Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung am Bebelplatz
Bebelplatz 1
10117 Berlin-Mitte
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Berlin ist voll mit Denkmälern, Mahnmalen und Orten der Erinnerung und es ist nahezu unmöglich, sie alle zu kennen. Ein Denkmal, das mich stets aufs Neue ganz besonders berührt ist das "Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung" am Bebelplatz.
Am 10. Mai 1933 fand unter großem Gejohle zahlloser deutscher Studenten und Mitgliedern nationalsozialistischer Institutionen genau hier die Bücherverbrennung statt. Hier begann damals die Vernichtung unliebsamen Denkens, die bis 1945 jeden Winkel unserer Gesellschaft erfasste. Antinationalistisches, Jüdisches und Kommunistisches brannte lichterloh.
Betritt man den Platz heute, erinnert zunächst nichts mehr an dieses unglaubliche Geschehen. Das Mahnmal „Bibliothek“ des jüdischen Künstlers Micha Ullmann befindet sich seit 1994 nämlich unterirdisch auf der Mitte des Platzes, stört die Schönheit der historischen Architektur nicht und ist doch da. Ein nicht begehbarer vollständig weißer Raum, vor dessen Wänden leere Bücherregale stehen. Einzig eine Glasscheibe in der Decke des Raumes gibt den Blick frei vom Platz auf das gespenstische Szenario unterhalb des Pflasters.
Es ist beeindruckend, was der Anblick leerer Regale auslösen kann. Leblos, tot und traurig liegt der Raum da wie eine Gefängniszelle. Eine trostlose Zukunft hätte uns bevorgestanden, wenn all das freie Denken in der Literatur abhanden gekommen wäre. Auch bei Nacht ist das Licht stets angeschaltet und symbolisiert so die Unzerstörbarkeit des freien Denkens. Es lohnt sich den Blick in die Tiefe wirken zu lassen, bei Nacht noch mehr wie bei Tag. Ein wirklich außergewöhnliches Mahnmal und unbedingt einen Besuch wert!