Montag bis Samstag 18-23 Uhr
Sonntag 12-14.30 Uhr
und 18-21.30 Uhr
Kleines Jacob
Elbchaussee 401 - 403
22609 Hamburg-Blankenese
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Wenn ich den Begriff Weinwirtschaft höre, denke ich an ein gediegenes Lokal mit vielen Stammgästen, rustikal-gemütlich und irgendwie auch ein wenig verstaubt. Gemütlich ist es im Kleinen Jacob in der Elbchaussee tatsächlich, doch alles andere als verstaubt. Hier wird eine traditionelle Institution neu interpretiert.
Direkt gegenüber vom berühmten Hotel Louis C. Jacob steht das charmante Fachwerkhaus. Durch die kleinen Kassettenfenster scheint sanft das Kerzenlicht. Dunkle Holztische, deckenhohe Regale mit bereits geleerten Weinflachen, die an gemütliche Abende oder Feste erinnern und Bilder mit fröhlichen Karikaturen einiger Mitglieder der Jacobs-Familie zieren die sandfarbenen Wände.
Das Serviceteam ist jung, zuvorkommend und sehr humorvoll – hier macht es richtig Spaß, sein Abendmenü zusammenzustellen und sich für den passenden Wein ausgiebig beraten zu lassen. Das Konzept ist innovativ und überzeugend: Auf der Karte findet man nur deutschsprachige Weine. Vier verschiedene Weinanbaugebiete werden präsentiert, dazu die passende Speisen aus der jeweiligen Region. Alle drei Monate wird gewechselt. Das passiert nicht sang- und klanglos, hier wird die Umstellung der Speisekarte richtig gefeiert: mit einer Winzerparty, auf der sich die Weinbauern persönlich vorstellen.
Unsere Vorspeise lässt uns die Nähe zum Sterne-Restaurant gegenüber spüren: uns wird ein Neufelder Forellentartar mit Schmand und Kräutersalat serviert, der uns zum Schweigen und zum Schwelgen bringt. Meine Hauptspeise: rosa gebratener Rücken vom Eifelkalb mit Schwarzwurzeln im Speckmantel und Kartoffelkrapfen, absolut hinreißend! Dazu einen Bianco di Merlot „Chiar di Luna“ (zu Deutsch Mondscheinlicht) aus dem Tessin. Meine Begleitung wählt das Zanderfilet auf Blattspinat und Kartoffelstampf an Rieslingschaum und sagt, es schmeckt himmlisch. Dazu passend „Forster Ungeheuer“ Riesling aus der Pfalz, ungeheuer aromatisch!
Der abschließende Kaiserschmarrn passt zwar kaum noch, aber wir lassen trotzdem keinen Krümel übrig. Küchenchef André Franke interpretiert traditionelle Gerichte neu und verzaubert damit seine Gäste. Wir lernen spannende Weine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kennen, die zwar teilweise noch unbekannt aber absolut überzeugend sind. Auf jeden Fall werden wir an einem der kommenden Winzerparties teilnehmen und freuen uns auf viel Wissenswertes und Köstliches!