergMarta Astfalck-Vietz | 13. Juni bis 13. Oktober 2025
Mittwoch bis Montag 10-18 Uhr

Berliner Höfe im Museum Ephraim Palais

Berliner Höfe im Museum Ephraim Palais

Wohl jeder, der in einer Mietswohnung lebt hat einen. Man bringt den Müll raus, trifft den Nachbarn und früher klopfte man dort die Teppiche. Er hört die Lästereien der Nachbarschaft und sieht die schlechte Mülltrennung der Bewohnerinnen und Bewohner: der Hinterhof. Die Ausstellung im Ephraim-Palais in Mitte erzählt die vielfältigen Geschichten der Berliner Hinterhöfe, vom 19. Jahrhundert bis heute, vom Atelierhof bis zum Schulhof. Neben Grafiken und Fotografien, darunter Werke von Hans Balluschek und Heinrich Zille, werden auch Bild- und Tonarbeiten gezeigt, die eigens für die Ausstellung angefertigt wurden. Und auch man selbst kann sich an der Ausstellung beteiligen: Noch bis zum 18. September sind Fotobegeisterte eingeladen, die ganz eigenen Perspektiven auf die Berliner Hinterhöfe aufzunehmen und dem Museum einzusenden, die dann online, und mit etwas Glück sogar in der Sonderausstellung gezeigt werden. So kann man sich neben den vielen Geschichten der Berliner Hinterhöfe auch mit dem eigenen Hof auseinandersetzen und sich vielleicht fragen, wer wohl dort einst die Teppiche geklopft hat?

Museum Ephraim Palais  | 
Poststraße 16 | 10178 Berlin-MitteBerliner Höfe | 18. Juli 2025 bis 18. Januar 2026
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

Lovis Corinth Landschaft © Jörg P. Anders

Im Visier! in der Alten Nationalgalerie

Verschollen, beschlagnahmt, verkauft, wiedergefunden, zurückgegeben, getauscht, zerstört: Die Kunstpolitik während des Nationalsozialismus führte zu einer schicksalhaften Geschichte von zahlreichen Kunst- und Kulturgütern. Deutsche Museen wurden beraubt, Werke zerstört oder beschädigt, andere zu „Schleuderpreisen“ verkauft. Auch der deutsche impressionistische Künstler Lovis Corinth (1858–1925), zählte zu den Künstlerinnen und Künstlern, dessen Kunstwerke vor und während des Zweiten Weltkriegs dem nationalsozialistischen Regime ausgesetzt waren. In der Alten Nationalgalerie wird nun das Schicksal von 20 Werken von Lovis Corinth und Charlotte Berend-Corinth vorgestellt. Im Fokus steht die Provenienz, bzw. die Herkunftsgeschichte der Gemälde und wie diese ihren Weg in die Sammlung fanden. Welche Werke verschwanden? Und welche Werke sind wieder entdeckt worden? Bis zum 2. November kann man sich noch auf Spurensuche begeben.

Alte Nationalgalerie  | 
Bodestraße 1-3 | 10178 Berlin-MitteIm Visier! | 18. Juli bis 02. November 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

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Klára Hosnedlová im Hamburger Bahnhof

Die monumentale Eingangshalle des Hamburger Bahnhofs ist prädestiniert für große, raumgreifende Installationen. Auch im leeren Zustand erzeugt die ehemalige Bahnhofshalle ein eindrückliches Gefühl und es ist keine einfache Aufgabe, diesen Raum zu füllen. Die Künstlerin Klára Hosnedlová wagt dies mit einer Landschaft, die Besucher:innen in eine futuristische Welt entführt. Neun Meter hohe Textilreliefs, Glas, Sandstein und bestickter Flachs verweben sich zu einer surrealen Vision zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (The Last of Us lässt grüßen). Visuell basiert das Werk auf Performances der Künstlerin, aber auch auf Architektur, Filmen und Romanen aus ihrer tschechischen Heimat. Betonplatten und Eisenwände erinnern an die sozialistische Ostblock-Architektur und nehmen gleichzeitig Bezug auf die historisch-geografische Lage des Hamburger Bahnhofs im ehemaligen Grenz-Niemandsland. Durch eine großzügige Förderung der CHANEL Commission bekam Hosnedlová ausreichend Mittel um die ikonischen Architektur des Hamburger Bahnhofs mit ihren 2.500 Quadratmetern in ihrer bis dato größten zusammenhängenden Arbeit zu bespielen.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-MoabitKlára Hosnedlová | 01. Mai bis 26. Oktober 2025
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr | Donnerstag 10-20 Uhr | Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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Dioskuren im Neuen Museum

Es ist ein mahnendes Jubiläum: Zum 80. Mal jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Tag der Befreiung ist auch Anlass, über die immense Zerstörung, die Krieg in Europa gebracht hat, nachzudenken. Und das schließt die Berliner Museen mit ein: Kunst und Kulturschätze aus der ganzen Welt gingen damals unwiederbringlich verloren. Dazu gehörten auch zwei überlebensgroße Plastiken der griechischen Zwillinge Kastor und Polydeukes in der Treppenhalle des Neuen Museums, das im Krieg schwer getroffen wurde. Nun, 80 Jahre später, widmet sich eine Ausstellung dem Mythos um die zwei Helden, die auch als Dioskuren bezeichnet werden, und für den Wandel zwischen ewigem Leben und Sterblichkeit stehen. Kernstück bildet das monumentale Bild Der geschenkte Tag des deutsch-britischen Künstlers Michael Müller, der in 24-Stunden-Echtzeit den immer wiederkehrenden Weg der Zwillinge zwischen Olymp und Hades nachgezeichnet hat. Es ist eine beeindruckende Schau, die dazu einlädt, der Museumsinsel in ihrem 200. Jubiläumsjahr mal wieder einen Besuch abzustatten.

Neues Museum | 
Bodestraße 1-3 | 10178 Berlin-Mitte12. April bis 23. November 2025
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

Foto: David von Becker

Geschichte(n) Tansanias im Humboldt Forum

Das heutige Tansania gehört zu den am längsten besiedelten Regionen der Welt. Durch seine strategisch günstige Lage war es schon früh ein Knotenpunkt von Handelswegen und wurde zu einem kulturellen und religiösen Melting Pot. Die Region rückte daher früh in den Fokus europäischer Kolonialmächte, darunter auch das Deutsche Reich, die Land und Menschen brutal ausbeuteten. Während der deutschen Kolonialzeit gelangten etwa 10.000 kulturelle Artefakte nach Deutschland, viele unter fragwürdigen Umständen und ohne ihre genaue Bedeutung zu verstehen. Die Menschen vor Ort wurden jedenfalls nicht gefragt. Eine Ausstellung im Humboldt Forum versucht nun genau das wiedergutzumachen: ein Deutsch-Tansanisches Kurator:innen-Team ließ die Tansanier am Entstehungsprozess dieser Schau teilhaben. Neben Objekten aus kolonialen Kontexten, zeigt sie auch aktuelle künstlerische Positionen des Landes. Die Message “alles ist mit allem verwoben” wird durch eine netzartige Ausstellungsarchitektur aus Teakholz und Bambus sinnlich in Szene gesetzt.

Humboldt Forum  | 
Schloßplatz | 10178 Berlin-Mitte29. November 2024 bis 24. November 2025
Montag 10-18.30 Uhr, Mittwoch-Sonntag 10.30-18.30 Uhr

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Hamburger Bahnhof

Im vergangenen Sommer bot der Hamburger Bahnhof mit seiner Reihe "Berlin Beats" und dem langen Open House Wochenende einen fulminanten Auftakt zur Neupräsentation seiner umfangreichen Sammlung Berliner Kunst seit den späten 1980ern Jahren bis in die Gegenwart. Die sich ständig in Wandlung befindliche Schau im Westflügel des Museums zeigt vertraute Hauptwerke neben bisher kaum gezeigten künstlerischen Positionen aus der Kunstmetropole Berlin. Über 60 gezeigte Künstler*innen decken ein weites Feld von Medien ab: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien und Videos machen diese Präsentation zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Mit der Ausstellung bleibt sich der im ehemaligen Grenz-Niemandsland gelegene Hamburger Bahnhof seiner Rolle als Brückenbauer treu: sei es zwischen Ost und West, Jung und Alt oder Kunst und Alltag.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-Moabit16. Juni 2023 bis auf Weiteres
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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Joseph Beuys im Hamburger Bahnhof

Beuys is back! In der frisch wiedereröffneten Kleihushalle gibt es nun eine gebündelte Dauerpräsentation der Werke Joseph Beuys aus der Sammlung der Nationalgalerie. Joseph Beuys, jener kontroverse Künster, der mit seinen sozial-utopischen Arbeiten und Performances gesellschaftliche Debatten anstieß, war und ist für immer mit dem Hamburger Bahnhof verbunden, wo Besucher*innen verstreute Großskulpturen wie „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ bestaunen konnten. Nun haben sie endlich zusammengefunden im Parcours der Kleihushalle. Begleitet und neu eingeordnet wird der Klassiker Beuys dabei stets von einer Reihe zeitgenössischer Positionen – beginnend mit der New Yorker Künstlerin Naama Tsabaar, deren interaktive Werke nun erstmals in einer größeren Einzelausstellung in Deutschland zu sehen sind. Bereits während des Eröffnungsabends wurden ihre Installationen fleißig vom Publikum bespielt. Das hätte sicherlich auch Beuys gefallen.

Hamburger Bahnhof  | 
Invalidenstraße 50 | 10557 Berlin-Moabit12. April 2024 bis auf Weiteres
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr | Donnerstag 10-20 Uhr | Samstag + Sonntag 11-18 Uhr

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