Botschaft Alpenländische Küche in Kopenhagen

In der Ryesgade, mitten in Østerbro, liegt mit der Botschaft ein Ort, der sich kaum in eine Schublade stecken lässt. Weder klassisches Restaurant noch reine Bar, sondern ein Zwischenraum – lebendig, sinnlich und bewusst gestaltet. Herzstück ist die offene Küche, um die sich alles dreht. Hier wird gekocht, angerichtet, serviert – ganz nah, ganz unmittelbar. Dahinter öffnet sich die Bar, warm wie ein Wohnzimmer, in dem man gern den Rest des Abends verbringt.

Die Küche der Botschaft schlägt eine Brücke zwischen Deutschland und Österreich, modern interpretiert und mit nordischem Understatement serviert. Klassiker wie Käsespätzle, Maultaschen oder Kaiserschmarrn erscheinen hier in neuem Gewand. Es ist eine Küche, die Tradition mit Neugier verbindet – frei von Pathos, aber voller Respekt.

Das Menü ist bewusst reduziert, saisonal geprägt und wechselt regelmäßig. Auf der Karte stehen etwa „Botschaft-Brot“ mit Aabybro-Butter, Austern mit Birnenketchup oder „Bone Marrow Hawaii“, bei dem Markknochen auf Ananas und Schinken trifft – ein Spiel aus Texturen und Erinnerungen. Die Zutaten stammen überwiegend aus der Region, doch die Aromen sind europäisch gedacht.

Die Atmosphäre ist das, was diesen Ort besonders macht: vorne hell und offen, hinten gedämpft und intim. Zwischen Restaurant und Bar fließt der Raum – ein Konzept, das zugleich Bewegung und Begegnung schafft. Alles wirkt wie selbstverständlich, aber nichts ist dem Zufall überlassen.

Das Restaurant Botschaft ist ein Ort, an dem Essen zum Dialog wird – zwischen Gästen, zwischen Kulturen, zwischen Alt und Neu. Basierend auf ehrlicher Handwerkskunst mit Haltung. Wer Kopenhagen besucht und Lust auf eine Küche hat, die vertraut schmeckt und doch neu erzählt wird, der wird es hier lieben – erst zum Dinner und dann auf ein Glas an der Bar. So geht Völkerverständigung!

Constanze Hallensleben

Chefredakteurin & Gründerin