Wertes Wissen
Die Berliner Kunstszene ist für Ihre Diversität und Vielfalt bekannt. Im Gegensatz zu großen institutionellen Ausstellungen gibt es neben Galerien und Projekträumen auch die derzeitig durch Corona noch stärker als üblich präsente Erschließung des urbanen Raums. Etwa das Kunstprojekt “Die Balkone“ im Prenzlauer Berg, eine Ausstellung die Fenster und Balkone mit zeitgenössischer Kunst bespielte.
Im Kunst- und Ausstellungsort Haunt, das in der Nähe des Kulturforums zu finden ist, widmet man sich im wahrsten Sinne des Wortes den mikroskopischen Strukturen vor der Tür, denn auf dem Hof des ehemaligen Geländes des Grünflächenamts ist neben dem Outdoor Skulpturengarten ziemlich viel geboten. Also rein naturtechnisch. Vor allem jetzt im Frühling: überall sattes Grün, zarte Sprossen, explosionsartig austreibende Bäume, blühende Sträucher – you name it!
Und so finden im fast 500 qm großen Hofbereich ab dem 19. Mai bis einschließlich 25. Juni 2021 die SEEDLINGS FOR SIBLINGS statt. Zwei Workshops, die nicht nur für Teilnehmende aus allen Bereichen und Altersgruppen offen sind, es sind auch keinerlei Vorkenntnisse erforderlich.
Dabei möchte man im Haunt mit Hilfe von Klang und Musik am Beispiel der Natur – in diesem Fall der Pflanzen, die den betonierten, kopfsteingepflasterten Hinterhof überwachsen haben – “das Thema des sozialen Hoffnungsschimmers aufgreifen.“ Mit einer mikrokosmischen Herangehensweise machen sich die Workshop Teilnehmer*innen dabei mit jedem Baum, Busch, Moos und Unkraut in diesem "versteckten" Garten des Überflusses vertraut.
Die Fülle der verschiedenen pflanzlichen Formen und Strukturen werden in ein visuelles und klangliches Inventar übersetzt. Dazu wird es jede Woche Performances und Gespräche geben, die den einzelnen Gewächsen gewidmet sind. Der bio-sonische Klangkunst Workshop (Anmeldung bis 19.5.2021 unter diesem Link) mit Roberta Busechian ist eine kollaborative, experimentelle Reise, bei der man mit Hilfe verschiedener Methoden nicht nur die Pflanzen und ihre Details untersucht, sondern auch die architektonische Umgebung. Und zwar mit Hilfe verschiedener Arten von Mikrofonen!
Beim von Judith Bernhardt und Jake Painter geleiteten Ukulele Workshop (Anmeldung auch bis 19.5.2021), wird gemeinsam mit den Teilnehmer*innen ein Repertoire erarbeitet, das sich auf die Pflanzen im Hof bezieht. Nebenbei lernt man wie man dieses lustige Instrument, also die Ukulele, spielt. Abschalten und im Hier und Jetzt ankommen ist hier garantiert und gewollt. Der Hof vom Haunt wird zum Mikrokosmos eingebettet im Makrokosmos der Stadt Berlin.
Jeder Workshop hat einen Zyklus von 1,5 Monaten und endet mit einer Aufführung. On top gibt es die zwei aktuellen Ausstellungen “Pleasure Drive” mit neuen Arbeiten der Künstlerinnen Alana Lake und Marianna Ignataki, sowie die Gruppenausstellung “Snitches Get Stitches” zu sehen!
