Termine nach Vereinbarung.
Runde Ringe
Thalkirchner Straße 14
80337 München-Isarvorstadt
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Satt- oder hellgelb, aus Rosé- oder Weißgold, Rotgold oder Platin – wie sieht er eigentlich aus, der perfekte Trauring? Vielleicht mit Steinen besetzt oder eher schlicht? Poliert, matt, eismatt oder mit Hammerschlag-Technik?
Das Vorhaben, mal eben beim Juwelier vorbeizuschauen, kann für einige zur Mammutaufgabe werden. Die Auswahl scheint riesig, die Varianten unzählbar. Und doch tut sich mancher schwer, den passenden Ring zu finden, der den Bund der Liebe symbolisieren soll.
Ach könnte man den Ehering doch selber schmieden! Hammer und Feile in die Hand nehmen, klopfen, schmirgeln, schweißen und nach und nach dem persönlichen Trau(m)ring seine Form geben. Für einen Tag zum Goldschmied werden – im Atelier Runde Ringe ist genau das möglich.
Seit Anfang des Jahres bieten Maria Haake und Michael Meinecke in ihrem Ladengeschäft mit Werkstatt Trauringkurse zum selber Schmieden und fertigen mit ihren Kunden Unikate fürs Leben.
Als ich das erste Mal am Schaufenster in der Thalkirchner Straße vorbeiradle, weiß ich: Das möchte ich mir unbedingt genauer ansehen. Und so betrete ich eines regnerischen Nachmittags vorfreudig das hübsche Ladenatelier von Runde Ringe in der Isarvorstadt.
In der nach hinten gelegenen Werkstatt feilt Michael gerade an einem Stück Edelmetall – die Vorbereitung für den nächsten Kurs. Das stetige Werkeln im Hintergrund, Geräusche von Metall und Werkzeugen und die sympathische Art der beiden Goldschmiede füllen die hellen Räume bis zur Decke mit einer Atmosphäre zum Wohlfühlen.
Außer Ringen gibt es hier von Ketten und Anhängern bis hin zu Armbändern und Ohrringen besondere Schmuckstücke zu bestaunen, die liebevoll im Schaufenster oder unter filigranen Glasglocken platziert sind. Auch individuelle Anfertigungen kann man bei den beiden Schmiedekünstlern in Auftrag geben.
"'Wir wollen keine Ringe von der Stange!' Den Satz hören wir im Beratungsgespräch häufig von unseren Kunden." Maria erzählt mir, dass es das Erlebnis mit dem Ring ist, der Herstellungsprozess und die Handarbeit, die das selbst geschmiedete Symbol für den Bund der Ehe zu etwas Einzigartigem machen.
Viele Kunden kommen als Paar und machen den Kurs gemeinsam. In einem persönlichen Gespräch informieren Maria und Michael zuerst über mögliche Formen und Materialien, beraten zu Oberflächengestaltung und Bearbeitungstechniken und lassen aus einer ausgesuchten, genau passenden Auswahl die Ringform aussuchen, die am Kurstermin erarbeitet werden soll.
Am liebsten möchte ich hierbleiben und mich an die Werkbank setzen. In meinem Kopf spielt sich die Szene schon im Detail ab. Ich höre das dumpfe Klopfen, wenn der Hammer auf das Gold trifft. Ich sehe glühendes Metall in der Flamme des Schweißgeräts und feinen Goldstaub, der beim Feilen durch die Luft wirbelt. Es muss ein wahnsinnig schönes Gefühl sein, diesen Ring fürs Leben selbst zu gestalten. So viel Herzblut und Handarbeit stecken darin. Und so viel Persönlichkeit.
Vorkenntnisse braucht man übrigens keine. Die Gravur und das Einfassen von Steinen übernehmen im Anschluss an den Kurs spezialisierte Werkstätten in München. "In dem Fall behalten wir die Ringe nach dem Kurs noch bei uns und schicken sie zum Graveur oder zum Einfassen.
Manche Kunden vermuten, dass wir dann nochmal selbst Hand anlegen und ihre Ringe perfektionieren.", lacht Maria. "Aber das tun wir natürlich nicht!" Denn die selbst geschmiedeten Ringe sind bereits perfekt. Perfekt rund und perfekt individuell. Und wenn keine Gravur oder Stein gewünscht sind, können die Kursteilnehmer ihren Ring sogar direkt mitnehmen.
Vorsichtshalber lasse ich mir noch das Gerät zeigen, mit dem die Ringe so makellos rund werden, doch eigentlich bin ich schon längst überzeugt. Von der Idee, von der Handwerkskunst der beiden Goldschmiede und von den Ringen sowieso.