Dienstag bis Sonntag 10-19 Uhr
Café Brooks
Hasselbrookstraße 37
22089 Hamburg-Wandsbek
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Es ist endlich ein milder Tag im Mai und ich habe ich es mir auf der Terrasse, die auf dem breiten Bürgersteig aufgebaut ist, bequem gemacht. Ein sanfter Wind treibt ein paar Wölkchen durch den blauen Hamburger Himmel und lässt die Blätter der großen Linden, die die Straße säumen, tanzen.
Das Café Brooks im schönen Eilbek liegt in einem mehrgeschossigen Gründerzeithaus. Diese Häuser bestimmen neben den Nachkriegsbauten aus rotem Backstein das architektonische Bild des Straßenzuges. In den Hinterhöfen finden sich Werkstätten, Manufakturen und kleine Handwerksbetriebe.
Eilbek ist an dieser Stelle ein ausgesprochen unaufgeregter Stadtteil. Die Straße hier höchstens moderat befahren, die Passant*innen wirken entspannt. Eine Umgebung, die einlädt, sich zurückzulehnen und die Welt zu betrachten.
Eine große Tasse mit Hafermilchcafé steht vor mir und schmeckt köstlich. Den Kaffee bezieht das Brooks von Carroux Café, einer Rösterei, die seit 1998 in Hamburg existiert. Die Overnight Oates mit frischem Obst, gerösteten Nüssen, griechischem Joghurt und Fruchtmus schmecken nicht weniger gut. Bemerkenswert, das Preis-Qualitäts-Leistungsverhältnis.
Das Geschirr mit Goldrand mutet hübsch oldschool an und passt zum Mobiliar, welches aus ausgewählten, schön patinierten Elementen besteht. Hinter der großen Frontscheibe des Cafés sitzen drei junge Frauen am Tisch und spielen Memory. Dieses Bild passt zu dem, was mir Rebekka, die Mitbegründerin und Inhaberin des Brooks, beschreibt: Viele Gäste sind Stammgäste, viele aus der Nachbarschaft.
Das Café ist ein Ort, an dem man ungezwungen und entspannt guten Café, ein reichhaltiges Frühstück, ein Stück Kuchen oder ein Panino genießen kann Einen solchen Ort zu schaffen, das war die Intention der zehn Freund*innen die vor zehn Jahren das Brooks eröffneten. Ein Teil dieser zehn lebte im Stadtteil und es gab schlicht keinen Anlaufpunkt in der näheren Umgebung für Kaffeeliebhaber*innen und Freund*innen des gepflegten Brunchs.
Der ursprüngliche und einfache Plan war es laut Rebekka, einen Raum zu schaffen, in dem man sich treffen, guten Kaffee trinken und gute Croissants essen kann. Gesagt, umgesetzt. Die Idee wurde gemeinschaftlich realisiert und finanziert. Alles wurde mit eigenen Mitteln angeschafft, gebaut und eingerichtet. Im Laufe der Jahre stiegen neun der Mitgründer*innen aus dem Gastrogeschäft aus.
Und so betreibt Rebekka den Laden heute solo. Wobei die ehemaligen Weggefährt*innen gerne und häufig im Café Halt machen und sich temporär als Helfer*in oder Ratgeber*in in der einen oder anderen Funktion am weiteren Gelingen des Ladens beteiligen.
Über die Jahre ist das Café fest mit der Nachbarschaft und dem Stadtteil verwachsen. An den Wochenenden zieht der vegan-vegetarische Brunch Menschen von nah und fern nach Eilbek.
Vegane Speisen anzubieten, das war im Übrigen schon vor zehn Jahren ein Thema im Brooks. Die Karte ist kompakt, die Produkte werden möglichst regional und in Bioqualität bezogen. Eier und Mehl zum Beispiel kommen vom Casselnhof aus der Nordheide. Hergestellt wird alles in der kleinen Küche des Brooks – mit den Händen und viel Liebe.
Im Brooks gibt es neben Wohltaten für den für Leib auch einiges für die Seele. An manchen Abenden wird ein gemeinsames Abendessen angeboten. Es gibt Tage, an denen Menschen ihre Kleidung, die im Kleiderschrank ungenutzt vor sich hinhängt, mitbringen und mit Gleichgesinnten tauschen können. Hin und wieder trifft man sich zum Speeddating oder Pizzaessen im Café.
Das Brooks ist ein Ort zum entspannten Wohlfühlen. Die Speisen frisch und köstlich, der Kaffee gut, die Menschen hinter dem Konzept offen und freundlich. Gastronomie ist im Kern schließlich die Kunst, jedermann ein guter Gastgeber, eine gute Gastgeberin zu sein. Mit allem, was dazu gehört.