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Menü

Weinselig im Hoffgarten Von Reben, Stock und Terroir beim Winzerabend

Dienstag, 31. Mai 2022
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Donnerstag bis Montag: 17.00 - 23.00 Uhr

Adresse

Restaurant Hoffgarten
Schloßstraße 60
14059 Berlin-Charlottenburg
.Anfahrt planen

Kontakt

...
.www.hoffgarten.de
www.weingut-becker.com

Wer einmal ein Weingut besichtigt hat, der*die weiß, einen so richtigen Zugang zu Weinen und ihrem Terroir findet man erst beim Durchwandern der Reben. Wenn aber der Weinberg nicht nach Berlin kommen kann, dann zumindest die entsprechende Winzerin – dachte sich auch Christina Wemhoff und lud Sabrina Becker nebst Gästen zum Winzerabend ins Restaurant Hoffgarten in der Charlottenburger Schlossstraße.

Rheinhessen liegt zwischen Mainz, Bingen und Worms und ist das größte deutsche Weinanbaugebiet. Sabrina Beckers Gut in Spiesheim liegt mittendrin. Sie sind gut vernetzt, man kennt sich. „Das macht die Branche und gerade meine Generation auch aus, dass wir alle zusammen den Deutschen Wein nach vorne bringen wollen“ – das verbindet sie auch mit Christian Wemhoff, der im Hoffgarten gehobene Heimatküche und entsprechend feine Weine aus deutschen Landen serviert. An ausgewählten Abenden kann man die Winzerinnen und Winzer, die hinter dem Rebensaft stehen, so auch kennenlernen.

Sabrina Becker zeigt an diesem Abend vor allem einige Flaschen aus der Basis: „Wenn die Basis nicht stimmt, greift auch niemand zu einer höheren Kategorie.“ Das Menü, das zu den von ihr vorgestellten Weinen serviert wird, ist etwas schwerer, daher hat sie sich für Ortsweine entschieden, die etwas kräftiger ausgebaut sind.

Im charmanten Rheinhessisch erklärt Sabrina Becker geduldig, was es mit dem Begriff Ortswein auf sich hat, wie sich das Wetter der letzten Jahre auf die Lese, die Trauben und das Endprodukt auswirkt, sie klärt über Rheinhessen und den eigenen Familienbetrieb auf, gibt auch mal einen kleinen Schwank zum Besten.

„Wir arbeiten mit der Natur. Mein erster Jahrgang war 2017, wir hatten in diesem Jahr Spätfrost Ende April, haben nachts aufs Thermometer geschaut und es ging immer weiter runter. Um 12 Uhr sind wir rausgefahren und es war alles braun… Hast du dir ja einen Superjob ausgesucht!“ Allgemeine Heiterkeit füllt den kleinen Gastraum im Hoffgarten. Wenn man den Weinberg schon nicht selbst kennenlernen kann – solche Geschichten machen etwas mit der Art, wie man seinen Wein erfasst.

Zwei Weine werden je Gang kredenzt: Grauburgunder aus 2020 und Weißburgunder aus 2019. Besonders spannend sind beide Weine in Direktverkostung: komplett gleich ausgebaut – Ertragsreduziert, handgelesen, spontanvergoren auf wilden Hefen im Holzfass – allerdings mit unterschiedlichen Rebsorten aus unterschiedlichen Jahrgängen. Das zeigt auf hervorragende Weise, wie sich beides auswirkt. Das ist mehr als Dinner, hier lernt man richtig was.

Dazu mundet ein Schweinebauch in saftig-knuspriger Perfektion mit deftigem Sauerkraut und zeigt außerdem, was eine Weinbegleitung ausmachen kann: sie verändert die Wahrnehmung des Mahls in eine sehr schöne Richtung. Westphälische Heimatküche in schick. Ganz klassisch gibt es dann vorm Hauptgang eine kleine Erfrischung: Gurkensorbet mit Pinot Noir Winzersekt – prickelnd und anregend.

Im dritten Gang zeigt Becker mit einem Merlot und einem Spätburgunder aus 2018, was sie auf Seiten der Roten kann. Der warme, trockene Sommer ergab etwas fettere, beinah spanisch-italienische Weine – das gefällt uns außerordentlich gut, ebenso wie die geschmorte Rinderschaufel mit buttrigem Selleriepüree.

Ein buntes Finale bietet das Dessert: der Cuvee Rosé aus St. Laurent, Regent und einem Tick Dornfelder als Süßreserve aus 2021 erweist sich als fruchtig, frisch, spritzig. Die Siegerrebe Spätlese aus 2018 dagegen ist ein floraler Süßwein, der sich (beinah zu) wunderbar an Shortbread mit Erdbeeren schmiegt. Ein Glas, zwei Glas, drei Glas, vier…

Weinselig haben wir uns gen Ende des Abends in nicht nur ein gutes Tröpfchen vernarrt und dürfen die Winzerin noch mit unseren Fragen löchern. Sie verrät uns sogar ihren besten Trick gegen einen dicken Kopf am nächsten Tag (viel Wasser und Anithistaminika) – können wir gebrauchen.

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