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Dress to thrill und ab in die Museen!

Mittwoch, 19. Mai 2021
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www.smb.museum

Das gute gleich zuerst: ab diesem Freitag, dem 21.Mai 2021 ist ein Großteil der Berliner Museen wieder geöffnet. Unter anderen mit dabei sind auf der Museumsinsel die Alte Nationalgalerie, das Neue Museum, Pergamonmuseum, das Bode-Museum sowie die James-Simon-Galerie. Auch der Hamburger Bahnhof, das Museum Berggruen, die Sammlung Scharf-Gerstenberg, das Museum für Fotografie und das Museum Europäischer Kulturen können nun mit einem tagesaktuellen, negativen PCR- oder Schnelltestergebnis, einer FFP2-Gesichtsmaske sowie einem vorab online gebuchten Zeitfenster besucht werden. Der Ansturm wird zwar groß sein, aber das Zeitfenster-System garantiert einen stressfreien und vor allem sicheren Museumsbesuch ganz ohne Gedränge oder lange Warteschlangen.

Claudia Skoda, “Knitted Genius“ im Kulturforum

Auch am Kulturforum geht es wieder los und wir können uns keinen besseren Einstieg in das Berliner Kunst- und Kulturtreiben vorstellen, als die multimediale Sonderausstellung “Dressed to Thrill“ in der Kunstbibliothek. Denn was haben Martin Kippenberger, Luciano Castelli, Ulrike Ottinger, Tabea Blumenschein, Kraftwerk und Jim Rakete alles gemeinsam?

ohne Titel, Polaroid, ca. 1975,  Claudia Skoda
Martin Kippenberger, Ohne Titel  ca. 1976-77,  Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne
Rich Richter, Ohne Titel (Modenschau Pablo Picasso, fabrikneu), Silbergelatine-Vintageprint, 1977,  Rich Richter
Luciano Castelli, Ohne Titel Silbergelatine-Vintageprint, 1979,  VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Rich Richter, Ohne Titel (Modenschau Neues Spiel, fabrikneu), Silbergelatine-Vintageprint, 1976,  Rich Richter

Sie alle waren nicht nur Protagonist*innen der kreativen Undergroundszene im wilden WestBerlin der 70er und 80er Jahre, sondern auch Wegbegleiter*innen von Claudia Skoda, deren Design schon damals international als „Knitted Genius“ (Key, 1984) bezeichnet wurde und sie selbst als die „Queen of Texture“ (Paper, 1985). Ach ja, und für die Elle wurde sie neben Coco Chanel, Vivienne Westwood und Madonna als eine der Frauen genannt, deren Looks das 20. Jahrhundert geprägt haben. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Skoda, die bis heute mit Kreativen verschiedenster Disziplinen zusammenarbeitet, gilt als absolute Mode-Schlüsselfigur und Ikone der West-Berliner Underground Szene in einer Zeit deren experimentierfreudige Energie bis heute im wahrsten Sinne des Wortes legendär ist. Nun wird ihr gesamtes Schaffen in dieser ersten, ausführlichen ( es gibt sieben thematische Bereiche) Einzelschau gewürdigt and thrilling it is!

Skoda, deren Metier das (Maschinen-)Stricken war und bis heute ist, versammelte schon ab Mitte der 70er Jahre in ihrer Wohn- und Arbeitsgemeinschaft „fabrikneu“, einer Fabriketage in der Zossener Straße in Kreuzberg, die West-Berliner Bohème: Musiker*innen, Filmemacher*innen, Künstler*innen, Modemacher*innen. Sie arbeitete mit dem damals noch unbekannten Martin Kippenberger, veranstaltete mit Tabea Blumenschein und Jenny Capitain vor Ulrike Ottingers Kamera spontane Nachtsessions, in denen sie gemeinsam feminine Looks in Rollenspielen ausprobierten.

Mit Rosie Müller nahm sie 1981 die EP “I bin a Domina“ auf, welche zum Underground Hit mutierte, David Bowie, Malaria!, Tangerine Dream, die Neonbabies, Donna Summer, Cher, Tina Turner und Rufus Wainwright zähl(t)en zu Ihren Kund*innen. Ihre extravaganten Modeschauen waren oft multidisziplinäre Gesamtkunstwerke - absolut unüblich in der damaligen Modebranche.

Vor allem in ihrem immer eigenständigen Arbeitsansatz, gilt sie als Vorreiterin für moderne, selbstbestimmte Frauen. Wie vielseitig ihr Schaffen und wie einzigartig der West-Berliner Underground-Zeitgeist war, können nun alteingesessene Berliner*innen und solche, die es werden wollen, noch bis zum 18. Juli 2021 auf über 400 qm anhand von Mode, Fotografien, Plakaten, Filmen und Musik multimedial erleben. Da kiekste wa?

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