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Herrscht 07769 von László Krasznahorkai

Montag, 20. Oktober 2025
Advertorial

Anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises findet am 10. Dezember 2025 in der Knesebeck Elf ein Abend für László Krasznahorkai mit dessen deutscher Stimme Heike Flemming statt.

Herrscht 07769
von László Krasznahorkai
Fischer Taschenbuch
16 €

Ein Buch in einem einzigen langen Block, ohne Umbrüche und Absätze, einfach nur immer weiter im Text, Zeile für Zeile, Seite für Seite? Und als wäre dieser Formwille nicht schon forciert genug, ist diese pausenlose Geschichte noch dazu in einem einzigen, nicht enden wollenden Satz erzählt! Ist das anstrengend oder macht das auch Spaß? Ist es die Pose eines Avantgardisten oder formvollendetes Spiel? "Herscht 07769" von László Krasznahorkai ist ein mitreißender Strudel von einem Buch, ein Vergnügen und sich Verlieren gleichzeitig, eine furchtbare Freude!

Bereits als dieses Buch 2021 in deutscher Übersetzung von Heike Flemming erschienen ist, war eingeweihten Lesern klar, dass es für ein solches Erzählen nur noch einen einzigen Preis zu erringen gäbe, den Nobelpreis für Literatur. Und in diesem Jahr wurde er nun - endlich - an László Krasznahorkai verliehen. (Nebenbei bemerkt gebührt ein kleiner Teil dieses Nobelpreises der Übersetzerin ins Deutsche, Heike Flemming, die für die Satzkaskaden von Krasznahorkai gekonnt eine deutsche Variante gefunden hat).

László Krasznahorkai

"Für sein unwiderstehliches und visionäres Œuvre, das inmitten apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt" begründet die Schwedische Akademie ihre Entscheidung.

Unwiderstehlich – das trifft auch auf das musikalische Rollen von Krasznahorkais Sprache zu. Wie die Musik von Johann Sebastian Bach so ist auch die Literatur von László Krasznahorkai ein rhythmisch-melodisches Schwingen, wo sich Ebenen überlagern, aufeinander beziehen und sich gegenseitig kommentieren.

Johann Sebastian Bach ist es auch, der für Krasznahorkais jüngsten Roman "Herscht 07769" ein Zentrum bildet, nicht nur dessen Musik, sondern auch dessen Lebensstationen geht Krasznahorkai in "Florian Herschts Bach-Roman" ab.

Die kleine Stadt Kana wäre ein vergessenes Nest irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts.

Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher…

Was weiterhin geschieht und wie es geschrieben ist, trifft ziemlich genau das, was man mit atemloser Ungläubigkeit zu lesen imstande ist. Das ist radikal und revolutionär, erzählt von furchterregenden politischen Verhältnissen und ist dennoch brüllend komisch. Als "unfassbaren Teufelstango" hat Clemens Meyer dieses Buch beschrieben, "du lachst und du staunst und du zitterst." Dem ist nichts hinzuzufügen.

Hinweis. Anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises findet am 10. Dezember 2025 in der Buchhandlung Knesebeck Elf ein Abend für László Krasznahorkai mit dessen deutscher Stimme Heike Flemming statt.

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