Auszeit
Als wir an der Westminster Bridge aus der Londoner Underground emporsteigen, macht die Stadt seinem Ruf der ewig verregneten Metropole alle Ehre. Es ist grau und regnerisch, doch dem überwältigenden Blick die Themse hinunter kann das Wetter nichts anhaben. Die filigrane Architektur von Westminster Palace und Big Ben, das gigantische Riesenrad "London Eye", die moderne Architektur vereint mit historischen Gebäuden, wie man sie nur in London findet: wir können uns nicht sattsehen.
Nur wenige Schritte über die Westminter Bridge sind es hinüber zum London Marriott Hotel County Hall, das mit seiner Fassade von 1922 nicht minder imposant direkt am Flussufer thront. Einst war hier die Stadtverwaltung untergebracht, bevor das Gebäude 1998 in ein Hotel umgewandelt wurde. Eine Vielzahl historischer Details verweisen auf die ursprüngliche Bestimmung und verleihen der Marriott-Dependance, die erst vor drei Jahren vollständig modernisiert wurde, ihren ganz besonderen Charme.
Die Gänge erscheinen endlos und hinter den zahllosen Türen verbergen sich ehemalige Büros, die heute als gediegene Konferenzräume fungieren, eine weitläufige Bibliothek mit Blick über die Themse, in der tagsüber die elegante Tea Time und am Abend das Dinner serviert werden oder die Leader’s Bar mit über einhundert Gin Sorten. Einen fantastischen Ausblick hat man auch aus dem Gillray’s Steakhouse & Bar, in dem am Morgen zunächst das Frühstück und später eine schmackhafte britische Küche mit Produkten aus der Region serviert wird.
Fleisch und Beilagen beglücken uns hier zum Lunch, während wir an den Nachbartischen auch edel aufbereitete Klassiker, wie Fish&Chips oder Sticky Toffee Pudding entdecken. Die Holzvertäfelungen bis unter die Decke geben dem Restaurant ein gediegenes Ambiente. Draußen regnet es und wir könnten im Grunde noch ewig auf das historische Panorama vis-à-vis hinüberblicken. Doch die unweit gelegene Tate Modern lockt mit ihren sagenhaften Ausstellungen und die Zimmer wollen wir nun auch endlich in Augenschein nehmen.
Diese erweisen sich für Londoner Verhältnisse als ungewöhnlich geräumig. Art-déco-Muster in den Teppichen und eigens angefertigte Lampen erinnern an die Zwanzigerjahre, in denen das Gebäude errichtet wurde, Eichenholz an die denkmalgeschützten Paneele in den Hauptkorridoren. Helle Töne bilden eine harmonische Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Ganz besonders schön sind die Bäder: weiße Metrofliesen, stilisierte Stadtpläne von London an den Wänden, sowie nostalgische, helle Waschtische und Armaturen.
Das wahre Highlight unserer "Balcony Suite" ist jedoch der Ausblick vom namensgebenden Balkon: Mehr London-Panorama geht nicht. Die Gondeln des "London Eye" sind zum Greifen nah und das riesenhafte Rad sorgt vor allem später am Abend, wenn alles hell erleuchtet ist, für spektakuläre Impressionen. Es hat aufgehört zu regnen und während die Sonne hinter den Houses of Parliament versinkt, nippen wir – möge das Klischee vollkommen sein – an einem Gin-Tonic und kommen aus der Begeisterung über den Ausblick gar nicht mehr heraus.
Das London Marriott Hotel County Hall ist ein Hotel in perfekter Lage mit allen Annehmlichkeiten. – Habe ich den mit 25 Metern längsten Hotelpool Londons und den gigantischen Fitnessbereich erwähnt? – Besonders gut gefallen haben uns das historische Flair, der unschlagbare Ausblick und der sehr freundliche Service. – A stay to remember!
