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Sechseläuten Das Zürcher Frühlingsfest

Samstag, 28. März 2015
Advertorial

Dieser Artikel ist mit freundlicher Unterstützung von Lukas Walther, dem Säckelmeischter der Jungzöifter, entstanden.

Als ich letzte Woche meine Tante in Deutschland anlässlich eines Familienfestes traf, erkundigte sie sich bei mir nach einem besonderen Fest, das im Frühling in Zürich stattfinden soll. Als sie noch etwas von Umzügen und Schneemann sagte, war mir klar, dass sie vom Sechseläuten spricht. Grund genug über diesen besonderen Festtag in der Limmatstadt zu berichten.

Ähnlich wie bei der Fasnacht geht es bei diesem traditionellen Frühlingsfest darum, den Winter zu verabschieden. Symbolisch wird dafür, am dritten Montag im April, der Böögg auf dem Sechseläutenplatz, bzw. für Ortsunkundige auf dem Bellevue, verbrannt. Der Böögg, der auch schon vor mehr oder weniger politischen Hintergründen im 2006 Opfer einer Entführung wurde, ist ein mit Holzwolle und Knallkörpern gefüllter etwa 3 Meter grosser Schneemann, der jedes Jahr pünktlich um 18 Uhr auf dem Scheiterhaufen entflammt wird. Begleitet wird dieses Schauspiel von den Reitergruppen der Zünfte, die den brennenden Böögg drei Mal umkreisen.

Sechseläuten Frühlingsfest Zürich Reiter
Sechseläuten Frühlingsfest Zürich Kutsche
Sechseläuten Frühlingsfest Zürich Umzug mit Musik
Sechseläuten Frühlingsfest Zürich Anzünden des Böögg
Sechseläuten Frühlingsfest Zürich Reiter am Feuer

Mit grosser Spannung warten derweil die einen vor Ort, die anderen zu Hause am TV auf den grossen Knall, wenn der mit Feuerwerkskörpern gefüllte Kopf des Böögg gesprengt wird. Denn je schneller der Böögg seinen Kopf verliert, desto schöner soll der Sommer werden. Im Anschluss an dieses Ereignis grillieren Jung und Alt eigens mitgebrachte Würste in der Glut des ausbrennenden Feuers.

Rund um das Highlight der Böögg-Verbrennung am Montag findet bereits am Wochenende zuvor eine Reihe von Veranstaltungen statt. Am Freitag startet das Sechseläuten mit einem ersten Umzug. Um etwa 16 Uhr trifft meistens der Gastkanton mit einer Delegation in Zürich ein. Mit einem kleinen Umzug oder besser gesagt Einzug wird dann für den Montag geübt. Nach den Eröffnungsansprachen finden sich alle Zunftfreunde zu einem ersten gemeinsamen Abend auf dem Lindenhof und "wöischt sich e zöiftigs Sächsilüüte" ("... und wünscht sich ein zünftiges Sechseläuten").

Am Samstag lohnt sich dann ein abendlicher Gang durch Alt-Züri vorbei an den Zunfthäusern, wie dem Zunfthaus zur Meisen, Schmiden, Widder, Schneider, wo verschiedene Bälle stattfinden. Je nach Zeitpunkt sieht man die verschiedenen Kostüme oder hört die stimmungsvolle Tanzmusik in den Gassen der Altstadt.

Ein weiteres Highlight sind schliesslich der Kinderumzug am Sonntagnachmittag und natürlich der grosse Umzug am Montag. Der farbenprächtige Kinderumzug durch die Stadt Zürich beleuchtet dabei auf eindrucksvolle Weise die verschiedenen Epochen, wie sie in der Schweiz zu seiner Zeit stattgefunden haben.

Als idealen Aussichtspunkt für Zuschauer bieten sich die Uraniabrücke und der Limmatquai. Ein Blick auf die "Chäfer" wie sich die Umzugsbegleiter nennen, die an einer Käferkrawatte oder einem Käferfoulard zu erkennen sind, lässt bereits erahnen wie sehr sich die Zünftersfrauen, Zünfterstöchter, Jungzünfter und Zünfter engagieren – und dies ehrenamtlich um den Kindern einen schönen Umzug durch die Stadt zu ermöglichen.

Anschliessend lohnt sich ein Besuch auf dem Lindenhof, dem Platz des Gastkantons. Hier wird nebst einem breiten kulinarischen Angebot auch der Gastkanton präsentiert. Eine ideale Gelegenheit sich den Gastkanton einmal genauer anzuschauen.

Am Sechseläuten Montag ereignen sich schliesslich etliche kleine und grosse Highlights. Nebst dem Semmeliwerfen, dem grossen Umzug, dem eingangs erwähnten Böögverbrennen und Volkswurst grillieren finden am Abend die Auszüge der Zünfte statt. Hier lohnt es sich zwischen ca. 21.30 Uhr und 23.30 Uhr dem irgendwie chaotischen und doch sehr geordneten Treiben auf dem Limmatquai zuzuschauen, wie die Zünfte kreuz und quer zu ihren Zunftbesuchen ausschwärmen, querdurchzumarschieren oder einfach bei einem Platzkonzert der Zunftmusik zu warten.

Wer es lieber etwas ruhiger mag und dennoch dem Treiben nicht ganz entfliehen will, dem sei ein Restaurantbesuch in der Zürcher Altstadt empfohlen: der neue Münsterhof bietet dieses Jahr beispielsweise einen Böögg Warm up mit Champagner Bar und Tartar, im Heugümper verwöhnt René Suter wahre Genussmenschen und auch im Lindenhofkeller kommen Sie garantiert auf ihre Kosten.

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