Besucht man dieser Tage den Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie, so kann man sich wortwörtlich in der Kunst verlieren. Zur jeder vollen Stunde tritt plötzlich dichter Wasserdampf aus dem Boden des Mies-van-der-Rohe-Gartens aus, der Architektur, Skulpturen und Besucher*innen in dichte Nebelschwaden hüllt. Dahinter steckt die japanische Künstlerin Fujiko Nakaya, die sich auf immersive, ortsspezifische Nebelskulpturen spezialisiert hat und damit weltweit berühmt wurde. Es ist ein ebenso simples wie eindrückliches Konzept – und das nicht nur als Vorlage für gute Instagram-Reels, sondern auch als Ort des meditativen Nachdenkens über die Grenzen von Bildhauerei, Form, Flüchtigkeit, Natur und Kultur. Nakayas Installation setzt auch die ikonische Architektur der Neuen Nationalgalerie ganz neu in Szene. Dabei ist ihr einzigartiges Konzept fast so alt wie die die Neue Nationalgalerie selbst, die 1968 ihre Tore öffnete – und damit nur zwei Jahre vor der Erschaffung der ersten Nebelskulptur der 92-jährigen Künstlerin.
Neue Nationalgalerie |
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Tiergarten . Fujiko Nakaya | 02. Mai bis 14. September 2025
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr | Donnerstag 10-20 Uhr | Samstag + Sonntag 11-18 Uhr